Filme und Serien aus dem Internet – wie etwa "House of Cards" – begeistern immer mehr V-Zuschauer. Jetzt will das US-Streaming-Portal Netflix den deutschen Markt für Onlinevideos aufmischen.
Frank Underwood ist ein geschickter, intelligenter Strippenzieher. Ein US-Politiker, der aus verletzter
Eitelkeit Präsident der USA wird. Underwood, hervorragend gespielt von Oscar-Preisträger Kevin Spacey, ist der Held der Politthriller-Fernsehserie "House of Cards". Das TV-Publikum liebt den Karrieristen, der sich mit seinen sarkastischen Bemerkungen direkt an die Zuschauer wendet.
"House of Cards" und seine Darstellerriege wurden für mehrere US-Fernsehpreise nominiert – darunter der Emmy und der Golden Globe. Auch in Deutschland wollen immer mehr Menschen sehen, mit welchen Tricks sich Frank Underwood und seine Serien-Ehefrau Claire (Robin Wright) durch die politischen Untiefen der US-Hauptstadt bewegen.
8,99 Dollar im Monat
Das geht mit Streaming – Fernsehen aus dem Internet. "House of cards" wird vom US-amerikanischen Onlinevideo-Portal Netflix produziert. Über 50 Millionen Abonnenten schauen sich vor allem in den USA derzeit Filme und Serien von Netflix an – und bezahlen dafür 8,99 Dollar im Monat. Ab Mitte September sollen es noch mehr Zuschauer werden. Dann wird das Streaming-Portal in Deutschland starten.
Mit seinem Video-on-Demand-Angebot will Netflix den hiesigen TV-Markt aufmischen. Die Voraussetzungen dafür scheinen günstig zu sein: Bis 2019 soll der Umsatz im deutschen Video-on-Demand-Markt laut einer Studie des Berliner Beratungsunternehmens Goldmedia von derzeit 273 Millionen Euro auf dann 750 Millionen Euro ansteigen.
Smart TV bieten leichten Zugang
Streaming-Portale machen den Zuschauer zum eigenen Programmdirektor und unabhängig vom linearen und zeitgebundenen TV-Genuss. Zudem bieten neue TV-Geräte mit Internetanschluss, sogenannte Smart TVs, deren neueste Modelle aktuell auf der Internationalen Funkausstellung Berlin IFA vorgestellt werden, den leichten Zugang zu Serien und Filmen aus dem Netz.