01.12.2015 Gesundheit

Richtig saunieren: Entspannung für Körper und Geist

Gesund entspannen: die Finnische Sauna, der Klassiker unter den Schwitzbädern.
Gesund entspannen: die Finnische Sauna, der Klassiker unter den Schwitzbädern. Fotoquelle: Kzenon/shutterstock.com

Die Sitzung in der Sauna gilt als gesund. Was aber, wenn man bereits krank ist?

Jetzt im Herbst zieht es wieder viele in eine der rund 2000 öffentlichen Saunen in Deutschland. Eine Vielzal unterschiedlicher Schwitzbäder hat sich etabliert.

Finnische, Kelo- und Bio-Sauna, Dampfbad oder Hamam – alle Varianten zu beschreiben, würde den Rahmen sprengen. Grob lassen sich aber heiße und trockene von moderaten, feuchten Saunen abgrenzen. Welche die beste ist, hängt von den persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Unser Tipp: die verschiedenen Typen mit ihren jeweiligen Eigenschaften einfach ausprobieren.

Für den Wechsel von Wärme- und Kältereizen eignet sich die Finnische Sauna. Bei bis zu 110 Grad und geringer Luftfeuchte steigen Körpertemperatur und Durchblutung der Haut. Bei der kalten Dusche danach sinken sie wieder. Effekte: unter anderem eine bessere Infektabwehr, Zellneubildung und Entspannung von Psyche und Muskeln.

Die Bio-Sauna ist die Lightvariante der finnischen. Sie eignet sich für Anfänger und für alle, die große Hitze nicht vertragen, da sie maximal 60 Grad heiß wird. Die Luftfeuchtigkeit ist mit 50 Prozent höher.

Moderater sind auch Infrarotkabinen mit geringer Feuchte und bis zu 45 Grad im Sitzbereich, die durch Infrarotheizquellen erreicht werden. Das langsamere Schwitzen schont den Kreislauf, pflegt Haut und Atemwege. Statt Aufgüssen sorgen Gefäße mit ätherischen Ölen für angenehmen Duft. Die kühleren Saunen fördern die Regeneration, indem sie die Versorgung von Haut, Muskeln und Bindegewebe mit Nährstoffen optimieren.

Die Temperaturen in einem Dampfbad liegen bei rund 50 Grad, die Luftfeuchtigkeit steigt auf 80 bis 100 Prozent – das sorgt für Waschküchenatmosphäre. Die feuchte Luft hilft der Haut, überschüssigen Talg abzusondern.

Bei Dampfduschen steht der Nutzer in einer Kabine und Düsen verströmen den heißen Dampf. Vor allem Menschen, die an Schuppenflechte, Akne oder Neurodermitis leiden, empfinden den Dampf angenehm auf der Haut.

Für Epileptiker tabu

Kurzum: Der Gang in die Sauna ist gesund – auch bei bestehenden Krankheiten. Studien zeigen, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen kein Hinderungsgrund sein müssen. "Gerade bei Kreislauferkrankungen spielt die Gesamtwirkung der Sauna auf Körper, Geist und Seele eine große Rolle. Der Patient entspannt und fühlt sich wohler", sagt Mediziner Eberhard Conradi, Präsident des Deutschen Sauna-Bundes.

Menschen mit Herzleiden sollten die mittlere Bank im Saunaraum nutzen, weil dort die Hitze nicht so hoch ist, auf Kaltwasserschocks aber verzichten. Nach einem Infarkt gilt: mindestens drei Monate Pause, danach muss ein Arzt die Belastbarkeit prüfen. Wer akut krank ist, insbesondere wer Fieber oder Entzündungen hat, sollte nicht in die Sauna. So dürfen Rheumatiker nur in den entzündungsfreien Intervallen saunieren.

Wer venöse Gefäßerkrankungen hat, sollte die Beine möglichst hochlegen. Nach Verlassen der Sauna nicht stehen, sondern gehen und kalte Güsse machen. Epileptiker müssen ganz verzichten, der Saunagang könnte Anfälle auslösen.

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