Weniger als 60 Drehtagen

"Oppenheimer": Christopher Nolans Priorität lag beim Film-Set: "Er hat einfach seine Tage geopfert"

02.09.2023, 11.04 Uhr
Ein Genie, das nicht weniger als das Schicksal der Menschheit in der Hand hält: der Physiker J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy).
Ein Genie, das nicht weniger als das Schicksal der Menschheit in der Hand hält: der Physiker J. Robert Oppenheimer (Cillian Murphy).  Fotoquelle: Universal Pictures

Die Produktionsdesignerin Ruth De Jong vom "Oppenheimer"-Film erklärte nun, warum Regisseur Christopher Nolan selbst die Drehzeit auf 60 Tage verkürzt hatte. Er setzte andere Prioritäten.

Er hat das geschafft, was für solch eine Hollywood-Produktion unmöglich zu sein scheint: Im Juli erschien Christopher Nolans Blockbuster "Oppenheimer" in den Kinos, ein Film, der in weniger als 60 Drehtagen entstand. Dies verriet Hauptdarsteller Cillian Murphy bereits im Juli. Nun wird klar, warum es der Erfolgsregisseur mit dem Dreh des hochgelobten Biopics so eilig hatte.

Wie das Branchenportal "Variety" berichtete, erklärte "Oppenheimer"-Produktionsdesignerin Ruth De Jong in einem Podcast, dass Nolan ursprünglich viel mehr Zeit gehabt habe, um das Biopic zu drehen. Doch um das Budget des Films zugunsten des Produktionsdesigns und der Drehorte umzuverteilen, verkürzte er den Dreh um rund 30 Tage. "Es fühlte sich an wie ein 100-Millionen-Dollar-Indie-Film. Das ist nicht 'Tenet'", erklärte De Jong. "Chris wollte überall in den Vereinigten Staaten drehen. Allein die Flugtickets und die Unterbringung der Crew an verschiedenen Orten [sind teuer]. Ganz zu schweigen davon, dass ich Los Alamos bauen muss, das es nicht gibt. Das war der Punkt, an dem ich es wirklich für unmöglich hielt."

"Vergiss das Geld. Lass uns einfach entwerfen, was wir wollen."

Doch der Regisseur habe nur geantwortet: "Vergiss das Geld. Lass uns einfach entwerfen, was wir wollen." Weiter erklärte De Jong bezüglich des Nachbaus von Los Alamos: "Das haben wir dann auch gemacht, und als wir das erste Mal ein Budget für meine Stadt aufstellten, waren es 20 Millionen Dollar. Chris sagte: 'Ja, nein. Stopp.'" Hinzukam, dass auch in New York, New Jersey, Berkley, Los Angeles und New Mexico gedreht werden sollte – ein teures Vorhaben.

Somit tat der 53-Jährige "das Unglaublichste", um "all die gewünschten Looks und Designs zu erreichen". Der Filmemacher sagte ihr: "Ich muss meine Hausaufgaben machen", was bedeutete, den Drehplan des Films neu zu organisieren, um die Drehtage zu konsolidieren und das Budget für das Produktionsdesign freizugeben. De Jong verriet im Podcast weiter, dass für "Oppenheimer" 85 Drehtage angesetzt waren – wenn nicht sogar mehr – aber Nolan kürzte sie um mindestens 30 Tage. An diesem Punkt fühlte sie, "dass ich noch mehr leisten muss, denn er hat einfach seine Tage geopfert. Er weiß besser als jeder andere, was er an jedem einzelnen Tag erreichen will und wie er es erreichen will", erinnerte sich De Jong.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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