BR-Reportage

"Gernstl unterwegs in der Krise": Franz Xaver schickt seinen Sohn los

von Rupert Sommer

BR-Kultreporter Franz Xaver Gernstl gehört mit seinen 69 Jahren zur Corona-Risikogruppe. Für eine neue Ausgabe seiner Reportage-Rehe bekommt er deshalb Unterstützung von seinem Sohn.

BR
Gernstl unterwegs in der Krise
Reportage • 16.11.2020 • 21:00 Uhr

Zeichnet sich da ein Generationswechsel, eine familiäre Stabübergabe ab? Seit 37 Jahren ist BR-Kultreporter Franz Xaver Gernstl als einfühlsamer Geschichtensammler im Freistaat und weit darüber hinaus unterwegs. Und natürlich wollte er aktuell auch seinen Corona-geplagten Mitbürgern bei ihren Erlebnissen, Sorgen und Mitmacher-Geschichten zuhören. "Gernstl unterwegs in der Krise", die neue BR-Reportage dieser rührigen Reihe, ist dann aber doch ganz anders geraten als ursprünglich geplant. Weil Gernstl Senior mit 69 Jahren aktuell der "Corona-Risikogruppe" angehört, blieb er brav zu Hause und schickte stattdessen seinen Sohn, den Filmemacher Jonas Gernstl los.

Der Sohnemann zog also los, um vor Ort herauszufinden, was die Pandemie mit den Menschen im Land macht – und woran sie sich auch in harten Zeiten wieder aufrichten. Eine erste Etappe führte Gernstl Junior etwa zu Max Reiss nach Kirchseeon bei Ebersberg. Der Landwirt freut sich, dass jetzt weniger Flugzeuge über seinen Hof fliegen. Seine Hoffnung geht sogar so weit, dass nicht nur die Umwelt von den Corona-Einschränkungen profitiert, sondern dass sich auch die Gesellschaft insgesamt "entschleunigt".

Deutlich härter getroffen wirkt da schon Uli Kerschbaumer, die als Catering-Unternehmern üblicherweise Kindergärten in München versorgt. Während der strengen Lockdown-Phase ist sie in Existenznöte geraten. Jonas Gernstl ist sogar ihr erster sozialer "Außenwelt"-Kontakt seit Wochen. Tatsächlich ächzte lange viele Gastronomen besonders stark unter der Krise: So auch Pizzabäcker Carmelo Giandinoto aus Simbach am Inn. Der lebensfrohe Italiener sehnt den Tag herbei, an dem er endlich wieder seine Gäste herzlich umarmen darf.

Menschlich warm wird's dann auch, als es zum Gernstl-Gipfel kommt: Zuvor hatte Jonas Gernstl seinen Vater meist telefonisch vom Fortschreiten der Film-Reportage berichtet. Dann sitzen sich die beiden endlich wieder gegenüber, an dem Tag, an dem die Biergärten wieder eröffnet werden. Ein wenig verhalten fällt die Gaudi angesichts der vielen Hygiene- und Abstandsauflagen dann aber doch aus.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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