01.08.2017 Arzt-Kolumne

Harte Knochen ganz weich

Von Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, einer der bekanntesten Ärzte Deutschlands, setzt sich für eine interdisziplinäre
Zusammenarbeit zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin zum Wohle der Patienten ein.
Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer, einer der bekanntesten Ärzte Deutschlands, setzt sich für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Naturheilkunde und Schulmedizin zum Wohle der Patienten ein. Fotoquelle: privat

Wenn jemand besonders robust und ausdauernd ist, nennen wir ihn manchmal einen harten Knochen. Aber was wissen wir  über die Beschaffenheit von Knochen, ihre Funktion und ihr Wachstum? Immerhin bilden sie das Skelett, das uns den  aufrechten Gang erlaubt. Ohne Knochen lümmelte nur ein Häuflein "Fleisch" auf dem Sessel. Denn erst die Knochen stützen den Körper. Im Zusammenspiel mit Muskeln und Gelenken ermöglichen sie uns die Fortbewegung.

Je nach Funktion haben sie unterschiedliche Formen. Der Schädelknochen etwa schützt das Gehirn wie ein Helm. Dafür bedarf es großer Festigkeit. Zugleich müssen Knochen aber auch leicht gebaut sein, um dem Körper nicht zur Last zu fallen. Die Rippen wirken wie ein beweglicher Panzer, um Lunge und Herz zu schützen. Manche Knochen(-teile) bestehen deshalb aus einer dichten Masse. Andere sind filigraner. An Armen und Beinen gibt es Röhrenknochen. Ihre Gelenkköpfe haben eine glatte Oberfläche, die mit spiegelglattem hartem Knorpel überzogen ist und reibungsarme Bewegung im Gelenk ermöglicht.

Bis auf einige Ausnahmen sind die Knochen von einer Knochenhaut umgeben, die gut durchblutet und mit Nerven durchzogen ist. Verletzungen und Entzündungen können daher sehr schmerzhaft sein. Wie fast jedes Gewebe erneuern sie sich ständig und können so nach einem Bruch wieder zusammenwachsen. Knochenbälkchen bewirken dabei, dass der Knochen leicht und beweglich, dennoch aber zug-, druck- und biegefest bleibt. Die Anlage dieser Knochenbälkchen erinnert an die Konstruktion des Eiffelturms.

Bei älteren Menschen kann die Dichte des Knochengewebes nachlassen. Der Knochen verliert Mineralsalze, er kann
schneller brechen. Die Erkrankung einer Knochenerweichung, Osteoporose, droht. Um dem vorzubeugen, das Skelett stabil und beweglich zu erhalten, bedarf es einer ausgewogenen Ernährung (mit viel Wasser und wenig Limos und Cola, weil sie die Knochenbälkchen schwächen können) und ganz viel Bewegung. Beides zusammen hält uns aufrecht.

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