3sat-Doku "Zurück in der Ukraine"

Bilder in Zeiten des Krieges - Die Heimkehr des Fotografen Juri Kosin

28.05.2022, 09.47 Uhr
von Hans Czerny

Der ukrainische Fotograf Juri Kosin erlebte den Angriff der Russen in seiner Heimatstadt Irpin, in der Nähe von Kiew, hautnah mit. Den kriegerischen Übefall dokumentierte der Fotograf ebenso wie seine Flucht. Nach dem Abzug der russischen Truppen Ende März kehrte Juri Kosin zurück, um das furchtbare Geschehen fotografisch festzuhalten. In der 3sat-Doku reflektiert der Fotograf vor laufender Kamera mit Nachbarn und Kollegen.

3sat
Zurück in die Ukraine – Die Heimkehr des Fotografen Juri Kosin
Dokumentation • 28.05.2022 • 19:20 Uhr

Der 1948 in der Ukraine geborene renommierte Fotograf Juri Kosin, Dokumentarist, Künstler und Kurator internationaler Ausstellungen in Europa und USA, erlebte den russischen Überfall aus nächster Nähe in seiner Heimatstadt Irpin in der Nähe von Kiew. Er dokumentierte den Kriegsbeginn ebenso wie die Flucht vor den grausamen Übergriffen mit hunderten von Toten in der Zivilbevölkerung. Der deutsch-polnische Dokumentarfilmer Andrzej Klamt ("Die Deutschen und die Polen – Geschichte einer Nachbarschaft") begleitete ihn jetzt bei seiner Rückkehr nach Irpin nach dem Rückzug der Russen Ende März.

Kosin wusste nicht, auf welche Situation er bei seiner Rückkehr treffen würde, inzwischen wurden nach dem Abzug der Russen in Städten wie Butscha, Irpin, Borodjanka und Hostomel hunderte Leichen gefunden. Kosin, der unter anderem immer wieder die Katastrophe von Tschernobyl dokumentierte (Ausstellung "Once upon a time Chernobyl", Barcelona, New York, Washington, 2006) ist sich der Bedeutung der Bilder in ihrem politisch-historischen Zusammenhang höchst bewusst.

Vor allem in der nahe bei Irpin gelegenen Stadt Butscha wurden zahlreiche Zeugnisse mutmaßlicher Kriegsverbrechen vorgefunden. Kosin hält die Spuren in Bildern fest und spricht mit Nachbarn, Freunden und anderen Künstlern über das Geschehene. Schon in der jüngsten Vergangenheit hielt er das Geschehen in der Ukraine fotografisch fest. Viele seiner Bilder – von Tschernobyl, vom Revolutionsgeschehen auf dem Kiewer Majdan, 2014 – wurden zu Ikonen, wie jetzt die Aufnahmen des Jahres 2022. Aber auch über die Macht der Bilder, ihren strategischen Einsatz zu Zeiten des Krieges, reflektiert der Fotograf vor laufender Kamera mit Nachbarn und Kollegen.

Zurück in die Ukraine – Die Heimkehr des Fotografen Juri Kosin – Sa. 28.05. – 3sat: 19.20 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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