Der Orient-Express - Vintage auf Schienen
17.05.2025 • 20:15 - 21:40 Uhr
Info, Geschichte
Lesermeinung
Mit seinen Schlaf- und Speisewägen bot der prunkvolle Orient-Express einen für damalige Verhältnisse völlig neuartigen Luxus für Reisende. (hier: Spielszene)
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Der Orient-Express von Paris nach Konstantinopel galt als Zug der Könige, Diplomaten, Schriftsteller und anderer legendärer Passagiere. (hier: Spielszene)
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Der Orient-Express revolutionierte das Reisen und ist Mythos, Garant für Abenteuer und unvergleichliche Luxuserfahrung zugleich.
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Der Orient-Express, mit dem am 4. Oktober 1883 eine neue Verbindung zwischen Okzident und Orient begann, brachte Reisende binnen drei Tagen von Paris ins damalige Konstantinopel.
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Originaltitel
Orient-Express, le voyage d'une légende
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2018
Info, Geschichte

Ein Palast auf Rädern

Von Hans Czerny

Zweimal Luxus aus Frankreich am selben Abend. ARTE schnürt den am 04. Oktober 1883 von Paris nach Istanbul gestarteten Orient-Express und die vom Sonnenkönig in Versailles initiierten Luxusgüter, die später schlichtweg für Frankreich stehen sollten, zusammen.

Keine Lust auf Eurovision Song Contest? – ARTE serviert zur besten Sendezeit am Samstag zwei Dokus zum Zunge schnalzen. "Der Orient-Express – Vintage auf Schienen" und "Versailles – Wo Frankreich den Luxus erfand" laden ein zum Zurücklehnen und Genießen. Die Idee zum raffinierten Orient-Express, der 1883 startete, stammte von einem Belgier, die Luxusgüter, die der Sonnenkönig Ludwig XIV. zu Versailles ersann, um in der Mitte des 17. Jahrhunderts neue Märkte für Frankreich und sich selbst zu erschließen, kamen ursprünglich aus China und Venedig. Spione reisten in beiden Fällen mit: Mata Hari im Nachtzug nach Konstantinopel, Industriespione spähten die Entdeckungen fremder Länder aus.

Man nannte ihn den "König der Züge" oder den "Zug der Könige". Der Luxus des am 04. Oktober 1883 am Gare de Strassbourg, dem heutigen Gare de L'Est gestarteten Orient Express war phänomenal. Drei Tage und Nächte dauerte das Abenteuer, erstmals gab es luxuriöse Schlaf- und Speisewagen, Köche sorgten für feinste Küche, auch für größtmögliche Ruhe der Räder war gesorgt. Der belgische Visionär George Nagelmackers hatte diesen "Palast auf Rädern" erfunden.

Wie der Film von Louis Pascal Couvelaire (ARTE France) in üppigen Bildern zeigt, musste der Belgier Schwerstarbeit leisten, um Eisenbahnorganisationen und Schienenkonstrukte für sein Projekt zu vereinen. Der Orient-Express blieb bis heute nicht nur wegen Agatha Christies berühmtem Krimi eine Legende, auch wenn inzwischen nur noch Eventzüge von Paris nach Istanbul führen. Noch kurz vor dem Zweiten Weltkrieg war der Zug ein Ort des Sehens und Gesehenwerdens für Stars und Diplomaten.

Man kann den Zug als ein rollendes Plädoyer für ein Grenzen überwindendes gemeinsames Europa empfinden, dem Hitler ein Ende machte. Heute sind immerhin noch zahlreiche Museumswaggons zu sehen – und viele in Stein gemeißelte Erinnerungen.

Luxusgüter aus Frankreich

Als der Sonnenkönig Ludwig XIV. Mitte des 17. Jahrhunderts pleite war und daher neue Märkte und Arbeitsplätze brauchte, ersann er den Plan, Frankreich und damit Versailles zum Zentrum des Luxus zu machen. Industriespione waren auf der ganzen Welt – von Italien bis China – unterwegs.

Stéphane Bégoin zeigt in seinem opulenten Film "Versailles – Wie Frankreich den Luxus erfand" (2020) die Entwicklung Frankreichs als Luxus-Leitgeber von der frühen Idee bis zu den selbstgefertigten Luxusgütern, wie Seide aus Lyon, Porzellan aus Sèvres, Spiegelglas oder Parfüm, die bis heute die Märkte beherrschen. Von Versailles aus trat französischer Luxus seinen Siegeszug in Europa an und wurde auch nach der Revolution von 1789 zum gehobenen europäischen Lebensstil.

Der Orient-Express – Vintage auf Schienen – Sa. 17.05. – ARTE: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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