Mücken und Zecken haben wieder Konjunktur. Wie groß ist die Gefahr, was kann man tun?
Die Temperaturen steigen, die Kleidung wird luftiger. Nackte Beine und Arme verschaffen aber nicht nur Kühlung, sie sind auch Angriffsfläche für ungeliebte, kleine Blutsauger. Sommerzeit ist Mücken- und Zeckenzeit. Wer glaubt, sich zumindest gegen Mücken durch einen einfachen Trick, nämlich abends das Licht auszuschalten, schützen zu können, der irrt.
Forscher haben herausgefunden, dass die fliegenden Quälgeister sich zwar am Licht orientieren, jedoch in erster Linie durch Gerüche angelockt werden. Vor allem von Schweiß. Zur Mückenabwehr eignen sich deshalb besonders gut Schutzsprays, die direkt auf die Haut aufgetragen werden, beispielsweise das "Soventol Protect Intensiv-Spray". Der Hersteller verspricht einen Schutz von bis zu sieben Stunden.
Im Falle eines Stichs gibt es eine schnelle Soforthilfe in den ersten Minuten: ein wenig Speichel auf den Mückenstich geben. Dieser kühlt und wirkt deshalb abschwellend. Zudem kann er einer Infektion vorbeugen.
Bei Zecken ist es mit etwas Spucke auf der Wunde nicht getan. Es bleibt ein schlechtes Gefühl nach einem Biss, weil die Tiere in Deutschland schwere Krankheiten übertragen: Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME, Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute). Auch um Zecken abzuwehren, gibt es einige Mittel auf dem Markt. Bei der Stiftung Warentest haben diese drei am besten abgeschnitten: "Anti Brumm Naturel", "Quartett Anti Zecke Hautspray" und "Autan family Care Zeckenschutz".
Mit Sicherheit würde auch eine Impfung gegen FSME schützen. Doch selbst in Hauptrisikogebieten, die sich von Süden her über die ganze Republik ausbreiten (die FSME-Risikokarte des Robert-Koch-Instituts wächst stetig), liegt die Impfquote der Erwachsenen nur zwischen 25 und 30 Prozent.
Die Borreliose ist zwar keine tödliche Krankheit, aber eine tückische. Folgen sind Leiden wie Lähmungen der Gesichtsnerven oder Muskel- und Nervenschmerzen. Im Gegensatz zum Infektionsrisiko der FSME ist das der Borreliose zudem nicht auf Risikogebiete beschränkt – die Borreliose kommt deutschlandweit vor. Die Erreger gehen erst nach etwa 24 Stunden auf den Menschen über.
Was tun? Die Zecke schnellstmöglich mit einer Pinzette entfernen. Diese dicht an der Haut ansetzen und die Zecke vorsichtig herausdrehen – nicht ruckartig, da der Kopf stecken bleiben könnte. Auf keinen Fall Öl verwenden. Dadurch stirbt die Zecke zwar ab, aber es kann passieren, dass sie ihren Darminhalt in die Stichstelle erbricht und dadurch Erreger übertragen werden.
Erste Symptome für eine Borreliose und auch FSME sind grippeähnliche Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen, allerdings ohne Schnupfen und Husten. Ein Warnsignal für die Borreliose ist außerdem ein roter Ring um die Bisswunde herum. Bei diesen Anzeichen sollte ein Arzt aufgesucht werden.