29.03.2021 Arzt-Kolumne

Ist die E-Zigarette eine Alternative zum Rauchen?

Von Heinz-Wilhelm Esser
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor. Fotoquelle: WDR/Herby Sachs

Kürzlich kam ein 40-jähriger Patient zu mir in die Praxis und wünschte einen Check-up seiner Lunge. Seine Sorge bestand darin, dass er aufgrund eines seit 18 Jahren bestehenden Zigarettenkonsums an einer chronischen Bronchitis (COPD) erkrankt sein könnte.

Zum Glück blieben meine Untersuchungen unauffällig, dennoch ermahnte ich meinen Patienten, unbedingt mit dem Rauchen aufzuhören. Leider waren schon einige seiner Versuche fehlgeschlagen. "Kann die E-Zigarette nicht eine gesündere Alternative für mich sein?", fragte mich der Patient.

Aktuelle Studien zeigen, dass das "Dampfen" weniger schädlich ist als die Tabakzigarette. Beim Dampfen wird eine aromatisierte Flüssigkeit (Liquid) erhitzt, sodass ein Aerosol entsteht, das eingeatmet wird. Im Gegensatz zu Tabakrauch, der bis zu Hundert krebserregende Substanzen enthält, sind weniger Schadstoffe im Aerosol. Sie können aber ebenso entzündungsfördernd, reizend und auch krebserregend sein.

Da in den meisten Liquiden auch Nikotin vorhanden ist, können E-Zigaretten psychisch und körperlich abhängig machen. Das Aerosol gelangt mit all seinen ungesunden Bestandteilen tief in die Lunge. Dort lagern sie sich ab und können so eine Entzündung, Husten und im zeitlichen Verlauf eine COPD verursachen.

Zusammenfassend ist für starke Raucher wie meinen Patienten die E-Zigarette zwar die bessere und "etwas gesündere" Alternative. Aber generell gilt natürlich: Gar nicht rauchen oder dampfen ist für unsere Lunge am besten!

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