Online-Dienste im Kommen

Der Fernseher wird zum "Nebenbei-Medium"

09.06.2015, 10.53 Uhr
Immer mehr Deutsche konsumieren Streaming-Angebote oder nutzen Tablets, Laptops und Smartphones parallel zum TV-Gerät.
Immer mehr Deutsche konsumieren Streaming-Angebote oder nutzen Tablets, Laptops und Smartphones parallel zum TV-Gerät.  Fotoquelle: Twin Design/shutterstock.com

Der Fernseher bleibt in Deutschland das beliebteste Gerät für den Videokonsum, gleichzeitig entwickelt es sich aber verstärkt zu einem "Nebenbei-Medium". Denn immer mehr Zuschauer nutzen parallel zum Fernseher ihren PC, Laptop oder andere Geräte, um im Internet unterwegs zu sein. Das ist das Ergebnis des "Deloitte Media Consumer Survey 2015".

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"Die Verwendung vernetzter Screens und Endgeräte ist in deutschen Haushalten inzwischen alltäglich", sagt Klaus Böhm, Media Leader bei Deloitte. Entsprechend würden immer weniger Konsumenten dem Fernsehen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Laut Studie konzentrieren sich nur 19 Prozent ausschließlich auf den großen TV-Bildschirm. Die überwiegende Mehrheit nutze parallel zum TV das Internet, schreibt E-Mails oder ist in sozialen Netzwerken aktiv. Das eröffne enormes Potenzial für Online-Videos: "Die Zielgruppe ist nahezu unbegrenzt", so Böhm.

Jeder Dritte nutzt Online-Portale und Mediatheken

Schon jeder dritte Mediennutzer in Deutschland ruft laut der Studie schon heute Inhalte über Online-Portale und Mediatheken der Fernsehsender ab. Die flexible Nutzung und attraktive Abrufinhalte unter Konsumenten seien dabei entscheidende, aber nicht alleinige Faktoren.

"Um das große Wachstumspotenzial für Bezahlangebote generationsübergreifend zu nutzen, sind nicht nur attraktive Inhalte notwendig. Auch eine optimale User Experience sowie intelligente Such- und Empfehlungsfunktionen bieten dem Kunden eindeutige Vorteile und ein klaren Zusatznutzen gegenüber dem klassischen Fernsehprogramm", sagt Böhm.

Amazon vor maxdome und Netflix

Im umkämpften deutschen Markt liegt Amazon mit einem aktuellen Anteil von 32 Prozent vorn. Dabei profitiere das Unternehmen stark von seinem Bündelangebot aus kostenfreiem Premiumversand und Onlinevideothek. Platz zwei hat mit maxdome ein deutscher Anbieter inne, gefolgt vom US-Riesen Netflix. Vor allem unter jungen Konsumenten konnte sich der amerikanische Anbieter, der erst im letzten Jahr auf dem deutschen Markt startete, einen beachtlichen Stellenwert sichern.

Weitere Markteintritte sind laut Deloitte aufgrund hoher Lizenz- und Marketingkosten nicht erwartbar. Stattdessen sei eine Konsolidierung der Branche absehbar.

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