"Zehn Jahre Volks Rock'n'Roller"

Andreas Gabalier gibt in TV-Porträt neue, private Einblicke

von Rika Sturm

Andreas Gabalier musste in seinem Leben schon einige schwere Schicksalsschläge verkraften. In einem neuen TV-Porträt kommt nun nicht nur erstmalig in dieser Form seine Mutter zu Wort. Auch zahlreiche Bekannte geben in "Zehn Jahre Volks Rock'n'Roller" ihren Kommentar zum Werdegang des Stars.

Sein Erfolg ist nach wie vor atemberaubend: Alleine auf seiner diesjährigen Jubiläumstour im Sommer haben über eine Million Menschen Andreas Gabalier live gesehen, betont Sepp Adlmann, ein Eventmanager des österreichischen Superstars. In dem neuen 45-minütigen Porträt "Zehn Jahre Volks Rock'n'Roller", das am Samstag, 26. Oktober, 20.15 Uhr, auf ServusTV, zu sehen ist, wird eines überdeutlich: Es ist noch lange nicht vorbei – es geht immer noch bergauf mit dem selbsternannten "Volks-Rock'n'Roller".

Der Film ergründet sehr akribisch, wie es dem leidenschaftlichen Bergfreund bei seinem steten Aufstieg ergeht, und vor allem wie es überhaupt so weit kommen konnte. So äußert sich in dem Beitrag von Jan Gebauer und Roland Thuns erstmals auch Gabaliers Mutter Huberta über seinen gigantischen Erfolg: Die Gitarre und die Harmonika, erinnert sie sich, habe er sich einst als Bub nicht nur selbst ausgesucht, sondern auch selber finanziert. Nein, zufällig passierte diese Karriere ganz bestimmt nicht – hier kamen offenbar viele Faktoren zusammen, und auch das Timing war perfekt.

Die Sommer am Wörthersee

Durch viele private Bilder zeigt der Beitrag Andreas Gabalier auch mal von einer ganz anderen, sehr privaten Seite: Die Sommer verbrachte der in Friesach in Kärnten geborene und in Graz (Steiermark) aufgewachsene Andreas Gabalier oft in Velden am Wörthersee. Auf der Campinganlage bei einem Freund seines Vaters half er schon mit 13 Jahren, die Elektroboote zu vermieten, bei denen er zuvor immer die Schiffsschrauben reinigen musste. Damals "hatte es für besondere Leistung ein Red Bull gegeben. Das war was unglaublich Besonderes", erzählt der Steirer, am Wörthersee stehend, mit einem Augenzwinkern im Exklusivinterview mit ServusTV Deutschland.

Neben der Bewirtung der Gäste hat der Jugendliche auch "schon gelegentlich einmal unplugged zur Gitarre gegriffen". Laut seiner Mutter habe Gabalier "die Leute schon früh unterhalten können". Zwischendurch sei trotz der ganzen Arbeit auch mal Zeit für einen abendlichen Flirt mit einer Urlauberin gewesen, berichtet er selbst mit seinem inzwischen allseits bekannten schiefen Lausbubengrinsen. Allerdings hätte sich an das "im Mondlicht ein bisschen Schmusen", immer nur ein "allein Heimgehen" angeschlossen. Diese Zeit, so sagt er es selbst, habe ihn sehr geprägt und schnell erwachsen werden lassen.

Die Flucht in die Musik

Die Erfahrungen der Jugend haben Andreas Gabalier stabil und selbstbewusst gemacht und ihm in schweren Zeiten, die da kommen sollten, durchs Leben geholfen. Sein Vater beging im Jahr 2006 Selbstmord. Auch darüber wird in der Doku offen gesprochen. "Das durchzumachen, das war für uns alle ganz ganz schwierig", erinnert sich Andreas Gabaliers Onkel Michael Plattner im Film zurück. Die Mutter betont, sie habe am meisten Angst um Andreas und seine kleine Schwester gehabt, denn "sie waren sehr stark Vater-bezogen". Sie habe versucht, keinen der beiden aus den Augen zu verlieren. So kitschig es klingen mag, aber es wird im Film genau so überliefert: Trost fand Gabalier damals mit seiner steirischen Harmonika und in den Bergen.

Doch zwei Jahre später wirft ihn der Tod seiner Schwester, die sich mit 19 Jahren wie zuvor der Vater mit Benzin übergoss und anzündete, erneut aus der Bahn. Bis heute stößt der Suizid seiner Schwester bei Andreas auf größtes Unverständnis, doch es würde immer irgendwie weitergehen, meint er. Und wieder findet er Trost in der Musik. Sein Lied "Amoi seg ma uns wieder", spielt er heute für seinen Vater und seine Schwester Elisabeth. Die Massen bewegt die Zupfgitarrenballade bis heute.

Der rasante Aufstieg

Ursprünglich hatte sein heutiger Manager Klaus Bartelmuss nur den Auftrag von Gabaliers Onkel, "ein bisschen auf seinen Neffen zu schauen". Laut dem Musikmanager Bartelmuss habe sich Gabalier von einem "schüchternen Volks Rock'n'Roller", über die zehn Jahre, "zu einer Rakete entwickelt", in einem Ausmaß, das er sich nicht zu wünschen gewagt hätte.

Zu Beginn sei Gabalier bei Zeltfesten und in Discos aufgetreten ist, erinnert sich Eventmanager Sepp Adlmann, man habe manchmal sogar rote Zahlen geschrieben. Um die neuen Anforderungen zu meistern, sei die Harmonika des Österreichers sein "kleiner Schutzpanzer" gewesen.

Immer wieder wechseln sich in dem Film hoch emotionale und private Momente mit Blicken auf Gabaliers künstlerischen Werdegang ab. Natürlich soll damit der Eindruck verstärkt werden, wie eng beides miteinander verwoben ist. Kurze private Videosequenzen zeigen, wie Andreas Gabalier mit Mathias Roska in einem kleinen Studio sein erstes Album aufnahm. Und dann ging es eben in die Vollen: Als erste große Plattform nutzte man im April 2009 den "Musikantenstadl". Gabalier erinnert sich: Obwohl er sich mit Schal und gebügeltem weißen Hemd damals sehr unwohl gefühlt habe, habe sein erster Fernsehauftritt zu einem "pompösen Album Release" geführt. Im nächsten Schritt wurde an der "Marke" gefeilt: Mit dem zweiten Album "Herzwerk" und der Single "I sing a Liad für di", verbindet man auch den "Arschwackler", der laut Ralf Schedler (Electrola) aus Gabaliers Management, "so fremd war für dieses Genre und so ausgefallen" ist, dass er direkt zum Markenzeichen geworden ist. Andreas Gabalier selber, gibt verschmitzt lachend zu, auch nicht mehr genau zu wissen, was ihn dazu veranlasst hat "mit dem Hintern zu wackeln".

Servus TV zeigt XXL-Konzert

Anlässlich seines Bühnenjubiläums, bei dem sich sein erstes großes Konzert zum zehnten Mal jährt, zeigt ServusTV Deutschland am Samstag, 26. Oktober, 20.15 Uhr, "10 Jahre Volks Rock'n'Roller: Andreas Gabalier im Porträt" in Erstausstrahlung. Im Anschluss läuft ab 21.15 Uhr bis 00.10 Uhr ein Mitschnitt des Jubiläumskonzerts im Münchener Olympiastadion.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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