"Da schnürt es mir die Kehle zu"

Bibiana Steinhaus-Webb kritisiert Umgang mit Felix Zwayer

Schiedsrichter Felix Zwayer steht seit dem Spiel Dortmund gegen Bayern massiv in der Kritik. Seine ehemalige Kollegin Bibiana Steinhaus-Webb reagiert empört auf die Anfeindungen.

Die ehemalige deutsche Top-Schiedrichterin Bibiana Steinhaus-Webb zeigte sich im SPORT1-Format "Der Maschinensucher Doppelpass 2. Bundesliga" bestürzt über die öffentlichen Anfeindungen gegen ihren Ex-Kollegen Felix Zwayer. "Ich muss sagen, dass es mir da die Kehle zuschnürt", so die 42-Jährige am Montagabend. "Das ist kein Umgang, den ich mir für unseren Profisport wünsche. In keinster Weise, das kann ich auch nicht akzeptieren."

Nachdem Zwayer im vergangenen Dezember beim Bundesliga-Spitzenspiel zwischen Dortmund und Bayern einige kontroverse Entscheidungen gefällt hatte, geriet er in heftige Kritik und berichtete später sogar von Morddrohungen in den sozialen Medien. Der Hass im Netz ging so weit, dass Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich bekannt gab, dass Zwayer vorerst keine Spiele mehr pfeifen werde. Zuletzt berichtete nun der "Kicker", dass der Berliner sich entschieden habe, seine Karriere im Profifußball doch fortsetzen zu wollen.

"Ich weiß, dass Felix gut betreut ist und viele Unterstützer an seiner Seite hat, die ihn in seiner Entscheidungsfindung begleiten", kommentierte Steinhaus-Webb die Zukunftspläne Zwayers. Dass er nach wie vor mit Hassnachrichten und Anfeindungen zu kämpfen habe, sei für die Ex-Bundesliga-Schiedsrichterin "nicht zu akzeptieren und nicht zu tolerieren", wie sie in der Expertenrunde klarstellte.

"Dass ein Sportler aus unserer Mitte in der Art und Weise um sein Leben und das Leben seiner Familie fürchten muss. Dass er mit Polizeischutz aus dem Haus gehen muss, weil er nicht weiß, was ihn an der nächsten Ecke erwartet", sei für sie nicht hinnehmbar, so Steinhaus-Webb. "Wenn das unser Fußball ist, dann möchte ich nicht Teil dessen sein, das sage ich ganz offen."

Sie selbst sei nie in den sozialen Medien unterwegs gewesen, berichtete die gebürtige Niedersächsin bei SPORT1: "Das war meine Art und Weise, damit umzugehen und Dingen aus dem Weg zu gehen. Ich wollte nicht extra noch eine Plattform bieten."


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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