Sie war schwarz, eine Frau – und hatte dennoch in viele Beziehungen die Hosen an. Wie schaffte die 1944 in Detroit geborene Soulsängerin Diana Ross das? Eine neue Dokumentation der Französin Julie Veille erzählt das Leben der Diva auf konventionelle, aber durchaus interessante Art und Weise.
"Ain't No Mountain High Enough", "Stop! In the Name of Love" oder "Upside Down" sind nur einige der Ohrwürmer, die man mit Ross' früher Karriere im klassischen Motown-Sound verbindet. Mit zwei Mitstreiterinnen bildete die Tochter eines Fabrikarbeiters "The Supremes", eine der bis heute erfolgreichsten Girlgroups aller Zeiten. Später wurde die Musikerin, die zeitweise mit Motown-Boss Berry Gordy liiert war, als Solokünstlerin gar noch erfolgreicher. In ihrem 51 Minuten kurzen Film interpretiert Veille das Leben der Musikerin als das einer ebenso gewieften wie selbstbewussten Früh-Feministin im Musikgeschäft.
Während sich andere Künstlerinnen von Männern als laszives Beuteschema inszenieren ließen, macht die viermal verheiratete Mutter von fünf Kindern in Gesprächen und Interviews stets klar, dass in Musik und Leben der Diva nichts gegen ihren Willen läuft. Allein wegen dieser Interviews, aber auch aufgrund grandioser Hairspray-Frisuren und vieler toller Ross-Songs aus fünf Jahrzehnten lohnt sich dieses Pop-Bildungsprogramm aus dem Hause ARTE.