Brezeln für den Pott
03.01.2026 • 14:30 - 16:00 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
Lesermeinung
Roland Reuter (Hans-Jochen Wagner) und Sybille (Ulrike C. Tscharre) führen ein klärendes Gespräch.
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Roland Reuter (Hans-Jochen Wagner) ist mit der Arbeitsleistung seines Mitarbeiters Cem Yildirim (Daniel Popat, li.) höchst unzufrieden.
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ARD Degeto BREZELN FÜR DEN POTT, am Samstag (03.01.26) um 14:30 Uhr im ERSTEN.
Roland Reuter (Hans-Jochen Wagner) wird von Gattin Sybille (Ulrike C. Tscharre) und  
Tochter Lea (Vita Tepel, li.) verabschiedet.
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Ercan (Aykut Kayacik, li.), Benno (Jürgen Rißmann, 2. v. li.), Dietmar Grabowski (Marian Meder) und Davorka (Katja Liebing) hecken etwas aus.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2014
Altersfreigabe
6+
Fernsehfilm, Komödie

Brezeln für den Pott

Zwei Welten treffen aufeinander, als der Vollblutschwabe Roland Reuter von seinem Arbeitgeber, der Großbäckerei Weckle, nach Duisburg versetzt wird. Dort soll er die ins Minus gerutschte Firmenfiliale zurück in die schwarzen Zahlen bringen. Für den grundsoliden Angestellten eine immense Herausforderung - nicht zuletzt, weil seine Gattin Sybille nebst pubertierender Tochter daheim im Ländle geblieben ist. So schuftet Roland von Montag bis Freitag eifrig daran, seiner mit typischer Ruhrpott-Gelassenheit ausgestatteten Belegschaft schwäbische Arbeitsmoral einzutrichtern. Und an den Wochenenden düst er nach Hause, um seine Ehe zu retten, die ihm immer mehr zu entgleiten droht. Auf Dauer eine kräfteraubende Doppelbelastung. Culture-Clash mit Heiterkeitsbonus: Die temperamentvolle Komödie über einen Schwaben im Revier erledigt ihren Job auf vorbildliche Weise. * Vom Schwabenländle in den Ruhrpott: Der grundsolide Angestellte Roland Reuter (Hans-Jochen Wagner), ein Ausbund an Verlässlichkeit, wird von seinem Arbeitgeber, der Großbäckerei Weckle, nach Duisburg geschickt. Er soll die dortige Firmenniederlassung auf Vordermann bringen - als Lohn winkt die Beförderung in den Vorstand. Doch als Rolands Gattin Sybille (Ulrike C. Tscharre) vom nahenden Umzug erfährt, ist sie alles andere als begeistert. Für die kulturell engagierte Lehrerin gleicht dieser Ortswechsel einer Strafversetzung. Sybille streikt. Auch die pubertierende Tochter Lea (Vita Tepel) hat wenig Bock auf den Pott. So tritt Roland schweren Herzens alleine die Reise in den Duisburger Vorort Meiderich an, wo die Uhren spürbar anders ticken: Viele der Menschen dort sind von Arbeitslosigkeit betroffen. Die sozialen Lebensmittelpunkte bestehen aus Trinkhalle, Taubenzuchtverein und lokalem Fußballklub. Trotzdem hält man fest zusammen. Der steife Neuankömmling ist jedenfalls nach Kräften bemüht, sich vom herben Charme der Ruhrpottler nicht aus der Fassung bringen zu lassen. Von der Belegschaft der Weckle-Filiale fordert er Disziplin und Teamgeist ein, um mittels rigider Sparmaßnahmen den gewünschten Strukturwandel herbeizuführen. Doch Roland merkt bald, dass er mit seinem strengen, oberlehrerhaften Schwaben-Jargon beim in sich ruhenden Revierpersonal auf eher taube Ohren stößt. Den cleveren, aber aufmüpfigen Jungkollegen Cem Yildirim (Daniel Popat) muss er gar fristlos entlassen. Und auch die Wochenendbesuche bei den Lieben zu Hause gestalten sich für den engagierten Firmenretter alles andere als geschmeidig: Während Lea schulische Ambitionen vermissen lässt, entfremden er und Sybille sich zusehends voneinander, dafür scheint sie mit ihrem attraktiven Kollegen Alexander Breuer (Ben Braun) immer vertrauter zu werden. Auch wenn es Roland mit der Zeit gelingt, sowohl geschäftlich wie persönlich in seiner neuen Umgebung Fuß zu fassen - innerlich kocht es in dem Hin- und Hergerissenen: Muss er wirklich sein Ehe- und Familienleben aufs Spiel setzen, um den erhofften beruflichen Erfolg zu erzielen? Oder soll Roland es lieber mit der gelassenen Einstellung der Pott-Bewohner halten? "Gottes schönste Gabe ist der Schwabe". Da ist sich unser Protagonist Roland, zupackend dargestellt von Hans-Jochen Wagner, ganz sicher. Das Lokalkolorit, mit dem die Komödie ihre schrullige Geschichte vom "Fisch auf dem Trockenen" - beziehungsweise vom "Maultäschle im Bohneneintopf" - ausstattet, ist treffend beobachtet, pointiert erzählt und nur allzu menschlich. Die stimmigen Charaktere und das mit Leib und Seele aufspielende Ensemble tun ihr Übriges, um dieses humorige Aufeinandertreffen der Mentalitäten zu einem liebenswerten Vergnügen werden zu lassen.

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