Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst
05.12.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
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Originaltitel
Der Zürich-Krimi
Produktionsland
D, CZ
Produktionsdatum
2024
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

An Leichen wurde nicht gespart

Von Eric Leimann

Zum 20. Mal ermittelt Thomas Borchert (Christian Kohlund) als Anwalt ohne Lizenz in Zürich. Das Erste spendiert dem charismatischen TV-Veteranen mit "Der Zürich-Krimi: Bochert und die Stadt in Angst" einen Zweiteiler. Viel Raum für eine Mordserie, deren gemeinsamer Nenner ein Rätsel ist.

Es war vor acht Jahren, als sich TV-Veteran Christian Kohlund ("Die Schwarzwaldklinik") neu erfand. In den 80-ern galt der Schweizer Schauspieler als zeitgemäßer Beau: groß gewachsen, tiefe Stimme und mit einer leichten Traurigkeit ausgestattet, die ihm ein gewisses Charisma verlieh. Lange machte der 1950 in Basel geborene Kohlund professionellen Urlaub als Luxus-Bleiben-Manager in der ARD-Wohlfühlreihe "Das Traumhotel" (2004-2014). Solange, bis er 2016 als desillusionierter Anwalt und Wohnwagen-Bohemien zu etwas Substanziellerem zurückkehrte: der dunklen Philip Marlowe-Figur Borchert, die das Licht sucht, indem sie den Armen und Schwachen hilft.

In seinem 20. Fall "Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst" ist dieser Schwache auch die Polizei selbst. Vor allem in Person von Hauptmann Furrer (Pierre Kiwitt), der On-Off-Liebe von Borcherts Kanzleipartnerin Dominique (Ina Paule Klink). Bisher hatte es die Zürcher Polizei vor der Öffentlichkeit geheim gehalten, dass eine Mordserie die schicke Stadt am See erschüttert. Kann das kluge Anwalts-Duo helfen? Wohl wegen des kleinen Jubiläums spendierte das Erste dem quotenstarken "Zürich-Krimi" jetzt einen Zweiteiler. Die zweiten 90 Minuten laufen am Donnerstag, 12. Dezember, um 20.15 Uhr. In der ARD-Mediathek stehen die beiden Teile von "Der Zürich-Krimi: Borchert und die Stadt in Angst" jeweils drei Tage vor der linearen Ausstrahlung bereit.

Das Problem an Furrers Mordserie ist, dass die Opfer offenbar keinerlei Verbindung aufweisen. Es ist auch der Grund, warum der Polizist seine Anwaltsfreunde um Hilfe bittet – auch wenn es in der Realität wohl eher selten vorkommt, dass ein Polizist so etwas tun würde. Schließlich handelt es sich ja um klassische Polizeiarbeit, doch der TV-Fiktion ist so etwas egal. Schon immer waren die "Zürich-Krimis" viel mehr Detektiv- als Gerichts- oder Juristenfilme, sei's drum. Tatsächlich ist es sogar über zweimal 90 Minuten ziemlich spannend, wie Stammregisseur Roland Suso Richter in stimmungsvollen, oft dunklen Bildern die verzaubernde Landschaft der Schweiz und Zürichs ins Verhältnis zu einer vertrackten Geschichte (Drehbuch: Wolf Jakoby, ebenfalls Stammautor) rückt. Man rätselt und fiebert mit dem reifen Anwalt ohne Lizenz sowie seiner jüngeren Kollegin, wenn sie immer wieder die scheinbar nicht zusammenpassenden Puzzleteile der Mordserie drehen und wenden.

Ist die KI wirklich besser als ein Old School-Denker?

In der Rolle eines geheimnisvollen Geschwisterpaares, das der Krimi auf zwei Zeitebenen erzählt, sieht man – als Erwachsene – die echten Schweizer Geschwister Anne und David Bennent. Der nur 1,55 Meter große David Bennent wurde 1979 durch Volker Schlöndorffs Oscar-prämierten Film "Die Blechtrommel" berühmt. Auch im Ermittlerteam der Polizei taucht ein neues Gesicht auf: Oona Devi Liebich spielt die Profilerin Ayla Deniz, die Hauptmann Furrer von früher kennt und deshalb bei Dominique mal wieder für Beziehungsfrust sorgt. Ayla ist eine Expertin darin, per KI-gestützter Big Data-Analyse die Nadel im Heuhaufen zu finden: jenes eine Merkmal, in dem die Toten vielleicht eine Gemeinsamkeit aufweisen. Doch ist eine KI wirklich besser als Old School-Denker Thomas Borchert? Zumindest in Sachen Hartnäckigkeit scheint der reife Anwalt an die Schaltkreis-Stabilität des Computers mit beeindruckender Ausdauer heranzurücken. n der Rolle Auch Christian Kohlund sieht in seiner Detektivfigur vor allem dessen Hartnäckigkeit als Pfund. "Borchert ist stur", sagt er, "auch wenn er nur eine geringe Ahnung hat, in welche Richtung ein Fall gehen könnte. Er ist ein Zweifler. Er zweifelt an dem, was er sieht, und hinterfragt Dinge."

Ein zweiter Borchert-Fall wird noch im Dezember 2024 Premiere feiern. Am Donnerstag, 19. Dezember, 20.15 Uhr, läuft "Der Zürich-Krimi: Borcherts und der Schuss ins Herz". Dann werden der Titelheld und seine Mitstreiter allerdings wieder nur die üblichen 90 Minuten Zeit haben, die Stadt wieder sicherer zu machen. Deshalb wird es vermutlich auch die ein oder andere Leiche weniger geben als in diesem Jubiläumsfall, bei dem man den Begriff "Mordserie" fürwahr wörtlich genommen hat.

Der Zürich-Krimi: Bochert und die Stadt in Angst (1) – Do. 05.12. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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