21.02.2023 Gesundheits-Tipps

Gehirntraining: Fit und flexibel bleiben!

Von Sarah Hegemann
Das Gehirn kann trainiert werden, ist aber kein richtiger Muskel.
Das Gehirn kann trainiert werden, ist aber kein richtiger Muskel. Fotoquelle: GettyImages/Fokusiert/Luis Dias

Wir sind unser ganzes Leben lang darauf angewiesen und sollten daher alles tun, damit es gesund bleibt – unser Gehirn, ein wahres Wunderwerk.

Es verarbeitet Sinneswahrnehmungen, steuert Bewegungen und speichert Eindrücke ab: Das Gehirn ist für alles, was wir machen, elementar. Entsprechend wichtig ist daher seine Gesundheit für uns. Das Gehirn kann und soll zwar trainiert werden, doch handelt es sich nicht um einen Muskel – auch wenn dies fälschlicherweise oft behauptet wird. Es besteht nicht aus Muskelzellen, sondern aus Millionen von Neuronen, die durch Axone und Dendriten miteinander verbunden sind.

Schon im 19. Jahrhundert wurde das Hirn erforscht, und es war von zwei Hälften die Rede. Heute wissen wir, dass es eine rechte und eine linke Gehirnhälfte gibt. Von der rechten Hemisphäre wird beispielsweise die Gesichtserkennung gesteuert. Unsere Sinneswahrnehmungen und motorischen Funktionen werden von beiden Hälften übernommen. Die Muskeln der linken Körperhälfte werden von der rechten Hemisphäre gesteuert, die der rechten Körperhälfte von der linken. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Gehirnhälften separat arbeiten. Vielmehr kommunizieren sie miteinander, um Aufgaben im Alltag zu meistern.

Um das Gehirn fit zu halten, muss es immer wieder gefordert werden. Es benötigt Wachstumsreize. Diese können schon mit kleinen Mitteln ausgelöst werden: wenn Rechtshänder zum Beispiel mit der linken Hand ihre Zähne putzen oder das Glas zum Trinken heben. Sobald Abläufe zu Routinen werden, ist das Gehirn weniger gefordert und neue Reize bleiben aus. Daher sind Kreuzworträtsel und Sudoku auch nur bedingt geeignet, um das Gehirn fit zu halten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt zum Beispiel das Erlernen von Fremdsprachen oder das Musizieren, um geistig fit zu bleiben. Soziale Kontakte und anregende Beschäftigungen seien ebenfalls wichtig für die Gehirngesundheit. Laut WHO entwickelt jeder Dritte im Laufe seines Lebens eine neurologische Krankheit. Menschen, die geistig anregenden Berufen nachgehen, haben einer Studie zufolge ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken. Bei ihnen bilden sich weniger Proteine, die Verbindungen zwischen den Nervenzellen im Gehirn störten.

Auch im Profi-Sport hat man das große Lernpotenzial des Gehirns und seine Bedeutung für die Fitness bereits erkannt: Viele Sportler befassen sich mit Neuro-Athletik, um das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Körper zu optimieren.

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