21.08.2018 Arzt-Kolumne

Kurztherapie gegen Nagelpilz

Prof. Dr. med. Reinhard Zick ist Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie in der Praxis Medicover Osnabrück
Prof. Dr. med. Reinhard Zick ist Facharzt für Innere Medizin und Diabetologie in der Praxis Medicover Osnabrück Fotoquelle: privat

Ngelpilz ist nicht nur unschön, sondern auch ansteckend. Der Nagel wird dabei zunächst braun an der Spitze, später gelb, dick und brüchig. Er muss schnell behandelt werden.

Die Erkrankung kann jeden treffen, auch Kinder werden nicht verschont, und etwa 17 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind davon betroffen, aber keiner spricht darüber. Stattdessen werden die unschönen Nägel versteckt – Nagelpilz ist ein Tabuthema.

Es gilt also, den Pilz im Nagelbett so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Viele Betroffene glauben immer noch, dass die Bekämpfung eine monatelange Prozedur ist. Dabei lässt sich leichter und mittelschwerer Nagelpilz mit einer Kurztherapie selbst behandeln. Mit einer Salbe, die etwa Harnstoff und den Wirkstoff Bifonazol enthält, lassen sich infizierte Nagelberei-che binnen zwei Wochen aufweichen und schmerzlos entfernen. Bifonazol, ein sogenanntes Breitspektrum-Antimykotikum, bekämpft relativ viele Pilzarten. Anschließend wird vier Wochen eine Salbe mit diesem Wirkstoff aufgetragen, um die restlichen Erreger im Nagelbett zu bekämpfen. Danach kann der Nagel gesund nachwachsen. Die Wirkung von Hausmitteln wie zum Beispiel Teebaumöl, Essig, Alkohol, Zahncreme oder Backpulver konnte bislang nicht nachgewiesen werden.

Gefahr für Diabetiker

Pilze nisten sich gerne an allen möglichen Haut- und Nagelstellen ein. Sie fühlen sich vor allem dort wohl, wo die Haut schlecht durchblutet oder schlecht belüftet ist. Besonders anfällig für Nagelpilz sind Sportler und Menschen mit Fußpilz, da sich dieser auf das Nagelbett übertragen kann. Aber auch Barfußläufer im Schwimmbad, Ältere und Menschen mit Diabetes gehören zu den Risikogruppen.

Gerade für Menschen mit Diabetes ist eine Infektion besonders gefährlich. Sie sollten zur Behandlung einer Nagelpilzerkrankung unbedingt einen Facharzt konsultieren. Diabetiker können nämlich an einem Diabetischen Fußsyndrom er-kranken, das zu einer Amputation führen kann. Die Ursache dafür ist eine Kombination aus Durchblutungsstörung und Ner-venerkrankung – es können sich hartnäckige Geschwüre bilden. Der Nagelpilz am Fuß verändert die Zehen- und Vorfußstatik und begünstigt so die Entstehung dieser Geschwüre.

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