Pflanzliche Mittel gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Doc Esser erklärt, welche Hausmittel gegen klassische Wehwehchen helfen können.
Immer wieder krank – so oft, dass es die Kindheit des Unternehmensberaters stark geprägt hat. Ständig litt er an Mandelentzündungen und Angina. Zur Behandlung musste er jedes Mal Antibiotika einnehmen, erzählt er in meiner Sendung. Und das hatte Folgen: „Das Schlimmste waren die Darm-Beschwerden, dann auch irgendwann Ausschlag auf der Haut, sodass ich gesagt habe: Das geht so nicht weiter. Ein paar Jahre später haben wir den Hausarzt gewechselt und dann kam der auf die Idee, ein pflanzliches Mittel auszuprobieren.“
Für ihn ein Hoffnungsschimmer, endlich von der häufigen Antibiotikaeinnahme wegzukommen. Er probiert ein pflanzliches Heilmittel aus der Apotheke aus, frei verkäuflich, aus Kapuzinerkresse und Meerrettich. Mit großem Erfolg! Gegen die Infekte wirken besonders die enthaltenen Senföle. Solche Senfölglykoside stecken in vielen Gemüsen wie Kresse, Meerrettich, Radieschen, Rettich, Rucola, Wasabi oder Kohlgemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi und Weißkohl. Sie sorgen für deren scharfen, teils bitteren Geschmack. Nach dem Verzehr wird ein Teil der Senföle über die Lunge ausgeatmet und passiert dabei die Atemwege. Dort können die Senföle gegen Bakterien wirken und so Erkältungskrankheiten bekämpfen.
Ein weiteres beliebtes Anwendungsgebiet sind Harnwegsinfekte. Denn nach dem Verzehr werden die Senföle über den Harn ausgeschieden, verwandeln sich in eine antibakterielle Flüssigkeit, die Bakterien in der Blase und entlang der Harnwege abtötet. Bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen hat es das pflanzliche Heilmittel daher bereits in die ärztlichen Leitlinien geschafft und wird insbesondere bei unkomplizierten Blasenentzündungen empfohlen.
Einige Studien weisen darauf hin, dass Senföle nicht nur im Akutfall wirken können, sondern auch zur Vorbeugung von Infekten. Daher empfehle ich, im Herbst und Winter Lebensmittel mit Senfölen in den Speiseplan einzubauen. Der Unternehmensberater aus meiner Sendung nutzt dafür gern Wasabi. „Man merkt, wenn man mal ‘ne größere Menge Wasabi isst, dass sofort die Nase anfängt zu laufen. Durch diesen Effekt kann man sofort feststellen, dass diese Senföle im ganzen oberen Atemwegsbereich sofort anfangen zu wirken.“ Aber auch mit heimischem Gemüse kann man gut arbeiten, besonders gut wirken die Senföle, wenn man sie roh isst: Gartenkresse aufs Brot oder Rohkost aus Rettich und Radieschen. Auch frischen geriebenen Meerrettich kann man sehr gut nutzen und damit verschiedene Gerichte aufpeppen. Und wer es lieber warm mag, der kann zum Senfsüppchen greifen.