12.04.2016 Gesundheit

Arzt-Kolumne: Spuren auf der Haut

Von Dr. med. Kirsten Schwichtenberg
Dr. med. Kirsten Schwichtenberg ist Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie im St. Joseph Hospital in Bremerhaven.
Dr. med. Kirsten Schwichtenberg ist Fachärztin für Chirurgie und Gefäßchirurgie im St. Joseph Hospital in Bremerhaven. Fotoquelle: privat

Jeder wünscht sich eine glatte, ebenmäßige Haut. Doch im Laufe des Lebens bleibt es nicht aus, dass sie von Narben gezeichnet wird. In den meisten Fällen sind es geplante Eingriffe, die die Haut verwunden und somit für Narben sorgen. Eigentlich ist die Narbenbildung eine erstaunliche Leistung unseres Körpers, der es schafft, Wunden ohne Hilfe von außen wieder zu verschließen.

Dessen ungeachtet werden Narben wenig geschätzt. Sie zerstören das Gefühl von Makellosigkeit. Es geht nicht nur ums Aussehen. Narben können körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Juckreiz und Spannungsgefühl verursachen.

Nach einem Jahr ist die Narbe "reif"

Durch die Blutung wird die Wunde gereinigt und durch die Gerinnung verschlossen. Im Hintergrund arbeitet der Körper weiter an der Verletzung. Erst nach einem Jahr zeigt die Narbe sich in ihrem endgültigen Zustand – dann ist sie im Idealfall "reif". Leider verläuft der Heilungsprozess nicht immer perfekt. Es gibt verschiedene Faktoren, die sich ungünstig auf die Narbenbildung auswirken, etwa eine Diabetes-Erkrankung, Hormonschwankungen oder nicht perfekt genähte Wunden.

Die gute Nachricht: Es gibt meist einen Ausweg. Wichtig ist, den Patienten vorher zu sagen, dass keine der Methoden eine Erfolgsgarantie verspricht. Ärzte können beispielsweise lasern, bestrahlen oder die Narbe im letzten Schritt mit einer Operation erneuern. Deutlich unkomplizierter und schonender ist die Behandlung mit einem Narben-Gel. Wirkstoffe wie Zwiebelextrakt, Heparin und Allantoin haben sich in dieser Hinsicht bewährt.

Zwiebelextrakt wirkt Entzündungen entgegen

Der enthaltene Zwiebelextrakt wirkt Entzündungen entgegen und beugt der Entstehung von überschüssigem Narbengewebe vor. Selbst Narben, die schon viele Jahre alt sind, lassen sich mit dieser Behandlung verbessern. Auch therapeutischer Ultraschall wird in einigen Praxen eingesetzt.

Wer Probleme mit einer Narbe hat, sollte sich also nicht damit abfinden, sondern um ärztlichen Rat fragen. Denn die Chancen stehen gut, die Situation zu verbessern.

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