"Mein Tod. Meine Entscheidung?" – ein selbstbestimmter Tod
Filmautorin Henrike Sandner begleitete für ihre Dokumentation Menschen, die sich beruflich mit dem selbstbestimmten Tod auseinandersetzen – und auch privat ihre Erfahrungen damit gemacht haben.
Das Bundesverfassungsgericht kippte im Februar 2020 die bis dahin geltende Regelung zur Sterbehilfe, also das Verbot der "gewerbsmäßigen Förderung der Selbsttötung". Doch trotz der Entscheidung werden Menschen weiterhin die Zugänge zu todbringenden Medikamenten verwehrt und die Wege zu einem selbstbestimmten Tod blockiert. Nun, zwei Jahre später, sollen neue Regelungen bezüglich des begleiteten Sterbens aufgestellt werden, um das Selbstbestimmungsrecht der Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen. Mit der Dokumentation "Echtes Leben: Mein Tod. Meine Entscheidung?" gewährt Regisseurin Henrike Sandner dem Publikum neue Einblicke in das komplexe Thema.
Im Film kommen Menschen zu Wort, die verschiedene Berührungspunkte mit dem selbstbestimmten Tod haben und die ihre jeweilige Sichtweise erklären. So wie der Neurologe und Sterbebegleiter Dr. med. Johann Spittler, der durch ganz Deutschland reist und Menschen zur Seite steht, die das eigene Leben beenden wollen. Aus Überzeugung hat es sich der 80-Jährige zur Aufgabe gemacht, als Unterstützer landesweit zu helfen. Ein weiterer Befürworter der Sterbehilfe ist Diakoniepräsident Pfarrer Ulrich Lilie. Er fordert, dass kirchliche Einrichtungen gerade schwerkranken Menschen den assistierten Suizid ermöglichen – und in der Gesellschaft offener über Sterbehilfe gesprochen wird.
Eine bewegende Geschichte teilt Petra Bladt: Ihr Ehemann Ralf litt an der neurodegenerativen Erkrankung ALS, sie schritt immer schneller voran. Ein qualvoller Tod war keine Option für ihn. Aus diesem Grund begleitete Petra Bladt ihren Mann in den Tod. Obwohl ihr diese Entscheidung schwerfiel, wusste sie: Es war sein Wunsch.
"Echtes Leben: Mein Tod. Meine Entscheidung?" – Di. 25.10. – ARD: 23.35 Uhr
Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH
