02.07.2019 Arzt-Kolumne

Gymnastik tut unseren Füßen gut

Dr. Thomas Schneider ist leitender Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Spezialisiert ist er auf Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen einschließlich Endoprothetik. Arthroskopische Operationen der Gelenke von Hüfte, Knie, Schulter und Ellenbogen sind weitere Behandlungsschwerpunkte.
Dr. Thomas Schneider ist leitender Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin und Unfallchirurgie der Gelenk-Klinik Gundelfingen. Spezialisiert ist er auf Fuß- und Sprunggelenkserkrankungen einschließlich Endoprothetik. Arthroskopische Operationen der Gelenke von Hüfte, Knie, Schulter und Ellenbogen sind weitere Behandlungsschwerpunkte. Fotoquelle: Gelenk-Klinik Gundelfingen

Ohne unsere Füße ginge nichts. Im Laufe unseres Lebens führen sie uns durchschnittlich viermal um die Erde, haben Wissenschaftler errechnet. Doch so richtig gut geht es ihnen nur selten: Täglich eingepfercht in hohen, spitz zulaufenden Stöckelschuhen, engen Slippern oder Sportschuhen, bleibt den Füßen meist kaum Bewegungsspielraum.

Durch gestauchte Zehen erschlaffen die kurzen Fußmuskeln und Bänder des Vorfußes. Es drohen ein Spreizfuß und eine Fehlstellung der großen Zehe (Hallux valgus). So erging es auch einer 42-jährigen Patientin von mir. Ihr bereitete eine Schiefzehe ernsthafte Beschwerden: Sie litt unter Schwellungen des Zehenballens und, verursacht durch Reibung des hervortretenden Zehengrundgelenks am Schuhinnenrand, unter Schleimbeutelentzündungen.

Doch nicht nur enge, hohe Schuhe sind ein Problem für unsere Füße. Grundsätzlich haben Menschen, die ständig Schuhe tragen, schwächere Fußmuskeln als Menschen, die oft barfuß laufen. Wir nehmen unseren Füßen dadurch die Möglichkeit, ihrer Funktion als Dämpfungs-, Greif- und Sinnesorgan vollständig gerecht zu werden.

Der ideale Schuh

Doch wie sieht er aus, der ideale Schuh? Er lässt den Zehen genügend Spielraum, gibt dem Fuß aber trotzdem Führung und umschließt die Ferse perfekt. Als Faustformel gilt: Vor den Zehen sollte noch etwa ein Daumenbreit Platz sein. Achten sollte man zudem auf flache flexible Schuhsohlen. Diese erlauben ein natürliches Abrollen beim Gehen. Ein stabiler Fersenschaft und eine griffige, rutschfeste Sohle sorgen zudem für den richtigen Halt beim Laufen.

Doch nicht nur passendes Schuhwerk ist Balsam für unsere Füße. Regelmäßige Gymnastik verbessert deren Beweglichkeit und Durchblutung. Deshalb sollte man täglich ein paar Minuten die Füße kreisen lassen und die Zehen krallen und strecken. Diese Fuß- und Zehengymnastik half auch der Patientin mit der Zehenfehlstellung. Positiv wirkten zudem Schaumstoffpolster und Halluxvalgus-Schienen zur Schmerzlinderung. Zurückdrehen lässt sich die Fehlstellung natürlich nicht. Aber je besser die Fußmuskulatur ausgebildet ist, umso besser kann der Ist-Zustand erhalten werden.

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