Aufgeklärt - Spektakuläre Kriminalfälle
Info, Recht + Kriminalität • 14.08.2020 • 22:30 - 23:15
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Drei Vorschlaghammer, die Norbert Poehlke bei seinen ersten drei Banküberfällen benutzt hat. Der Hammermörder lässt seine Vorschlaghammer nach der Tat stets zurück.
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Katinka Keckeis und Axel Petermann rollen alte Kriminalfälle wieder auf.
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Es gibt Phantombilder, die Norbert Poehlke zum Verwechseln ähnlich sehen. Doch die Polizei tappt lange Zeit im Dunkeln. Ein Phantombild, das nach Poehlkes viertem Banküberfall erstellt wurde.
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Den Vorschlaghammer lässt der Hammermörder nach seinem ersten Banküberfall zurück. An ihm befinden sich Blutspuren des Täters.
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Originaltitel
Aufgeklärt - Spektakuläre Kriminalfälle
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2018
Info, Recht + Kriminalität

Ein Polizist als Amokläufer

Von Hans Czerny

In der letzten Folge der True-Crime-Serie der "spektakulären Kriminalfälle" im ZDF greifen Axel Petermann und Katinka Keckeis den damals Aufsehen erregenden Fall des Polizisten und Serienmörders Norbert Poehlke auf, den die Presse den "Hammermörder" nannte.

Am 03. Mai 1984 verübte der bis dahin unbescholtene Polizeiobermeister Norbert Poehlke aus dem Revier in Stuttgart-Mühlhausen seinen ersten Mord. Auf einem Parkplatz bei Marbach am Neckar tötete er mit seiner Dienstwaffe per Kopfschuss einen Handlungsreisenden, um dann mit dessen Fahrzeug zu einer Volksbank-Filiale in Erbstetten zu fahren und dort 4.790 D-Mark zu erbeuten. Zwei weitere Raubmorde folgten, in deren Verlauf Poehlke Banken überfiel. Dabei benutzte er jeweils einen Vorschlaghammer, mit dem er die Verglasung des Kassenschalters zertrümmerte, weshalb man dem Phantom den Namen "Hammermörder" gab.

Der Ex-Profiler Axel Petermann und die Kriminalpsychologin Katinka Keckeis spüren in Bernd Reufels' True-Crime-Film "Der Hammermörder – Mord aus Habgier" Poehlkes Taten noch einmal nach. Es stellt sich die Frage, wie aus einem unauffälligen Polizisten ein Serienmörder werden konnte. Bereits 1990 hatten Bernd Schadewald und Fred Breinersdorfer in ihrem Grimmpreis-gekürten Fernsehfilm "Der Hammermörder" auf unspektakuläre Weise die Exegese einer kleinbürgerlichen Katastrophe gezeigt – als Tragödie eines vermeintlich unterprivilegierten Familienvaters.

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Auch "Aktenzeichen XY ... ungelöst" blieb ohne Erfolg

Die nach dem zweiten Raubmord im Dezember 1984 gebildete SOKO "Hammer" – Poehlke erbeutete im zweiten Anlauf 78.000 D-Mark – leistete den bis dahin größten Polizeieinsatz der Nachkriegsgeschichte in Westdeutschland. Doch rund 540 Hinweise aus der Bevölkerung und über 1.000 überprüfte Personen brachten keine Ergebnisse ein. Auch ein Fahndungsfilm der Polizeidirektion Stuttgart in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" führte zu keinen Erfolgen, obwohl Poehlkes Frau die Sendung vom 05. Juli 1985 wahrscheinlich sah.

Nach einem dritten Mord, wieder auf einem Parkplatz, erhöhte sich der Fahndungsdruck der Polizei, die nicht zuletzt durch die Tatwaffe auf die Idee verfiel, dass der Täter aus ihren eigenen Reihen kommen musste. Poehlke wurde vernommen, konnte sich aber aufgrund von Ermittlungsfehlern der Überführung entziehen. Erst nach einem weiteren Banküberfall konnte die Polizei ein Phantombild erstellen, das die Identität Poehlkes preisgab.

Es bleibt die Frage: Wie konnte es kommen, dass ein unauffälliger Polizeibeamter und Familienvater zu einem seelenlosen Raubmörder wurde? Auslöser war wohl jener Lottogewinn, bei dem Poehlke 36.000 Mark bekam, um daraufhin ein Eigenheim zu errichten, mit dem er sich finanziell übernahm.

Doch Poehlke, der sich und seiner Familie partout einen gehobenen Lebensstandard erhalten wollte, wird für immer ein Rätsel bleiben. Zuletzt tötete er seine Frau und den älteren Sohn im gemeinsamen Heim, ergriff er die Flucht nach Italien und erschoss dort sich selbst und den jüngeren Sohn.

Aufgeklärt – Spektakuläre Kriminalfälle: Der Hammermörder – Fr. 14.08. – ZDF: 22.30 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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