ZDF-Doku

Horst Lichter gibt Gesundheitstipps: "Mein Herz, mein Motor – Schicksal, Hoffnung, Heilung"

25.10.2022, 08.14 Uhr
von Frank Rauscher

Horst Lichter erlitt mit nur 28 Jahren einen Herzinfarkt. Nun, viele Jahre später, macht der "Bares für Rares"-Gastgeber in einer Doku auf das Thema Herzgesundheit aufmerksam.

ZDF
Horst Lichter: Mein Herz, mein Motor – Schicksal, Hoffnung, Heilung
Unterhaltung • 25.10.2022 • 20:15 Uhr

Er ist der ewige rheinische Gemütsmensch, die allseits bekannte Frohnatur mit dem markanten Zwirbelbart und natürlich die personifizierte TV-Erfolgsstory. Doch auch, wenn es so scheinen mag, selbst einem Horst Lichter (60) ist mitnichten alles im Leben einfach so zugeflogen. Der "Bares für Rares"-Zampano hatte seine harten Jahre – vor allem gesundheitlich gab es manchen Rückschlag zu verkraften. Was viele nicht wissen: Lichter war erst 28 Jahre alt, als er einen Herzinfarkt mit viel Glück überlebte. "Ich dachte – so wie das junge Menschen meistens tun -, dieser Körper hält ewig", erinnert er sich heute an diese brachiale Zäsur zurück: "Stress, zu viel Arbeit, Sorgen – und ich habe nicht auf mich geachtet." Nun möchte er seine Erfahrungen und seine Prominenz dazu nutzen, andere davor zu warnen, allzu leichtfertig mit ihrer Herzgesundheit umzugehen: "Horst Lichter: Mein Herz, mein Motor" ist informativ und unterhaltsam zugleich, sympathisches Gesundheits-Fernsehen, wie man es sonst eher von einem Dr. Eckart von Hirschhausen kennt.

"Es war ein großes Leidenschaftsthema von mir", verrät Horst Lichter vorab. Denn er weiß: "Man muss auf sich aufpassen. Und worauf muss man am allermeisten aufpassen? Das Herz!" In der Primetimesendung auf dem "ZDFzeit"-Sendeplatz kümmert sich Lichter umfassend um kardiologische Aufklärung. Er trifft auf Patientinnen und Patienten, spricht mit Angehörigen und Ärztinnen und Ärzten, über Sorgen, Lebensfragen und die Hoffnung auf ein gesundes Leben. Bei Armin, einem Handwerker, den er in Hamburg kennenlernt, offenbaren sich Parallelen zur eigenen Vita: Der Mann hat seiner Arbeit immer den Vorrang gegeben. Nun pumpt sein Herz nur noch mit 20 Prozent Leistung, und er muss sich einer Bypassoperation unterziehen.

Versteht sich, dass das Thema Vorsorge in einem solchen Beitrag eine große Rolle spielt: Der leidenschaftliche Oldtimer-Fan Lichter gibt sich vor laufender Kamera im Herzzentrum Berlin selbst einer umfassenden Inspektion hin. Schließlich sei er überzeugt, dass es "viele Parallelen zwischen einem Automotor und dem Menschen" gibt: "In einem Motor kommt etwas rein, was verbrannt wird. Das tun wir auch. Unsere Lebensmittel sind der Brennstoff. Der wird umgewandelt in Energie. Es gibt Ölleitungen im Motor, die alles schmieren und versorgen. Das sind unsere Blutgefäße. All das ist identisch." Der Autonarr betont, er "würde auch keinen Diesel in einen Benziner-Motor füllen. Der würde kaputtgehen. Eine vernünftige Pflege und nicht immer voll Leistung fahren hilft auch."

Selbstredend haben die Macher das Format aber nicht nur auf ein philosophisches, sondern auch auf ein wissenschaftliches Fundament gestellt. Unter anderem firmiert Dr. med. Yael Adler als Expertin. Der Sinn einer solchen Fernsehsendung liegt auch für sie auf der Hand: "Körperwissen ist die Voraussetzung, um auf sich achtgeben zu können und länger gesund durch Leben zu kommen", erklärt die Ärztin. "Mein Ziel ist es, die Gesundheitskompetenz der Menschen auf unterhaltsame, spannende und verständliche Weise zu verbessern. Ich empfinde Gesundheitswissen als ein Grundrecht für jeden, das nicht nur Ärzten wie Herrschaftswissen vorbehalten sein darf. Herzkreislauferkrankungen sind neben Krebs die Todesursache Nummer 1. Aufklärung und Prävention retten also Leben!"

Das sind Symptome eines Herzinfarkts

Was jeder für die Herzgesundheit tun kann, verrät die Ärztin gegenüber dem ZDF: "Wichtig ist es, die Vererbung im Blick zu haben. Bei betroffenen Familienangehörigen sollte man rechtzeitig mit Check-up-Untersuchungen des Herzkreislauf-Systems beginnen." Ansonsten seien es "die Klassiker", so Dr. Adler: "nicht rauchen, Übergewicht vermeiden, pflanzenbetonte Kost, gern mediterrane Ernährung mit Gemüse, Fisch, Olivenöl, Nüssen, Bewegung und Sport, Stress reduzieren und unbedingt eine etwa vorhandene Schlafapnoe (nächtliche Atemaussetzer) untersuchen und behandeln lassen."

Klassische Symptome eines Herzinfarktes sind nach ihren Worten "etwa starke Schmerzen hinter dem Brustbein, die in Arme, Schulter oder Bauch ausstrahlen können; Unruhe bis Todesangst; blass-graues Gesicht; Person ist geschwächt". Männer und Frauen hätten jedoch manchmal unterschiedliche Symptome. "Bei Frauen sind sie oft nicht eindeutig, daher haben sie eine höhere Sterblichkeit. Bei Frauen können unspezifische Symptome wie Atemnot, Schweißausbrüche, Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auf einen Herzinfarkt hinweisen", weiß Dr. Adler.

Bleibt eigentlich nur noch eine Frage: Wie lief Horst Lichters Inspektion? Das ZDF lässt es schon durchblicken: "Wie Millionen andere Deutsche muss auch Horst Lichter stärker auf seine Ernährung achten – zu hohe Blutfettwerte können Arterien verstopfen. Die von ihm beim Kochen heiß geliebte Butter sollte zukünftig also lieber im Kühlschrank bleiben." Auf dass sein Motor nicht noch einmal ins Stottern gerät, werde er künftig garantiert noch besser darauf achten, verspricht Lichter, der aus dem schlimmen Ereignis vor 32 Jahren nach eigener Aussage auch etwas Gutes zog: "Ich bin insgesamt positiver geworden und versuche weniger nur Nachteile zu sehen. Wichtig ist: Wo es dunkel ist, kommt auch wieder Licht. Ich finde es wunderbar." Erkenntnisse, die von Herzen kommen.

Horst Lichter: Mein Herz, mein Motor – Schicksal, Hoffnung, Heilung – Di. 25.10. – ZDF: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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