Tatort am Sonntag

Müll macht reich und kriminell

14.05.2014, 08.59 Uhr
von Detlef Hartlap
Tragisch: Genija Rykova und Jacob Matschenz.
Tragisch: Genija Rykova und Jacob Matschenz.  Fotoquelle: Radio Bremen/Jörg Landsberg

Unter großen Verschwörungen machen sie es in Bremen nicht mehr. Zuletzt war es ein Familienclan aus dem Libanon, der Polizei und Justiz aus den Angeln hob. Davor durfte ein Geheimdienst in Bremen schalten und walten. Diesmal sind es Müllwerker, die sich eine Herrschaft nach eigenem Gutdünken schaffen, dabei umsichtig dirigiert von einem "Papa" gerufenen Bewährungshelfer (Roeland Wiesnekker). Er, Papa, hatte 80 Knackis nach verbüßter Haft in den städtischen Müll sortiert, wo sie es dank korrupten Umfelds und mafiöser Strukturen zu einigem Wohlstand bringen.

Lürsen und Stedefreund (Sabine Postel, Oliver Mommsen), die Bremen-Kommissare, tapern gewohnt begriffsstutzig durch das Geschehen, und man fragt sich, ob es eine Staatsanwaltschaft gibt, die den Ermittlern auf die Finger klopft.

Ungeachtet der kruden Konstruktion lässt sich die Folge 'Alle meine Jungs' durchaus ansehen, was der flotten und um Spannungsmomente nicht verlegenen Inszenierung von Florian Baxmeyer zu danken ist. Roeland Wiesnekker macht seine Sache hervorragend. Genija Rykova und Jacob Matschenz spielen ein Geschwisterpaar, tragisch wie aus einem Fallada-Roman.

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