"Die Ringe der Macht"

Was über die "Herr der Ringe"-Serie schon bekannt ist

21.07.2022, 08.43 Uhr
von Elisa Eberle

Die wohl teuerste Serie der Filmgeschichte nimmt weiter Gestalt an. Mittlerweile gibt es den ersten offiziellen Trailer. Was weiß man sonst noch über das Amazon-Original?

Mehr als 20 Jahre ist es her, seit mit "Die Gefährten" der erste von insgesamt drei "Der Herr der Ringe"-Filmen (2001-2003) in die Kinos kam. Drei weitere Produktionen (2012-2014), die auf der ebenfalls von J. R. R. Tolkien verfassten Vorgeschichte "Der Hobbit" basierten, folgten. Im November 2017 kündigte der Streaminganbieter Amazon Prime mit der Original Serie "Der Herr der Ringe" ein weiteres Prequel an. Die Einzelheiten werden seither häppchenweise der Öffentlichkeit präsentiert: Am Mittwochabend veröffentlichte Amazon einen ersten Teaser, ebenso wie den offiziellen Titel der ersten Staffel. Doch was ist darüber hinaus bislang über die Serie "Der Herr der Ringe" bekannt? Hier kommen die wichtigsten Fakten.

Wie lautet der offizielle Titel der ersten Staffel?

"The Lord of the Rings: The Rings of Power": So lautet der offizielle Titel der ersten Staffel der neuen Amazon-Serie im Original. Unter dem Motto "Eine Legende in jeder Sprache" veröffentlichte der Streamingdienst auf den offiziellen Seiten bei Instagram, Facebook und Twitter zudem einen kurzen Clip, der den Titel in weiteren Sprachen zeigt. Auf Deutsch heißt die Serie demnach "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Selbst die elbische Version (Elbisch ist eine Fantasiesprache aus den "Der Herr der Ringe"-Romanen) wollten die Verantwortlichen ihrem Publikum nicht vorenthalten. Sie ist ganz am Ende des 14-sekündigen Videos zu sehen. Insgesamt ist die Ausstrahlung in über 240 Ländern geplant.

Zeitgleich zum Titel veröffentlichte Amazon einen ersten, einminütigen Teaser: Zunächst fliegt die Kamera über eine nebelverhangene Felsschlucht, durch diese in der nächsten Einstellung geschmolzene Lava fließt. Nach und nach wird deutlich, dass es sich bei der glühenden Flüssigkeit nicht um Lava, sondern um geschmolzenes Metall handelt, welches nach einer Welle von kühlendem Wasser den englischen Titel "Lord of the Rings: The Rings of Power" bildet. Dazu ist die Stimme der walisischen Schauspielerin Morfydd Clark zu hören: "Drei Ringe für die Elbenkönige unter dem Himmel, sieben für die Zwergenfürsten in ihren steinernen Hallen, neun für die Sterblichen, dem Tode geweiht. Einen für den Dunklen Lord auf seinem dunklen Thron im Land von Mordor, wo die Schatten liegen."

Der Text entspricht dem Vorwort, mit dem J. R. R. Tolkien den ersten Band der Romantrilogie begann. Er erzählt von den namengebenden Ringen, die unter den Völkern verteilt werden. Einer von ihnen, der des Bösewichts Sauron, bildete das zentrale Element in der Haupterzählung um Hobbit Frodo und seine Gefährten.

Wann erscheint die "Der Herr der Ringe"-Serie?

Die Serie sollte ursprünglich Ende 2021 bei Amazon Prime erscheinen. Pandemie-bedingt verschob sich der Start nun jedoch fast ein ganzes Jahr nach hinten: "Am 2. September 2022 beginnt eine neue Reise", hieß es in einem Post, der Anfang August 2021 auf dem offiziellen Instagram-Profil der Serie veröffentlicht wurde. Dazu stellte der Streaminganbieter ein erstes Szenenfoto: "Ich buche jetzt meinen Höllenflug nach Mittelerde", kommentierte Amazon unter dem Post.

Medienberichten zufolge sollen die Folgen daraufhin im wöchentlichen Rhythmus, immer freitags auf Amazon Prime zur Verfügung gestellt werden. Dies deckt sich mit einer Aussage der Seite "Fellowship of Fans" wonach spätestens im Herbst 2022 alle Folgen der ersten Staffel bei Amazon Prime in den USA erschienen sein müssen.

Wie viele Staffeln wird die Serie haben?

Auf die Frage, wie viele Episoden die erste Staffel zählen wird, fand man im Netz lange Zeit unterschiedliche Antworten: Während einige Quellen gerüchtehalber von 20 Folgen sprechen, hat Amazon acht Episoden für Staffel eins sowie eine weitere Staffel zwei bestätigt. Wie viele Folgen diese umfassen wird und ob es weitere Staffeln geben wird, ist nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll sich die Handlung allerdings über fünf Staffeln erstrecken, von denen jede einen eigenen Zusatztitel tragen soll. Auch die Option eines Spin-offs sei demnach offen.

Im Juni berichtete "Fellowship of Fans" zudem von einer "Making of"-Dokumentation für Staffel eins: Diese soll Blicke hinter die Kulissen, Interviews mit Darstellerinnen und Darstellern sowie einigen Crewmitgliedern enthalten.

Wovon handelt die "Der Herr der Ringe"-Serie?

Was die Handlung der Serie angeht, gestalten sich die Informationen noch recht vage. Fans, die auf eine Neuerzählung der altbekannten Geschichte rund um den Hobbit Frodo (gespielt von Elijah Wood) hofften, werden aber enttäuscht: Wie die Amazon Studios in einem ersten Tweet bestätigten, spiele die Handlung "Tausende von Jahren vor den Ereignissen von J.R.R. Tolkiens Der Hobbit und Der Herr der Ringe", im sogenannten "Zweiten Zeitalter" von Mittelerde. Dieses beginnt mit dem Sieg über den Dunklen Herrscher Morgoth, erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 3.000 Jahren und endet schließlich mit dem Kampf des Letzten Bündnisses gegen Morgoths einstigen Untergebenen Sauron. Im Verlauf der Jahrtausende gewinnt Sauron dabei immer mehr Macht und lässt schließlich jene Ringe schmieden, die als die Ringe der Macht auch in den "Der Herr der Ringe"-Filmen eine Bedeutung spielen.

Dementsprechend kündigte der Tweet von Amazon an, die Zuschauerinnen und Zuschauer in eine Ära zurückzutransportieren, "in der große Mächte geschmiedet wurden, Königreiche zu Ruhm aufstiegen und in den Ruin stürzten, unvorhergesehene Helden auf die Probe gestellt wurden, die Hoffnung am seidenen Faden hing und einer der größten Bösewichte, der jemals Tolkiens Feder entsprungen ist, drohte, die ganze Welt in Dunkelheit zu hüllen".

Die Serie, heißt es weiter, beginnt "in einer Zeit des relativen Friedens und folgt einer Gruppe aus bekannten und neuen Charakteren, die sich dem lange befürchteten Wiederauftauchen des Bösen in Mittelerde stellen. Von den dunkelsten Tiefen des Nebelgebirges über die majestätische Landschaft von Lindon und das atemberaubende Inselreich Númenor bis hin zu den entlegensten Winkeln der Landkarte werden diese Königreiche und Charaktere ein Vermächtnis hinterlassen, das noch lange nach ihrem Tod weiterlebt."

Was verrät der erste Teaser?

Entsprechend dieser Vorankündigung entführte bereits der erste Teaser, der Mitte Februar veröffentlicht wurde, in die unterschiedlichsten Landschaften: In dem knapp 60-sekündigen Clip sind eine gigantische Stadt, bewaldete Hügel, aber auch eisige Berge zu sehen. Eine noch unbekannte Stimme fragt zudem: "Hast du dich nie gefragt, was uns noch da draußen erwartet? Es warten Wunder auf der Welt, jenseits unserer Pfade. Ich kann es spüren."

Was zeigt der erste Trailer?

Auch der neue Trailer verspricht eine Vielzahl von Landschaften und Figuren: Zu sehen sind Elben, Zwerge und Menschen, die ihre Wälder, Minen und Weizenfelder beschützen. Auch Orks und Haarfüßer, eine Art Ur-Hobbits werden gezeigt. Im Zentrum des Trailers steht allerdings Galadriel, die wohl auch die zentrale Figur in der ersten Staffel von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" sein wird: "Es gab eine Zeit, da war die Welt noch so jung, dass sie noch keinen Sonnenaufgang gesehen hatte", erzählt Galadriel gleich zu Beginn des Trailers. Während die zwei Bäume, Laurelin und Telperion, zu sehen sind, fügt sie hinzu: "Aber selbst da war Licht."

Tatsächlich waren Laurelin und Telperion zu einer Zeit, als es weder Sonne noch Mond gab, für das Licht verantwortlich. Doch die Bäume wurden vom Bösewicht Melkor, dem Meister Saurons, und der Spinne Ungoliant zerstört. Dass sie im Trailer zu sehen sind, lässt vermuten, dass die Serie mit einem Rückblick auf das Erste Zeitalter beginnt, welcher vermutlich auf der Insel Valinor, dem Land der Valar, welche in "Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" als die unsterblichen Lande bekannt ist, spielt.

Die Haupthandlung spielt hingegen im Zweiten Zeitalter. Galadriel wurde in Trailer, Teaser wie auch ersten Szenenbildern vor allem in eisiger, schneebedeckter Umgebung gezeigt. Der Trailer verrät nun, dass sie auf der Suche nach dem Bösen ist, welches sie immer noch irgendwo da draußen vermutet. Auf ihrer Reise, so wird unter Fans vermutet, könnte sie in den Norden Mittelerdes vordringen, wo es Schnee und Eis gibt.

Das Schmieden der Ringe wird im Zentrum stehen

Unabhängig davon lässt der im Januar veröffentlichte Clip hoffen, dass sich bereits die erste Staffel mit dem Schmieden der sagenumwobenen Ringe beschäftigen wird. Die Theorie wurde von den Showrunnern J.D. Payne und Patrick McKay bestätigt: "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht vereint alle wichtigen Geschichten des zweiten Zeitalters in Mittelerde: Das Schmieden der Ringe, den Aufstieg des dunklen Herrschers Sauron, die epische Geschichte von Númenor und die letzte Allianz von Elben und Menschen", sagten sie. "Bisher haben die Zuschauer nur die Geschichte des einen Rings auf dem Bildschirm gesehen – aber bevor es einen Ring gab, gab es viele ... und wir freuen uns, die epische Geschichte von ihnen allen zu erzählen."

Die Geschichte der Ringe wird auch in dem 1977 von Tolkien verfassten (und von dessen Sohn Christopher Tolkien und dem Autor Guy Gavriel Kay posthum vervollständigten) "Simiarillion" erwähnt: Das Buch, welches als Lehrbuch von Tolkiens Universums gilt, erzählt sie in seinem 20. Kapitel "Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter".

Was ist über den Cast bekannt?

Es ist ziemlich sicher, dass zumindest einige der aus den vorherigen Filmen bekannten Figuren in der neuen Serien zurückkehren dürften, wenn sie auch von neuen Darstellerinnen und Darstellern verkörpert werden: Die bereits erwähnte walisische Schauspielerin Morfydd Clark ("Saint Maud") wird eine jüngere Version der Elbenherrin Galadriel spielen. Dass ihre Stimme in dem Mitte Januar veröffentlichten englischsprachigen Clip zu hören ist, ist also nur konsequent: Schließlich wurde die Geschichte der Ringe in den drei "Herr der Ringe"-Filmen von der damaligen Galadriel-Darstellerin Cate Blanchett verkörpert.

Auch eine Rückkehr des Halbelbs und Herrn von Bruchtal, Elrond, ist offiziell bestätigt. Er wird von dem "Game of Thrones"-Darsteller Robert Aramayo gespielt. Im entsprechenden Tweet wird Elrond als "elfischer Staatsmann" beschrieben, "der gerade beginnt, sich einen Namen zu machen, indem er die Beziehungen zwischen seinem Volk und den Zwergen von Khazad-dûm wiederherstellt". Im Trailer ist er es, der Galadriel auffordert, ihr Schwert aufzugeben: "Du hast lang genug gekämpft", sagt er zu ihr.

Neue Figuren

Eine gänzlich neue Figur ist hingegen der Silvan-Elb Arondir. Er wird von Ismael Cruz Cordova ("The Mandalorian") verkörpert. Auch der Sterbliche Halbrand (gespielt von Charlie Vickers) wurde für die Serie neu geschaffen. Er sei "auf der Flucht vor seiner eigenen Vergangenheit", heißt es in dem "Vanity Fair"-Artikel. Der Trailer zeigt ihn in einem großen Saal stehen, in dem viele Menschen versammelt sind.

Die iranisch-britische Schauspielerin Nazanin Boniadi ("Homeland") verkörpert die Menschenfrau Bronwyn, eine alleinerziehende Mutter und Heilerin. Ein erstes Szenenfoto zeigt sie in ihrer Apotheke in den Südlanden von Mittelerde.

Auch die ersten Zwerge wurden in dem "Vanity Fair"-Artikel vorgestellt: Sophia Nomvete spielt die Zwergenprinzessin Disa, die auf einem nun veröffentlichten Foto am Eingang von Khazad-dûm steht. Außerdem wird Owain Arthur als Zwergenprinz Durin IV zu sehen sein. Er wird eine Liebesbeziehung zu Disa haben.

Knapp 40 Namen offiziell bestätigt

Insgesamt hat Amazon bislang 38 Darstellerinnen und Darsteller sowie eine Handvoll Rollennamen offiziell bestätigt: Der "Game of Thrones"-Schauspieler Joseph Mawle verkörpert einen Schurken, der sich wohl Oren nennt. Die Australierin Markella Kavenagh ("The Gloaming") spielt eine neue Figur namens Eleanor, genannt "Nori", Brandyfoot spielen. Der 40-jährige US-Amerikaner Benjamin Walker ("Marvel's Jessica Jones") wird den Hochkönig der Noldo-Elben, Gil-galad, spielen. Ein weiterer Noldo-Elb ist Celebrimbor, gespielt von dem "The Crown"-Star Charles Edwards. Der Waliser Trystan Gravelle spielt Pharazôn, der später als Ar-Pharazôn der letzte König der Insel Númenor sein wird. Auf dem Weg zur Macht will er Miriel (Cynthia Addai-Robinson), die Erbin des Throns, gegen ihren Willen heiraten.

Tritt Tom Bombadil in der Serie auf?

Maxim Baldry ("Years And Years") soll den Sterblichen Isildur spielen. Wie man aus den Tolkien-Romanen weiß, ist er derjenige, der Sauron den Einen Ring von der Hand abtrennen wird. Isildurs Vater Elendil wird von dem Briten Lloyd Owen dargestellt. Vom alten "Herr der Ringe"-Cast soll immerhin Peter Tait, der den Uruk Shagrat verkörperte, zurückkehren. Welche Rolle er diesmal übernimmt, ist noch nicht bekannt.

Der Kanadier Dylan Smith ("Maze Runner – Der Auserwählten in der Todeszone") schürte auf Instagram zudem die Hoffnung auf ein Leinwanddebüt von Tom Bombadil, des Herren und Meisters des Alten Waldes, der zwar in den Romanen auftaucht, es bislang allerdings nicht in die Filme geschafft hatte.

Hobbits mit dunkelhäutigen Haarfüßen

Der britische Komiker Sir Lenny Henry ("Broadchurch") verriet zudem in einem Interview mit BBC Radio 4, dass er einen Hobbit spielen werde: "Ich bin ein Haarfuß [...]. Ich bin ein Schwarzer Hobbit, es ist genial und was erwähnenswert ist über diese Version der Bücher, es ist die Vorgeschichte zum Zeitalter, das wir in den Filmen gesehen haben. Wir sind also eine einheimische Bevölkerung der Haarfüße, wir sind Hobbits, aber man nennt uns Haarfüße. Wir sind multikulturell, wir sind ein Stamm, keine Ethnie, deshalb sind wir Schwarz, asiatisch und People of Color, sogar Maori sind dabei."

Auch wenn sich einige Fans der Filme im Vorfeld an der multikulturellen und farbenblinden Besetzung der Serie störten, kommt die Entscheidung für dunkelhäutige Hobbits nicht von ungefähr: Sie sollen bereits in Tolkiens literarischen Werken erwähnt worden sein.

Eine Rückkehr des Bösewichts Sauron ist laut der relativ gut informierten Website "TheOneRing" zwar ziemlich sicher, allerdings soll es diese nicht in der ersten Staffel geben.

Ist Sauron der mysteriöse Fremde?

Eine Rückkehr des Bösewichts Sauron ist laut der relativ gut informierten Website "TheOneRing" zwar ziemlich sicher, allerdings soll es diese nicht in der ersten Staffel geben. Dafür kündigen sowohl die Teaser als auch der Trailer eines Mannes an, der wie ein Komet vom Himmel fällt. Könnte es sich dabei wohl doch um Sauron handeln? In der Castingliste wird die Figur lediglich als "Der Fremde" bezeichnet. Gespielt wird sie von Daniel Weyman.

Jüngste Neuzugänge

Welche Rollen die bislang eher unbekannten Newcomer Will Fletcher, Amelie Child-Villiers und Beau Cassidy übernehmen werden, ist nicht bekannt.

Tom Budge ist raus

Offiziell bestätigt war anfangs auch der Schauspieler Tom Budge. Laut Insider-Informationen von "TheOneRing" sollte er die Rolle von Celebrimor, dem Ringschmied, der die Zauberringe für Sauron schmiedet, übernehmen. Inzwischen hat sich Amazon Prime jedoch von dem 39-jährigen Australier getrennt. Dies verkündete Budge Mitte März 2021 auf Instagram: "Hallo, ihr Lieben. Mit großer Traurigkeit schreibe ich euch, um euch zu erzählen, dass ich Amazons 'Der Herr der Ringe'-Serie verlassen habe. Nach der kürzlich erfolgten Sichtung der ersten Episoden, die im vergangenen Jahr gedreht wurden, hat Amazon entschieden, mit der Figur, die ich spielte, eine andere Richtung einzuschlagen. Ich muss dem Kreativteam für die Ermutigung danken, etwas auszuprobieren, das ich für neu, aufregend und schön hielt" Weitere Hintergründe wurden nicht bekannt. Die Namen und Fotos aller bislang bestätigten Darstellerinnen und Darsteller finden sich auf dem offiziellen Instagram-Profil der Serie.

22 Hauptfiguren und mehrere Handlungsstränge

Insgesamt sollen in der ersten Staffel 22 Hauptfiguren auftreten, wobei es parallele Handlungsstränge über Zwergen, über die Menschen und über die Elben geben soll. Einen kleinen Einblick auf die noch bestätigten Figuren geben die 23 Charakter-Poster, welche jeweils die Hände der Figur samt einem für sie typischen Gegenstand zeigt.

Wer steckt hinter der Serie?

Als Showrunner verantwortlich zeigen sich Patrick McKay und J. D. Payne ("Stark Trek Beyond"). Die Drehbücher stammen von einem Team von Autorinnen und Autoren, dem unter anderem Bryan Cogman ("Game of Thrones"), Gennifer Hutchison ("Breaking Bad") und Justin Doble ("Stranger Things") angehören.

Wer führt Regie?

Für die Regie sind bislang drei Personen verantwortlich: Die ersten beiden Episoden der "Herr der Ringe"-Serie, die angeblich eine in sich abgeschlossene Handlung erzählen sollen, entstanden unter der Regie des spanischen "Jurassic World"-Schöpfers J. A. Bayona. Im März 2021 wurde der britische Filmregisseur Wayne Che Yip ("Doctor Who: Resolution") offiziell im Team begrüßt. Letzter Neuzugang im Mai 2021 war die schwedisch-französische Regisseurin Charlotte Brändström. Die 63-Jährige führte bereits bei über 30 Projekten Regie, darunter das Drama "Julie – Agentin des Königs" (2004) sowie einzelne Episoden der Serien "Outlander" (2017) und "The Witcher" (2019).

Peter Jackson, der in den Filmtrilogien "Der Herr der Ringe" und "Der Hobbit" Regie führte, wird nicht an der Serienproduktion beteiligt sein. Sein Kreativ-Team soll allerdings in "freundlichem Kontakt" zu den Serien-Mitarbeiten stehen.

Was weiß man über die Dreharbeiten?

Über die Dreharbeiten im neuseeländischen Auckland, der Filmheimat von "Der Herr der Ringe", ist ansonsten bislang wenig bekannt: Nach einer Corona-bedingten Unterbrechung im vergangenen Jahr gingen die Dreharbeiten zu Staffel eins am 3. August 2021 offiziell zu Ende: "Das war's dann wohl", twitterten die Verantwortlichen auf dem offiziellen Kanal. Es folgte eine Reihe von Produktionsfotos sowie ein Dank an alle Beteiligten: "Vielen Dank an unsere fantastische Besetzung und Crew und an Neuseeland für den unglaublichen Ort, den wir unser Zuhause nennen dürfen, während wir das Zweite Zeitalter und Mittelerde zum Leben erwecken." Direkt im Anschluss wird Staffel zwei gedreht. Die entsprechenden Vorbereitungen sollen bereits begonnen haben. Die Dreharbeiten sollen nicht mehr in Neuseeland, sondern in Großbritannien stattfinden, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt.

Ob dabei wohl wieder Fake-Crews zum Einsatz kommen werden? Wie "TheOneRing" enthüllte sollen diese während den Dreharbeiten zu Staffel eins engagiert worden sein, um neugierige Fans zu verwirren und von den eigentlichen Dreharbeiten wegzulocken.

Unfälle am Set

Die Produktion wurde zudem von einigen unglücklichen Vorfällen am Set überschattet: Medienberichten zufolge sollen sich mehrere Stuntleute während der Dreharbeiten zu "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" verletzt haben: Im März 2021 hatte sich die neuseeländische Stuntfrau Dayna Grant eine schwere Kopfverletzung mit Gehirnaneurysma und Wirbelsäulenverletzung zugezogen. Der Unfall soll, Medienberichten zufolge, nicht, wie sonst üblich dem Unternehmen "WorkSafe" gemeldet worden sein. Gleiches gilt für einen Arbeitsunfall der australischen Stuntfrau Elissa Cadwell im Februar 2020. Darüber hinaus wurde von drei weiteren Set-Verletzungen berichtet. Eine sechste Person soll die Produktion hingegen aus mental-gesundheitlichen Gründen verlassen haben.

In einer offiziellen Erklärung vonseiten Amazon zu den Vorwürfen heißt es: "Die Amazon-Studios nehmen gesundheitliches, körperliches und emotionales Wohlergehen von Cast und Crew extrem ernst. Das Produktionsteam befolgt weiterhin alle verordneten Regeln für Sicherheit und Schutz, die von Worksafe New Zealand und der Regierung vorgegeben werden. Jede Anschuldigung und jeder Bericht, die Sets seien unsicher, sind völlig unzutreffend."

Petition gegen Nacktszenen

Für große Aufregung sorgte außerdem ein weiterer Bericht von "TheOneRing.net". Demzufolge suchte Amazon auch Schauspielerinnen und Schauspieler, die bereit seien, Nacktaufnahmen zu drehen. Zudem soll es einen Koordinator für intime Aufnahmen am Set geben. Auf der Kampagnenplattform "change.org" wurde deshalb eine Fanpetition gegen Nacktszenen eingereicht. In ihrem Statement berufen sich die Organisatorinnen und Organisatoren auf Tolkiens starken katholischen Glauben. Die Petition wurde von mehr als 50.000 Menschen unterzeichnet.

Inzwischen gibt es allerdings Entwarnung: Wie Showrunner Patrick McKay in einem Interview mit "Vanity Fair" bestätigte, wird es in "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" weder Sex- noch besonders schlimme Gewaltszenen geben: Ziel sei gewesen, "eine Serie für alle zu machen, für Kinder, die 11, 12 und 13 Jahre alt sind, auch wenn sie sich manchmal die Decke über die Augen ziehen müssen, wenn es ein bisschen zu gruselig ist. Wir haben über den Ton in Tolkiens Büchern gesprochen. Das ist ein Stoff, der manchmal gruselig ist – und manchmal sehr intensiv, manchmal ziemlich politisch, manchmal ziemlich raffiniert – aber er ist auch herzerwärmend, lebensbejahend und optimistisch. Es geht um Freundschaft und Brüderlichkeit und darum, dass Außenseiter die große Dunkelheit überwinden."

Wie viel kostet die Produktion?

Schon jetzt liegt die Vermutung nahe, dass "Der Herr der Ringe" die wohl teuerste Serienproduktion der bisherigen Filmgeschichte wird. Allein die erste Staffel soll, laut einem Artikel des US-amerikanischen Branchenblatts "Deadline", 465 Millionen US-Dollar kosten. Die Kosten für die Lizenzrechte sollen sich auf 250 Millionen Dollar belaufen. Zum Vergleich: Die teuerste sechste Staffel der Erfolgsserie "Game of Thrones" kostete gerade einmal 100 Millionen US-Dollar. Insgesamt wird das Budget, welches für "Der Herr der Ringe" abgerufen werden könnte, auf mehr als eine Milliarde US-Dollar geschätzt.


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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