18.07.2017 Arzt-Kolumne

Positiv denken hilft wirklich

Von Dr. Hans-Ulrich Giesen
Dr. Hans-Ulrich Giesen ist Chefarzt für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der St. Lukas Klinik in  Solingen (Kplus Gruppe).
Dr. Hans-Ulrich Giesen ist Chefarzt für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie an der St. Lukas Klinik in Solingen (Kplus Gruppe). Fotoquelle: privat

Unser Körper ist stark. Viel stärker, als wir ahnen. Er regeneriert sich unentwegt. Unsere Haut beispielsweise erneuert eine Milliarde Zellen pro Tag. Doch manche Erkrankungen, insbesondere wenn sie mit Schmerz und Angst verbunden sind, können in eine scheinbar ausweglose Negativspirale führen.

In verzweifelten Sätzen wie "Das schaffe ich nicht" oder "Das macht mich kaputt" spiegelt sich die Hilflosigkeit der Betroffenen wider. Das ist verständlich und menschlich. Aufgeben gilt nicht. Positive Gedanken können uns helfen, gesund zu werden und zu bleiben. Die Selbstheilungskräfte unseres Körpers lassen uns das unmöglich Erscheinende denken und in Angriff nehmen: die Linderung von chronischen Schmerzen, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Tinnitus und Symptomen bei Krebserkrankungen. Um diesen Kampfgeist zu wecken, ist die Kombination von Schulmedizin und Naturheilkunde, neudeutsch Mind-Body-Medizin genannt, wichtig.

Schaffen Sie ein neues Bewusstsein (Mind) für Ihren Körper (Body). Überprüfen Sie Ihre innere Haltung: Wie nehmen Sie sich selbst wahr? Wie achtsam gehen Sie mit sich um? Sind diese Fragen beantwortet, rücken Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stressabbau ins Blickfeld. Kombiniert mit Methoden von Yoga bis zu autogenem Training hat der Mensch bess e re Chancen, seine Selbstheilungskräfte neu zu entfalten.

Um unser Gehirn auf andere Gedanken zu bringen, setzt beispielsweise die FeldenkraisMethode (benannt nach dem Begründer Moshé Feldenkrais) auf kleine, eher ungewöhnliche Bewegungen des Kopfes und der Arme.

Der Trick bei Übungen wie diesen: Der Körper erkennt eingefahrene Bewegungsmuster samt Schmerzen erzeugender Körperhaltungen und löscht sie. So lösen sich überflüssige Anspannungen. Die Gelegenheit für den Organismus, verschüttete Potenziale zu aktivieren, positive Veränderungen zuzulassen und schließlich Besserung zu erreichen.

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