13.04.2022 Arzt-Kolumne

Kurkuma kann helfen bei Arthroseschmerzen

Von Carsten Lekutat
Dr. Carsten Lekutat ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportarzt in Berlin, Buchautor sowie Moderator der MDR-Fernsehsendung "Hauptsache Gesund".
Dr. Carsten Lekutat ist niedergelassener Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportarzt in Berlin, Buchautor sowie Moderator der MDR-Fernsehsendung "Hauptsache Gesund". Fotoquelle: MDR

"Ich möchte keine Schmerztabletten mehr gegen meine Kniearthrose einnehmen. Auch nicht über einen kurzen Zeitraum", erklärte mir eine 68-jährige Patientin mit einem akuten Arthroseschub vor einigen Tagen in meiner Sprechstunde. "Können Sie mir Tipps für alternative Methoden zur Schmerzlinderung geben?", fragte mich die Rentnerin. So wie sie scheuen viele meiner Patienten davor zurück, vorübergehend Schmerztabletten einzunehmen. Sie möchten möglichst mit natürlichen Heilmethoden ihre Gelenkarthrose lindern. "Es gibt verschiedene Therapien, die sie ausprobieren können", antwortete ich meiner Patientin.

Pflanzliche Mittel spielen, aufgrund ihrer Verträglichkeit und weil sie nebenwirkungsfrei sind, eine große Rolle in der Therapie gegen Kniearthrose. Bestimmte entzündungshemmende Pflanzenstoffe, wie sie beispielsweise in der Hagebutte oder den Gewürzen Kurkuma und Pfeffer vorkommen, können tatsächlich ähnlich gut bei Arthrose wirken wie Medikamente. Das hat eine Studie der Isfahan University of Medical Sciences untersucht. Sie wies die schmerzlindernde Wirkung von drei kombinierten Pflanzenstoffen auf Kniearthrose nach.

Bei den Pflanzenstoffen handelte es sich um Curcumin, Piperin und Gingerol. Das sind die Wirkstoffe aus Kurkuma, schwarzem Pfeffer und Ingwer. "In der Apotheke gibt es freiverkäufliche Präparate, die diese Wirkstoffkombination enthalten. Versuchen Sie, ob Sie damit Ihre Schmerzen lindern können. Darüber hinaus kann ein lokal aufgetragenes Schmerzgel mit dem Wirkstoff Diclofenac die Entzündung und den Schmerz Ihrer Kniearthrose lindern", empfahl ich meiner Patientin.

Es gibt auch noch weitere Produkte der Natur, die helfen können. Wie etwa Hagebuttenpulver, gewonnen aus dem Samen und der Fruchtschale. Besonders bei Arthroseschmerzen hat es den Ruf, den Knorpelabbau zu hemmen. Bei der Hagebutte ist die schmerzreduzierende Wirkung zwar durch Studien noch nicht nachgewiesen, aber einen Versuch ist es wert, vor allem in Verbindung mit vermehrter Bewegung. Bewegung ist das A und O. Trotz Schmerzen ist es bei Arthrose nämlich sehr empfehlenswert, sich mehr zu bewegen und keine Schonhaltung einzunehmen. Gerade bei Belastung wird die wichtige Gelenkflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die ihn ernährt und das Gelenk schmiert.

"Aber passen Sie Ihre Aktivitäten an die Knieschmerzen an. Das bedeutet: viel bewegen, wenig belasten. Fahrradfahren, Nordic Walking oder Schwimmen sind beispielsweise Freizeitsportarten, bei denen Ihre Gelenke geschont werden. Sie fördern den Nährstoffaustausch im Kniegelenkknorpel, und das tut dem Knie gut", riet ich der 68-Jährigen.

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