12.11.2019 Arzt-Kolumne

Warum haben wir Zahnschmerzen bei Erkältungen?

Dr. Jochen H. Schmidt ist zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln. Er besitzt den "Master of Science in Oral Implantology and Surgery".
Dr. Jochen H. Schmidt ist zahnärztlicher Leiter des Carree Dental in Köln. Er besitzt den "Master of Science in Oral Implantology and Surgery". Fotoquelle: privat

Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen – eine Erkältung hat oft viele Symptome. Besonders ärgerlich wird es, wenn einem zudem noch Zahnschmerzen das Leben schwer machen.

Warum beides bei ihm so oft zusammen käme, wollte vor einiger Zeit ein Patient wissen. Die einfache Erklärung: In den meisten Fällen sind Zahnschmerzen bei Erkältungen ein Anzeichen für eine Nasennebenhöhlenentzündung. Die Schleimhäute schwellen an und der dadurch entstehende Druck im Kieferbereich drückt auf die Zahnwurzeln. Die Folge sind Zahnschmerzen. Streng genommen schmerzen jedoch nicht die Zähne direkt, sondern die darüberliegenden Wangen, was für die Betroffenen aber kaum zu unterscheiden ist.

Meist kommen bei einer Sinusitis – so der medizinische Fachbegriff – eine verstopfte Nase, Schnupfen, Mattigkeit und ein Druckgefühl an Stirn und Wangenknochen hinzu.

Was hilft?

Wohltuend wirken salzhaltige Nasenduschen oder Spülungen mit Salzlösungen. Sie reinigen die Schleimhaut von Sekret und Verunreinigungen und führen dadurch zum Abschwellen der Schleimhäute. Das Inhalieren mit Kamilledämpfen wirkt entzündungshemmend und sorgt zusätzlich für eine freie Nase.

Wechselwirkung

Erfahrungsgemäß bessern sich die Zahnschmerzen mit dem Abklingen der Erkältung nach einigen Tagen. Ist dies nicht der Fall, sollte der Zahnarzt klären, was letztendlich Auslöser der Beschwerden ist – sei es nun eine einfache Erkältung, eine Wurzelentzündung, ein Loch im Zahn, eine ausstrahlende Migräne oder eine der anderen vielen möglichen Ursachen. Übrigens können auch hinter häufigen Erkältungen dentale Ursachen stecken: Oftmals schwächen kranke Zähne oder entzündetes Zahnfleisch die Abwehrkräfte und erleichtern so das Entstehen grippaler Infekte.

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