11.10.2016 Gesundheit

Arzt-Kolumne: Tennisarm durch PC-Arbeit

Von Dr. med. Christoph Eichhorn
Dr. Christoph Eichhorn, Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie.
Dr. Christoph Eichhorn, Facharzt für Orthopädie und Rheumatologie. Fotoquelle: privat

Die Griffkraft lässt nach, die Hand schmerzt. Betroffene können die Computermaus schlechter bedienen, die Kaffeekanne fällt beim Einschenken fast aus der Hand. Viele kennen solche Probleme. Ursache ist meist ein sogenannter "Tennis-" oder "Golferellenbogen".

Bei dieser Überbeanspruchung handelt es sich um schmerzhafte Sehnen- Muskelübergänge zum Knochen. Lokalisiert werden die Schmerzen dabei entweder auf der Speichen- (Tennisarm) oder der Ellenseite (Golferarm). Verursacher sind Mikroeinrisse bei nachlassender Elastizität der Sehnenansätze. Auch verhärtete Muskeln können zusätzlich eine Rolle spielen. Je nach Ursache gilt in der Regel: Frühe und konsequente Krankengymnastik sowie Dehnungsübungen und Quermassagen in Eigenregie helfen bereits, die Beschwerden zu lindern.

Die Reizungen entstehen allerdings eher selten bei den namensgebenden Ballspielen. Ständige oder ungewohnte Bewegungen sind meistens der Ursprung des Problems – zum Beispiel häufiges Tragen des Babys oder die ungünstige Führung der PC-Maus. Dabei wird der Arm unnatürlich gestreckt, und das über lange Zeit. Auch andere Arbeitsbedingungen, wie die monotone Haltung an Maschinen, können einen Tennis- oder Golfer ellenbogen auslösen.

In jedem Fall ist bei der Therapie Durchhaltevermögen erforderlich: Die Beschwerden können über Wochen und sogar Monate andauern. Cortisoninjektionen helfen zwar sehr schnell, sind jedoch nicht so wirksam wie eine konsequente Krankengymnastik. Vor allem beugt diese auch einem Wiederauftreten der Beschwerden vor.

Eine weitere Behandlungsmethode ist die Stoßwellentherapie, bei der das erkrankte Gewebe gereizt wird. Dabei regen die Stoßwellen Vorgänge an, die Durchblutung und Zellstoffwechsel im Gewebe fördern.

Bei einer Injektion von Hyaluronsäure an der Sehne wiederum soll der Gleitvorgang erleichtert werden. Und in Einzelfällen kann zudem eine Operation helfen.

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