RTL-Experiment

"Ralf, die Alleinerziehende – Hilfe, ich werde Mutter!": RTL-"Bauernreporter" Ralf Herrmann "übernimmt" Großfamilie

06.07.2023, 07.59 Uhr

Ralf Herrmann hat sich ein neue Aufgabe gesucht. Bereits im Sommer 2022 war der RTL-"Bauernreporter" als Hebamme unterwegs. Nun probiert sich Ralf Herrmann als Organisator einer Großfamilie. Wie wird sich der Laie im härtesten "Job der Welt" schlagen?

RTL
Ralf, die Alleinerziehende – Hilfe, ich werde Mutter!
Dokumentation • 06.07.2023 • 20:15 Uhr

RTL-Mann Ralf Herrmann, bekannt seit 2016 als "Bauernreporter" aus den Goldesel-Formaten rund um "Bauer sucht Frau", scheint sich zum Doku-Draufgänger seines Senders für ungewöhnliche Intensiv-Reportagen zu entwickeln. So ließ sich Herrmann für die Sendung "Ralf, die Hebamme – Ich bringe ein Kind zur Welt!" (Juli 2022) tatsächlich für den Geburtshelfer-Job ausbilden und stieg tief in die Materie ein. Auch im Nachfolgeformat "Ralf, die Alleinerziehende – Hilfe, ich werde Mutter!" übt der Reporter den Rollenwechsel in Sachen Geschlechter-Klischee.

Er wird über Nacht "alleinerziehende Mama" von sieben Kindern. Kleine Pikanterie bei der Sache: Herrmann hat selbst (noch) keine Kinder, soll aber Mutter Corina ersetzen, die sich für gewisse Zeit auch räumlich vom Familien-Ding verabschiedet. So muss der RTL-Reporter die heikle Seepferdchen-Prüfung achtjähriger Zwillinge begleiten oder Saras Geburtstag ohne ihre Mama über die Bühne bringen. Ernst wird es auch mit der 15-jährigen Anna, die den Dauerstreit mit ihrer älteren Schwester endlich begraben soll.

Ralf Herrmann übernimmt Verantwortung für sieben Kinder

Warum der Titel der zweistündigen RTL-Doku nun nicht "Ralf, der Alleinerziehende – Hilfe, ich werde Vater!" heißt, erschließt sich im Jahr 2023 nicht wirklich. Will der Privatsender mit dem Titel etwa provozieren und alte Geschlechterreflexe befeuern? Fakt ist: Von rund acht Millionen Familien in Deutschland mit minderjährigen Kindern sind rund 18 Prozent alleinerziehend. Knapp jede fünfte Familie wird also von einer alleinerziehenden Person "geleitet" – und das sind laut einer Studie der Uni Duisburg-Essen aus dem Jahr 2021 in der Tat zu 83 Prozent Frauen. Dennoch ist der Titel ein wenig unglücklich gewählt, was die neue Aufgabe Ralf Herrmanns jedoch nicht schmälert, denn er übernimmt – auf Zeit, aber alleine – die Verantwortung für sieben Kinder.

Schlaflose Nächte, Kopfzerbrechen, Versagensängste – Ralf Herrmann muss schnell in viele Altersstufen und Problemzonen seiner neuen Familie hineinwachsen, um den Mammut-Job zu bewältigen. Die Aufgabe lautet: Alle Kinder seines Haushaltes müssen physisch und psychisch gut versorgt werden, ihr Alltag altersgerecht begleitet und der gesamte Tages- und Wochenablauf einer Großfamilie gewuppt werden. Bleibt da überhaupt noch Zeit für eigene Wünsche und Vorhaben? Und wann hat eigentlich Corina frei, die Ralf Herrmann gerade ersetzt?

Der neue Mann für RTL-Experimente?

Fast hat es den Anschein, als würde RTL mit den Herrmann-Filmen ein bisschen den zu ProSieben abgewanderten Jenke von Wilmsdorff ersetzen wollen, der mit seinen aufwändigen und stets ebenso klug wie scharf am Zeitgeist segelnden Reportagen RTL über viele Jahre ein Gesicht und ordentlich Quote verschaffte. Auch wenn Herrmanns Reportagen weniger politisch und insgesamt "menschelnder" ausfallen als die Jenke-Fime. Dennoch: Beiden Reportern ist gemein, dass sie kein Risiko scheuen und auch intensive Vorbereitungszeiten auf ein Format nicht scheuen. Im Falle des Hebammen-Einsatzes vom Sommer 2022 hat das Quoten-mäßig schon mal ordentlich geklappt: Mitten im Juli 2022-Hochsommer lockte das Format 1,34 Millionen Zuschauer an und erreichte in der Zielgruppe des Privatsenders gute 12,4 Prozent Marktanteil.

Ralf, die Alleinerziehende – Hilfe, ich werde Mutter! – Do. 06.07. – RTL: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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