Ob Karrierefrau, frisch Vermählte oder überzeugte Vegetarierin – sie alle fragen mich immer wieder, wie sie sich und ihren Körper am besten auf eine Schwangerschaft vorbereiten können. Meine Antwort: Neben genetischen Faktoren und Hormonen spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.
Schwangere müssen jedoch nicht "für zwei essen". Es geht vielmehr um die Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Der Bedarf steigt in der Schwangerschaft und Stillzeit deutlich an.
Folsäure und Zink sind schon früh wichtig. Mit Beginn der 13. Schwangerschaftswoche sind Omega-3-Fettsäuren für die Entwicklung des kindlichen Gehirns von Bedeutung. Das mütterliche Blutvolumen erhöht sich, für das Kind werden rote Blutkörperchen gebildet. Deshalb benötigen mehr als zwei Drittel der Frauen zusätzliches Eisen.
Niedrige Jod-Spiegel können das Risiko für eine verzögerte geistige Entwicklung erhöhen. Zu wenig Vitamin D oder Folsäure bergen das Risiko für Rachitis, also für die Erweichung und Verformung von Knochen, und für Neuralrohrdefekte (im Neural-rohr finden sich die Anlagen für das zentrale Nervensystem). Wird es in den ersten 28 Tagen der Schwangerschaft nicht voll-ständig geschlossen, kann es zu Schäden an Hirn- und Rückenmark kommen.
Zusätzliche Folsäure
Da es etwas Zeit braucht, bis sich der Folatspiegel durch Folsäu-re-Einnahme erhöht, sollten Frauen schon mit bestehendem Kinderwunsch Folsäure einneh-men – mindestens vier Wochen vor der geplanten Schwanger-schaft. Auch die Gefahr für Herz-fehler kann durch Folsäure verringert werden.
Untersuchungen zeigen, dass Frauen selbst in Deutschland nicht immer die ausreichende Menge von Nährstoffen über die Ernährung aufnehmen. Experten sprechen sogar von einer Unterversorgung. Etwa jede zweite Frau kann aus genetischen Gründen nicht genug Folsäure aus dem Essen aufnehmen. Nahrungsergänzungsmittel, besonders Phasen-Präparate, für Schwangere und Frauen mit Kinderwunsch haben also ihre Berechtigung. Denn so, wie die Entwicklung des Kindes im Mutterleib mehrere Phasen durchläuft, ist auch der Nährstoffbedarf der Mutter von Phase zu Phase unterschiedlich.