Welche Königsdramen spielen sich in Brüssel hinter verschlossenen Türen ab? Der ARD-Film gibt exklusive Einblicke.
Sie sind omnipräsent in den Tagesnachrichten. Ständig richten sich Kameras auf die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und ihre mächtigen Kollegen aus den europäischen Nachbarländern. Doch was spielt sich hinter den Kulissen wirklich ab, wenn bei wichtigen Gipfeltreffen plötzlich doch die Türen geschlossen werden und sich lange Diskussionen, die ja auch den Charakter von Familienstreits haben könnten, in die Nacht verlagern? Von Dramen, Konflikten, Zerreißproben, persönlichen Kämpfen, Niederlagen und Regierungschefs in Tränen erzählt der sehenswerte ARD-Beitrag "Dokumentarfilm im Ersten: Das Europa-Drama".
Die preisgekrönte Regisseurin Norma Percy dreht die Zeit noch einmal auf den Höhepunkt der letzten großen EU-Krise zurück, als der griechische Premierminister Alexis Tsipras seine Kollegen mit immer neuen Schuldenerlass-Forderungen reizte. Und als David Cameron, einer der wohl glücklosesten Premierminister in der britischen Geschichte, leichtfertig das Brexit-Referendum ins Spiel brachte – nur um innerparteiliche Gegner auszubremsen. Nicht zu beneiden ist jedenfalls der Pole Donald Tusk. Er muss als Präsident des Europäischen Rates den Zentrifugalkräften in der EU entgegensteuern.