Software gegen Cybermobbing

Das gab's noch nie in der "Höhle der Löwen": Maschmeyer stellt Scheck aus

10.05.2022, 08.27 Uhr
Katharina Bisset, Michael Lanzinger, Philipp Omenitsch und Thomas Schreiber wollen Opfern von Cybermobbing helfen.
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Katharina Bisset, Michael Lanzinger, Philipp Omenitsch und Thomas Schreiber wollen Opfern von Cybermobbing helfen.  Fotoquelle: RTL / Bernd-Michael Maurer

Eine gute Sache, aber kein Investment Case: Die Gründer von "NetzBeweis" haben es in der "Höhle der Löwen" nicht leicht. Doch dann sorgen Carsten Maschmeyer und Nils Glagau für eine Premiere.

"Wir wollen Hass im Netz gerichtlich keine Chance geben", erklären die Anwälte Katharina Bisset (37) und Michael Lanzinger (39) sowie die Techniker Philipp Omenitsch (30) und Thomas Schreiber (31). Sie haben eine Software entwickelt, die bei der Beweisführung helfen soll. Denn: "Die Opfer kommen mit Screenshots, auf denen z.B. nicht die ganze Konversation zu sehen ist. Oder auch nicht, wann und wo diese rechtswidrigen Postings getätigt wurden. Aber das sind oft genau die wichtigen Informationen, die wir vor Gericht brauchen, um Beweise durchzusetzen", erklärt Rechtsanwältin Katharina Bisset.

Die Nutzung der Software ist erst einmal kostenfrei. Wenn Anwälte auf die dort erfassten Beweise zugreifen möchten, müssen sie eine Gebühr zahlen. Ein Investor nach dem anderen steigt aus. Unter anderem, weil das Quartett das Projekt nebenbei betreibt. "Jeder, der ein Unternehmen gegründet hat, weiß: Das ist ein 24-Stunden-Job", erklärt Judith Williams. Das Ziel der Gründer ist es nicht, damit viel Geld zu verdienen. Die vier wollen Betroffenen helfen. "Das macht es schwierig für uns als Investoren", erklärt Nils Glagau.

Doch dann passiert etwas, das es noch nie in der "Höhle der Löwen". Nach einer kurzen Besprechung mit Nils Glagau stellt Carsten Maschmeyer den Gründern einen Scheck über die gewünschte Investitionssumme von 90.000 Euro aus. "Ihr seid kein Investitionsfall für Venture Capitalists oder Unternehmer", sagt Maschmeyer. "Aber: Wenn nur eine Depression, ein Suizid verhindert wird (...), dann ist das mega lohnend." Er und Glagau steigen also ohne weitere Prüfung ein. "Für das, wofür Sie kämpfen lohnt es sich, mitzukämpfen", so Maschmeyer.

Der Scheck bedeutet für die Gründer, dass der Deal nicht im Nachgang noch platzen kann. Und es wird noch besser: Nico Rosberg sagt ihnen 10.000 Euro zu, ohne am Unternehmen beteiligt werden zu wollen. Bei Anwältin Katharina Bisset fließen Freudentränen. Sie wurde selbst als Teenagerin gemobbt.


Quelle: areh

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