Selbstoptimierung und Smartphones haben etwas gemeinsam: Beide sind in Mode. Kein Wunder also, dass sich Health-Apps (Gesundheits-Apps) ausbreiten – Anwendungsprogramme, die man sich auf das Smartphone lädt, um Informationen über die eigene Gesundheit zu sammeln.
So gibt es eine App, die es einem ermöglichen soll, in lauter Umgebung einzuschlafen: Wenn Ihre Nachbarn etwa zu laut feiern, misst das Smartphone durch das interne Mikrophon die Geräusche und erzeugt über die Kopfhörer, die Sie sich ins Ohr stöpseln können, neutralisierenden Gegenschall, auf Wunsch auch angenehme, leichte Klänge wie Sommerregen.
Auch gibt es eine App, die, wenn man sein Smartphone auf die Matratze gelegt hat, anhand der Bewegungen und Geräusche die Atemfrequenz analysiert und den Schlafstadienverlauf erkennt. Selbst die Weckzeit soll dann so variiert werden, dass der Schlafende noch die besonders erholsame Traumschlafphase beenden kann. Am Morgen zeigt die App, wie gut man geschlafen hat.
Dies alles klingt nach tollen, unkomplizierten Möglichkeiten, weswegen auch einige Krankenkassen solche Apps anbieten und unter Umständen mit Prämien dazu locken, diese zu nutzen.
Zu beachten ist allerdings, dass diese Apps auch Nachteile mit sich bringen können. Bei gesundheitsbezogenen Informationen handelt es sich um hochsensible Daten. Auch können die Apps höchstens Hinweise auf bestimmte Schlafstörungen geben. Eine genauere Abklärung durch den Arzt ist fast immer erforderlich, und dieser muss auch über eine Therapie entscheiden.
Bei bestimmten vom Arzt empfohlenen Therapien können die Apps aber wiederum für die langfristige Umsetzung und Patientenmotivation hilfreich sein. So kann vermehrte körperliche Aktivität sichtbar gemacht werden und das Schlafverhalten im Langzeitverlauf protokolliert werden.
Patienten, die unter Schnarchen und Atempausen leiden und eine nächtliche Maskentherapie benötigen, können so einschätzen, ob Verbesserungsbedarf besteht.