Chernobyl
12.04.2021 • 20:15 - 22:35 Uhr
Serie, Dramaserie
Lesermeinung
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Vergrößern
Produktionsland
USA, GB
Produktionsdatum
2019
Altersfreigabe
12+
Serie, Dramaserie

Die Serie zum Katastrophen-Jubiläum

Von Bernd Fetsch

Am 26. April jährt sich zum 35. Mal eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte: der Super-GAU im Kernkraftwerk Tschernobyl auf dem Gebiet der heutigen Ukraine. ProSieben zeigt das vielfach preisgekrönte Serienmeisterwerk plus eine mehrteilige Doku an drei "Desaster"-Montagen.

Vor Fukushima war Tschernobyl: Noch immer gilt die Nuklearkatastrophe vom 26. April 1986 als bislang schlimmster Unfall in einem Kernkraftwerk überhaupt. Das Unglück in der Ukraine ging als erster Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) in die Geschichte ein. Wie es zur Explosion des Reaktors und der anschließenden verheerenden Kontamination riesiger Gebiete in Osteuropa kam, erzählt die fünfteilige Miniserie "Chernobyl", die von zwei TV-Giganten aus der Taufe gehoben wurde: HBO und Sky UK taten sich 2019 erstmals zusammen, um ein gemeinsames Format zu kreieren. Nun ist das Werk, das sowohl den Golden Globe als auch den Emmy als beste Miniserie gewann, erstmals im deutschen Free TV zu sehen.

ProSieben kreiert daraus gar einen Primetime-Schwerpunkt, der sich über mehrere Montagabende streckt: Nach dem Auftakt mit zwei Folgen und der Doku "Tschernobyl – Die Wolke über Deutschland" (22.50 Uhr) folgen am 19. April (20.15 Uhr) die Episoden drei und vier plus die Doku "Tschernobyl – Die wahren Helden" (22.55 Uhr) und am 26. April (20.15 Uhr) die finale Serien-Episode gefolgt von der Doku "Tschernobyl – Das Geschäft mit der Katastrophe" (21.50 Uhr).

Doch zurück zur Serie selbst: "Chernobyl" ist die schonungslose, nahezu minutiöse Nacherzählung einer der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Dafür haben die Macher wahrlich beeindruckende Bilder gefunden, die das Publikum in ihren Bann ziehen: Brände in unwirklichen Farben, die schier unermessliche Zerstörung von Stahl, Beton und Graphit. Gigantische Rauchsäulen, die unheilbringend über dem Himmel der damaligen Sowjetunion aufsteigen und weit schlimmeres Unheil ankündigen. Die freigesetzte Radioaktivität, die auf der Haut der Arbeiter und Feuerwehrleute schlimme Verbrennungen erzeugt und sie erbrechen, leiden und sterben lässt. Es sind apokalyptische Bilder, die an die Höllengemälde des Hieronymus Bosch erinnern.

Filmisches Denkmal für tragische Helden

"Chernobyl" ist nicht nur ein handwerklich perfekter Katastrophenthriller (Regie bei allen Folgen: Johan Renck). Zentral für die Sogwirkung der Handlung ist das menschliche Drama, das sich hinter den Kulissen abspielt: Jared Harris spielt Valery Legasov, einen Experten auf dem Feld der anorganischen Chemie, der gemeinsam mit dem linientreuen Politiker Boris Shcherbina (Stellan Skarsgard) den Vorfall schleunigst inspizieren und Lösungen zur Eindämmung der Katastrophe erarbeiten soll – nach anfänglicher Feindseligkeit müssen sie lernen, einander zu vertrauen. Unerwartete Hilfe bei ihrer Arbeit erhalten sie zudem von der brillanten Nuklearwissenschaftlerin Ulana Khomyuk (Emily Watson).

Allesamt setzen sie ihre eigene Gesundheit aufs Spiel, um das Unabwendbare doch noch irgendwie zu verhindern: die Zerstörung der sowjetischen Satellitenstaaten und Ostdeutschlands aufgrund einer sich anbahnenden zweiten Explosion. Parallel dazu berührt auch das Schicksal von Lyudmilla (Jessie Buckley) und ihrem Mann Vasily (Adam Nagaitis): Der Feuerwehrmann sah sich der heftigen Strahlung während der Löscharbeiten direkt ausgesetzt. In "Chernobyl" gibt es keine klassischen Helden; es sind Menschen, die im Angesicht der Katastrophe alles in ihrer Macht Stehende tun, um Europa zu retten. Diesen auf realen Vorbildern basierenden, tragischen Helden wird nun ein filmisches Denkmal gesetzt.

Chernobyl – Mo. 12.04. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Das beste aus dem magazin

Dr. David Kubosch
Gesundheit

Wenn Atmen, Bücken oder Drehen zum Problem werden

Rundrücken durch ständiges Sitzen? Wie sich der Rücken auf den ganzen Körper auswirkt und welche Maßnahmen helfen, erklärt ein Experte für Rückengesundheit.
Die Vulkaninsel La Réunion.
Reise

Sehnsuchtsorte im Jahr 2026

prisma stellt mögliche Reiseziele fürs nächste Jahr vor und verrät, an welchen Orten besondere Erlebnisse auf Urlauber warten.
Johannes B. Kerner steht auf einer Treppe.
HALLO!

Johannes B. Kerner über das Weihnachtsfest: "Familie geht über alles"

Johannes B. Kerner moderiert rund um Weihnachten drei Sendungen. Mit prisma hat er über deren Besonderheiten gesprochen und erklärt, warum ihm die Jahreszeit so gut gefällt.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie am Sana-Klinikum Remscheid und bekannt als "Doc Esser" in TV und Hörfunk sowie als Buchautor.
Gesundheit

Adventszeit: Genießen mit gesunder Gelassenheit

Die Weihnachtszeit muss nicht ungesund sein. Mit ein paar einfachen Tipps kann man die Adventszeit genießen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Entscheidend ist, was man das ganze Jahr über macht.
Oliver Mommsen vor einem Weihnachtsbaum.
HALLO!

Oliver Mommsen über seine Rolle in "Eine fast perfekte Bescherung"

Im Weihnachtsfilm „Eine fast perfekte Bescherung“ müssen die Anwohner eines Berliner Viertels an Weihnachten ihre Wohnungen verlassen, weil eine Weltkriegsbombe entschärft wird. In einer Turnhalle findet sich eine bunt gemischte Truppe zusammen, die nun mit dieser Situation umgehen muss. Oliver Mommsen spielt Pfarrer Klaus Meier. Mit prisma hat er über den Film und über Weihnachten gesprochen
Carsten Henn lehnt an einer Wand.
HALLO!

Carsten Henn: „Wein ist ein bodenständiges Produkt“

Bestsellerautor Carsten Henn ist thematisch breit aufgestellt. Neben seinen Bestsellern wie „Der Buchspazierer“ und „Sonnenaufgang Nr. 5“ hat er sich einen Namen als Verfasser kulinarischer Kriminalromane gemacht. Da blitzte seine Liebe für den Wein schon hier und da auf. In seinem neuen Weinbuch schenkt der renommierte Weinjournalist und Weinbauer sein fundiertes fachliches Know-how nun einzigartig praktisch und unterhaltsam ein: Mit 66 wohldosierten und klug ausgewählten Fragen nimmt er seine Leser in „Simply Wine“, erschienen bei ZS, mit in die Welt des Weins. prisma hat mit ihm über sein neues Buch gesprochen.