02.04.2019 Ein Wochenende... im Schwarzwald

Wenn Idylle auf Verbrechen trifft

Von Matthias M. Machan

Malerische Dörfer, rauschende Wildbäche: Der Schwarzwald, die Heimat von Bollenhut und Kuckucksuhr, geräuchertem Schinken und Kirschtorte, ist so beliebt wie zu Wirtschaftswunderzeiten. Millionen Urlauber besuchen jedes Jahr die Ferienregion zwischen Baden-Baden und dem Bodensee (Hochrhein). Vergangenes Jahr kamen so viele wie nie zuvor.

Aber auch kulinarisch ist Badens goldene Mitte spitze: 2019 leuchten 35 Michelin-Sterne über 28 Restaurants. Gleich acht Michelin-Sterne machen die Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn im Tal der Murg zur international beachteten Gourmet-Hochburg. Das Schöne ist: Auch für vergleichsweise kleines Geld gibt es in den Landgasthöfen und Straußwirtschaften eine taufrische Regionalküche, die von der klassischen Vesper über die geräucherte Forelle bis zum Rehrücken jeden Gaumen verwöhnt.

Sonnige Berggipfel, halsbrecherische Schluchten und verwunschene Seen sind der Nährboden für Geschichten und Legenden, für Märchen und Mythen. Eine Kulisse, wie gemacht für einen Krimi. Im zweiteiligen Fernsehfilm "Und tot bist Du! – Ein Schwarzwaldkrimi" klären Jessica Schwarz (Kommissarin Maris Bächle) und Max von Thun (Kommissar Konrad Diener) als Ermittler in der Umgebung von Freudenstadt einen Kriminalfall, der in die Zeit der französischen Besatzung zurückführt: Eine junge Frau, die Enkelin des Bürgermeisters von Klosterbach im Schwarzwald, wird tot in einem See entdeckt. Alten Legenden zufolge gibt es in dem See Geister, die einen in die Tiefe ziehen. Obwohl alles auf Suizid hindeutet, zweifeln Bächle und ihr Kollege Konrad an dieser Theorie.

In zweimal 90 Minuten zeigt sich in diesem packenden Fernsehfilm der Schwarzwald abseits der Postkarten-Idylle von seiner eher dunklen, mystischen Seite mit einem See im Mittelpunkt, der, so die Legende, als"das Auge des Teufels" gilt. Für Jessica Schwarz ist der Schwarzwaldkrimi ihre erste Rolle als Kommissarin. "Das Erlebnis einer Gegend wird natürlich viel stärker und intensiver, wenn man um ihre Mythen und Legenden weiß", erzählt sie über die Dreharbeiten, die vor allem in der Region um Baiersbronn und Freudenstadt stattfanden.

Ansammlung mystischer Orte

In Michelstadt im Odenwald aufgewachsen, denkt die beliebte Schauspielerin gerne an die Dreharbeiten im Schwarzwald zurück: "Es gibt eine Anhöhe auf dem Weg von Freudenstadt Richtung Straßburg, den Rossbühl, da kann man wunderbare Sonnenuntergänge beobachten. Bei schönem Wetter hat man von dort eine prima Aussicht über das Renchtal, hinunter in die Rheinebene bis nach Straßburg." Und auch nach einem mystischen Ort musste sie nicht lange suchen: "Während der Dreharbeiten wohnten wir im Hotel Palmenwald in Freudenstadt. Das Haus hat mich mit seinen Gängen und Möbeln an das berühmte 'Stanley Hotel' aus der Stephen-King-Verfilmung 'Shining' mit Jack Nicholson erinnert. Ein historisches altes Hotel mit großen Gängen und Kronleuchtern – ein geradezu mystischer Ort." Nicht weniger beeindruckend war der Höhlendreh in der Pudelsteinhöhle im Tonbachtal bei Baiersbronn: "In einer Drehpause versprach mir der Klettercoach: Wenn wir durch ein enges Loch klettern, gibt es dahinter einen großen Raum mit funkelnden Steinen. Glücklicherweise habe ich erst auf dem Rückweg gesehen, dass die Wände voller Kreuzspinnen waren …"

Der beliebteste Weg in den Schwarzwald führt ab Baden-Baden über die Schwarzwaldhochstraße (B 500), vorbei an der Hornisgrinde, dem höchsten Berg des Nordschwarzwaldes, Richtung Freudenstadt. Mit neun Ortsteilen erstreckt sich die Gemeinde im oberen Murgtal zwischen dem Schliffkopf und Ruhestein bis hinunter nach Schönmünzach. Mit seinen Arkaden und 50 Wasserfontänen gilt der Marktplatz als einer der schönsten hierzulande. Kein schlechtes Revier, in dem sich das Ermittler-Duo des Schwarzwaldkrimis da niedergelassen hat.

TV-TIPP

"Und tot bist Du! – Ein Schwarzwaldkrimi"
Montag, 8.4.2019, und Mittwoch, 10.4.2019,
jeweils 20.15 – 21.45 Uhr

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