Premiere bei RTL

"Downton Abbey"-Film läuft erstmals im Free-TV

13.03.2022, 09.09 Uhr
von Andreas Fischer

2019 kam der Film zur Erfolgsserie "Downton Abby" ins Kino. Ob es ihn wirklich gebraucht hätte, ist fraglich, doch hübsch anzuschauen ist das Werk allemal.

RTL
"Downton Abbey"
Drama • 13.03.2022 • 20:15 Uhr

Fans der Serie, so heißt es, kommen voll auf ihre Kosten in der von Michael Engler inszenierten und Serienerfinder Julian Fellowes geschriebenen fluffigen Soapverfilmung "Downton Abbey", die 2019 in den Kinos startete und bei RTL nun zum ersten Mal im Free-TV zu sehen ist. Fast alle Protagonisten sind dabei, in beiläufigen Szenen sind zahlreiche Anspielungen auf die Vergangenheit versteckt, und alles was passiert, ist eine logische Konsequenz dessen, was in 52 Episoden vorher geschah.

Wer noch nie eine einzige Folge von "Downton Abbey" gesehen hat, braucht allerdings nicht wenig Anlaufzeit, um einsteigen zu können in die komplexen Verwandtschafts-, Beziehungs- und Handlungsgeflechte auf dem nordenglischen Adelssitz der Familie Crawley. Schlimm ist das nicht, weil die Figuren zum einen allesamt ziemlich unterhaltsam und sie zum anderen so klar umrissen sind, dass man ihre Hintergründe nicht kennen muss, um sie schnell kennenzulernen.

Denn schnell muss es gehen in einem Film, der in zwei Stunden erzählen will, was normalerweise Stoff für mindestens eine Staffel plus Weihnachtsspecial gibt. King George (Simon Jones) und Queen Mary (Geraldine James) wollen den Crawleys im Jahr 1927 einen Besuch abstatten und sogar auf Downton Abbey übernachten. Allein die Ankündigung lässt die Bewohner sowohl der oberen als auch der unteren Etagen schier durchdrehen.

Hübsch anzusehen, trotz anspruchsloser Handlung

Dass die Handlung so flach bleibt wie ein After-Eight-Täfelchen (aber auch so lecker) – geschenkt. Alles kann, nichts muss in "Downton Abbey". Der hübsch anzusehende Film lässt sich im Handumdrehen weggucken: gefällig inszeniert, exquisit ausgestattet und mit einem Ensemble gesegnet, das nicht nur wegen der offensichtlichen Wiedersehensfreude zur Hochform aufläuft. Und natürlich sind die Dialoge erwartbar kurzgebraten, so wie es sich für ein gutes "englisches" Steak gehört: Unter der Oberfläche darf das Blut ruhig noch fließen.

Die Stars des Films sind dann auch eher die Unscheinbaren. Der ob des hohen Besuchs hyperventilierende Diener Molesley (Kevin Doyle) sprengt das königliche Dinner in der besten Szene des Films, und Lady Bagshaw (Imelda Staunton) erinnert ihre nie um einen staubtrockenen Kommentar verlegene Cousine Gräfin Violet Crawley (einmal mehr unbezahlbar: Maggie Smith) daran, dass in ihrer Brust doch ein Herz schlägt.

Den Beweis, dass "Downton Abbey" fürs Kino adaptiert werden musste, bleibt der Film freilich schuldig. Auch, wenn Michael Engler auf Teufel komm raus majestätische Panoramen einbaut. Allerdings sind die dramatischen Luftbilder des herrschaftlichen Landsitzes mit dem renovierungsbedürftigen Dach nichts weiter als schmückendes Beiwerk und haben keinerlei Funktion. Am 28. April kehrt das englische Herrenhaus in "Downton Abbey 2: Eine neue Ära" erneut auf die Kinoleinwände zurück.

"Downton Abbey" – So. 13.03. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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