04.10.2016 Gesundheit

Hilfe bei Hautrötungen im Gesicht

Von Anne Rose
Fotoquelle: Lipowski Milan / Shutterstock.com

Betroffene von Couperose schämen sich oft. Wer auf Inhaltsstoffe seiner Pflegeprodukte achtet und einige Hausmittel heranzieht, kann jedoch eine Besserung erreichen.

Rote Wangen stehen in der Regel für Gesundheit und Jugendlichkeit. Frauen tragen beispielsweise Rouge auf, um die Gesichtsfarbe rötlicher erscheinen zu lassen. Für etwa vier Millionen Menschen in Deutschland sind Gesichtsrötungen allerdings kein Schönheitsmerkmal, sondern ein störender Dauerzustand. Bei Betroffenen sind die Gefäße unter der Gesichtshaut permanent geweitet. Dadurch werden sie verstärkt durchblutet und schimmern durch die Haut.

Die Rötungen treten in den meisten Fällen im Gesicht, vor allem auf Wangen und Nase, auf. Dermatologen bezeichnen diese Hautveränderung auch als Couperose oder Frühstadien davon. Im Alter können sich die Rötungen verstärken, da die Haut mit den Jahren immer dünner wird. Die Adern scheinen noch deutlicher bis zur Oberfläche hindurch.

Cremes ohne Mineralöle verwenden

Die Ursachen einer Couperose sind vielfältig: genetisch bedingte Veranlagung, jahrelange starke Sonneneinstrahlung, Bluthochdruck oder übermäßiger Alkoholkonsum. Die Gesichtsrötung kann auch Folge einer Rosazea sein, einer entzündlichen Hautkrankheit, deren Auslöser noch nicht ausreichend geklärt sind.

Betroffene sollten vermehrt auf Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten achten. Ätherische Öle in parfümierten Cremes beispielsweise fördern die Durchblutung der Äderchen. Inhaltsstoffe in Kosmetik- und Pflegeprodukten wie Alkohol, Mineralöle und Silikonöle sind ebenfalls nicht empfehlenswert für couperoseanfällige Haut. Auf eine fetthaltige Creme sollten Betroffene auch verzichten. Durch die Isolierschicht, die sich durch eine derartige Pflege bildet, erhitzt sich das Hautgewebe. Die roten Gefäße treten noch deutlicher hervor. Besser geeignet sind Cremes mit hohem Feuchtigkeitsanteil.

Produkte wie etwa Deruba setzen dabei auf eine Mischung aus kaschierenden Grünpigmenten, dem Wirkstoff Bisabolol und einem Lichtschutzfilter, andere Cremes wie beispielsweise "Antirötungen" von Eucerin verwenden hautberuhigende Extrakte aus der Glycyrrhiza-Wurzel. Die Anti-Couperose-Creme von Dr. Grandel wiederum setzt auf einen Komplex aus Kupfer und Peptiden, und das ebenfalls in Kombination mit Grünpigmenten. Zur Hautberuhigung können Betroffene zusätzlich zu Pflegeprodukten aus der Apotheke täglich feuchte Umschläge machen. Die Äderchen verengen sich dadurch, die Rotfärbung kann nachlassen.

Zur Vorbeugung gegen eine weitere Ausbreitung der Couperose sind Kompressen mit schwarzem Tee, Zinnkraut, Rosskastanie oder Arnika empfehlenswert – sie kräftigen das Bindegewebe.

Auf Peelings lieber verzichten

Kühlende Gele mit Minze, Eukalyptus oder Kampfer sind ebenfalls eine Möglichkeit, die Couperose in Schach zu halten. Auf Peelings sollte man allerdings am besten verzichten – oder zumindest die betroffenen Hautareale auslassen. Wer nach einer dauerhaften Lösung seines Hautproblems sucht, den führt der Weg eventuell zu einer Lasertherapie. Die betroffenen Gefäße im Gesicht werden von einem Hautarzt verödet. Eine mögliche Methode ist die sogenannte IPL2-Lichttechnologie (Intense Pulsed Light). Dabei wird ein Lichtimpuls auf den geröteten Hautbereich abgegeben, der vom Hämoglobin im Blut absorbiert und anschließend in Wärme umgewandelt wird.

Rötung kann zurückkommen

Die behandelten Gefäße sterben durch diese Behandlung ab und werden anschließend vom Körper abgetragen. Jedoch garantiert auch diese Therapie nicht unbedingt eine dauerhafte Beseitigung der Couperose. Die sichtbare Gefäßerweiterung, und damit die Rötung der Haut, kann nach einer gewissen Zeit wieder auftreten.

Vor allem genetisch vorbelastete Menschen sollten am besten in vorbeugende Maßnahmen investieren. Couperose tritt in den meisten Fällen erst nach dem 30. Lebensjahr auf. Wer davor auf einen gesunden Lebenswandel achtet, kann die Hautveränderung abschwächen oder zumindest hinauszögern. In jedem Fall sollte auf exzessives Sonnenbaden verzichtet werden. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist Pflicht, auch bei Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten.

Übermäßiger Nikotin- und Alkoholkonsum sind ebenfalls Faktoren, die als Förderer der Rötungen im Gesicht gelten, und auch auf die Ernährung sollte besonders geachtet werden: Scharfes Essen mit Chili oder Pfeffer fördert die Durchblutung.

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