03.01.2024 Arzt-Kolumne

Sole hilft bei Asthma und Arthrose

Von Dr. med. Eckhard Schreiber-Weber
Dr. med. Eckhard Schreiber-Weber ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Badearzt in Bad Salzuflen. Seine Schwerpunkte sind die Naturheilverfahren und die Prävention.
Dr. med. Eckhard Schreiber-Weber ist Facharzt für Allgemeinmedizin und Badearzt in Bad Salzuflen. Seine Schwerpunkte sind die Naturheilverfahren und die Prävention. Fotoquelle: privat

Sole wird auch als heilsames Wasser bezeichnet. Sie ist mit ihrem hohen Salzgehalt ein anerkanntes Arzneimittel. Dr. med. Schreiber-Weber erklärt, warum und wogegen die Salzkur hilft.

„Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mehr für meine Gesundheit zu tun und mit dem Joggen wieder anzufangen. Aber dann machten mir mein Husten, mein chronisches Asthma und meine Kniegelenkschmerzen einen Strich durch die Rechnung. Können denn Soleanwendungen wirklich alle meine Beschwerden verbessern?“ Das fragte mich vor einigen Tagen eine 46-jährige Bürokauffrau etwas skeptisch. Sie war von ihrem Hausarzt ermutigt worden, eine ambulante Badekur zu machen. Jetzt saß sie bei mir in der Sprechstunde, um ihre Therapiemöglichkeiten zu besprechen. „Soleanwendungen sind in der Tat als effektive und natürliche Methode geeignet, Ihre Beschwerden zu lindern“, bestätigte ich der Patientin.

Sole wird auch als heilsames Wasser bezeichnet. Sie ist mit ihrem hohen Salzgehalt ein anerkanntes Arzneimittel. Sole wird sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet: als Solebad-Trinkkur oder Inhalation. Sie hilft Patienten mit Asthma, COPD, akuten Atemwegsinfekten, Heuschnupfen und Arthrose, aber auch bei Hautkrankheiten und Erkrankungen des Magen-DarmTrakts.

Als Therapie verschrieb ich der 46-Jährigen einen täglichen Spaziergang an unsere Gradierwerke und tägliche Soleinhalationen. Mehr als 600.000 Liter salzhaltiges Solewasser rieseln täglich an den Schwarzdornwänden herunter. Auf diese Weise können die Aerosole, das heißt salzhaltige Wassertröpfchen, tief in die Lunge eindringen. „Der Effekt stellt sich sehr schnell ein. Durch die Inhalation können Sie besser abhusten und der Hustenreiz wird gelindert. Die Lungenfunktion wird gestärkt. Der Sauerstofftransport ins Blut erhöht sich“, erklärte ich der Patientin.

Gegen Arthrose-Beschwerden hilft beispielsweise Wassergymnastik im Thermalsolebad. Dadurch verbessert sich die Beweglichkeit und der Wasserauftrieb schont die Gelenke. Das hilft auch bei Rheuma und nach Gelenk-Operationen. Zudem ist das Gefühl, in warmer Sole getragen zu werden, sehr entspannend und fördert gleichzeitig die Durchblutung. Wer in einem Thermalsolebad seine Runden dreht, sollte allerdings pro Badegang nicht länger als 20 Minuten im Wasser bleiben, weil der Kreislauf höher belastet wird, als bei einem normalen Schwimmbadbesuch.

Anwendungen mit Sole können Patienten aber nicht nur an einem Kurort machen. Zuhause ist eine Sole-Inhalation beispielsweise mit einem Vernebler möglich. Dabei gibt man fünf Gramm Salz auf einen halben Liter Wasser. Präventiv ist diese Maßnahmen generell gut, um das Immunsystem zu stärken.

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