"Pitch Perfect 2" – Kritik: einmal durch den Remixer

In der Fortsetzung des Erfolgsfilms "Pitch Perfect" bekommt es unsere A-cappella-Gruppe mit deutschen Gesangsmaschinen zu tun. Leider fehlt die Lässigkeit des ersten Teils.

Ende 2012 entrümpelte die A-cappella-Girl-Group "Barden Bellas" das angestaubte Genre der Collegekomödie. Dabei war die Story nicht ein einmal besonders originell. Was "Pitch Perfect" auszeichnete, waren ironischer Humor, witzig-überzeichnete Figuren und schmissige Tanzmusik. All das gab es in "Pitch Perfect 2" aus dem Jahr 2015 auch. Doch es fehlt der Fortsetzung, die VOX nun zur besten Sendezeit wiederholt, die Lässigkeit des Originals: Sowohl der Aufbau als auch die Dramaturgie von "Pitch Perfect 2" ähneln dem Vorgängerfilm allzu offensichtlich.

Teilweise wurden ganze Szenen durch den Remixer gejagt. Herausgekommen ist dabei ein Film ohne Ecken und Kanten, dem die Überraschungsmomente fehlen. Das alles bleibt nett anzusehen und man wippt auch freudig im Takt, doch am Ende ist man irgendwie ernüchtert.

A-cappella-WM in Kopenhagen

Die Bellas wollen den Obamas zu Beginn des Films ein Geburtstagsständchen singen, aber ihr Auftritt endet in einer nationalen Blamage. So steht die Gruppe erneut vor dem Aus: Ihre einzige Chance auf Rehabilitation ist die A-cappella-WM in Kopenhagen. "Viel Spaß dabei", wünschen die erneut herrlich unkorrekten Kommentatoren (Elizabeth Banks, John Michael Higgins). "Ihr könnt die WM nicht gewinnen, weil alle Welt die USA hasst."

Wieder bekommt es die Truppe von Ober-Bella Beca (Anna Kendrick) mit einem Übergegner zu tun. Die Ansammlung hübsch überzeichneter Karikaturen nennt sich "Das Sound Maschine" und kommt aus Deutschland. Auch der Rest läuft nach altbekannten Mustern ab: Die Barden Bellas raufen sich zusammen, holen einen Frischling (Hailee Steinfeld, die aktuell auch als Sängerin Karriere macht) mit großen Ambitionen ins Team und Fat Amy (Rebel Wilson) macht sich mal wieder über dicke Frauen lustig.

Mit "Pitch Perfect 2" feierte Schauspielerin Elizabeth Banks ("Modern Family", "Die Tribute von Panem") ihr Regiedebüt. Schade, dass dabei alles beim Alten blieb: der Aufbau wie die Dramaturgie, teilweise hat Banks ganze Szenen durch den Remixer gejagt. Auch der dritte Teil, "Pitch Perfect 3" (2017, Regie: Trish Sie), konnte nicht überzeugen und bildet einen enttäuschenden Abschluss einer Reihe, die im Auftaktfilm einfach das rhythmisch schlagende Herz am rechten Fleck hatte. Ein vierter Film soll zwar laut der Filmdatenbank "IMDb" noch in diesem Jahr erscheinen – von offizieller Seite bestätigt wurde die Komödie mit dem angeblichen Titel "Pitch Perfect 4: Bella's Comeback" jedoch nie.

Pitch Perfect 2 – Do. 14.07. – VOX: 20.15 Uhr