Durch einen Zeckenstich können gefährliche Krankheiten übertragen werden: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Deshalb ist es ratsam, sich so gut wie möglich vor den winzigen Tieren zu schützen. Haben Sie sich bereits festgesaugt, ist die Art der Entfernung entscheidend.
Das Spinnentier wird am besten mit einer feinen, spitz zulaufenden L-förmigen oder gebogenen medizinischen Pinzette so nah wie möglich an der Haut gefasst. Dann muss es mit gleichmäßigem Zug langsam entgegen der Stichrichtung herausgezogen werden. Ist die Zecke erfolgreich beseitigt: Stichstelle, Werkzeug und die Hände gründlich desinfizieren. Auch spezielle Zeckenzangen helfen dabei, die Zecke vollständig zu entfernen. Sie sind in Apotheken erhältlich. Es empfiehlt sich außerdem, die Stelle noch mehrere Tage zu kontrollieren. Tritt später dort oder in der Nähe eine rote Färbung auf, kommen Fieber, Kopfschmerzen und grippeähnlichen Symptomen hinzu, so können sie die ersten Anzeichen einer Infektion mit Borreliose-Erregern sein. Kinder und ältere Menschen erkranken häufiger an Borreliose als andere Altersgruppen. Im Frühstadium äußert sich die Borreliose durch eine „Wanderröte“ auf der Haut. Unbehandelt befallen die Borrelien in einem späteren Stadium das zentrale Nervensystem.
Weitere lebensgefährliche Folge kann eine Hirnhautentzündung (Meningitis) sein, die zu Ausfällen von Hirnnerven führen und eine Gesichtslähmung verursachen kann. Im Spätstadium einer Borreliose ist oft der Bewegungsapparat betroffen. Vor allem Schulkinder leiden dann unter der sogenannten Lyme-Arthritis. Monate bis Jahre nach dem Zeckenstich schwellen größere Gelenke immer wieder an, wie etwa das Kniegelenk.
Der größten Fehler bei der Entfernung der Zecke ist es, den Blutsack des Tieres zu drücken. Dies kann eine Übertragung von infektiösem Speichel und Darminhalt der Zecke auf den Gestochenen beschleunigen. Bleibt ein Rest der Zecke in der Haut stecken, muss dieser ebenso mit einer sauberen Pinzette entfernt werden. Das Befeuchten der Haut kann dabei hilfreich sein. Gelingt dies nicht, ist es unbedingt ratsam, zeitnah einen Arzt aufzusuchen. Denn befinden sich in dem Teilstück noch Speicheldrüsen, besteht weiterhin die Gefahr, sich mit einer Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) zu infizieren. Anders als bei der Borreliose gibt es gegen FSME eine Impfung. Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Die beiden ersten Injektionen liegen je nach Impfstoff ein bis drei Monate auseinander. 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften bereits ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist.
Info
Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht regelmäßig die aktuellen FSME-Risikogebiete auf seiner Homepage (www.rki.de). Hier gibt es auch zahlreiche Tipps zum Schutz vor Zecken.