Lebenslinien-Porträt im BR

Jutta Speidel: "Ich darf ein Leben leben!"

von Hans Czerny

Der BR sendet ein Porträt der vielseitigen Schauspielerin Jutta Speidel. Sie vollendet am 26. März ihr 65. Lebensjahr.

BR
Lebenslinien: Jutta Speidel – Ich mach's einfach
Dokumentation • 25.03.2019 • 22:00 Uhr

Ihr Lebensmotto sei es, "couragiert durch die Welt zu gehen, ohne zu denken: Welches Risiko gehe ich ein?", sagt Jutta Speidel gleich zu Beginn des "Lebenslinien"-Porträts zu ihrem 65. Geburtstag am 26. März. Und so sprudelt es aus ihr heraus, wenn sie 45 Minuten lang, gewissermaßen ohne Punkt und Komma, im sehr runden Film von Andi Niessner von sich und ihren Taten und Erlebnissen erzählt, von der glücklichen Kindheit in Gauting bis zur Eröffnung ihres soeben fertigen zweiten Münchner Hauses für obdachlose Frauen und deren Kinder. Ein neues Projekt des von ihr 1997 initiierten Vereins "Horizont", der inzwischen über 2.000 obdachlose Mütter und deren Kinder betreut hat.

Von der Oma habe sie das Stricken und Nähen gelernt, vom Vater, einem Patentanwalt, das Hämmern und Sägen. Als Dreijährige war Jutta Speidel schon Statistin im Schlierseeer Bauerntheater. "Der ist echt. Als Frau spürt man das!", sagt sie als Gör auf der Schulbank in ihrer ersten Sprechrolle in "Hurra; die Schule brennt!" über Georg Thomalla, der den Lehrer spielt.

Wahrscheinlich ist es genau das, was Jutta Speidel so erfolgreich und beliebt werden ließ: dass sie echt ist in allem, was sie macht und denkt: egal, ob das nun die Frauenhäuser sind oder die Erfolgsserien wie "Um Himmels Willen", die sie von Anfang an als Ideengeberin mitgestrickt hat. Oder die Lebensfreundschaften und ihre Ehen und Lieben. Sich selbst als "zuverlässig", "lustig" und mit "großem Herzen" begabt zu bezeichnen: Wer kann so was von sich selber sagen, ohne dass es den Zuschauer schmerzt? – Eben Jutta Speidel.

"Ich leb' so gerne. Ich darf ein Leben leben!", so jubelt Jutta Speidel beim Abschied und schwärmt vom "großen Glück, geboren zu sein", ohne dass es peinlich wird. Und sie will "dieses Glück weitergeben". Nicht zuletzt in diesem mitreißenden Porträt ist ihr das vollständig gelungen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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