Er gilt als eine der einflussreichsten, allerdings auch irritierendsten Figuren der Rockgeschichte: Syd Barrett musste schon früh wegen seiner Drogeneskapeden die Band Pink Floyd verlassen – und verschwand später von der Bildfläche. Der neue Dokumentarfilm bemüht sich um Klärung.
Sein Name steht für eines der größten Mysterien der modernen Rockgeschichte: Eigentlich war Syd Barrett ein einflussreicher kreativer Kopf, aber wohl auch ein sehr schwieriger Mensch. Der neue Dokumentarfilm "Die Geschichte von Syd Barrett & Pink Floyd" von Roddy Bogawa und Storm Thorgerson, den ARTE in deutscher Erstausstrahlung zeigt, bemüht sich um eine Annäherung an den Mann, der eines Tages plötzlich von der medialen Bildfläche verschwand. Es geht dabei viel um die rasch eingesetzte Legendenbildung, aber in erster Linie bemühen sich die Macher um nüchterne Aufklärungsarbeit.
Die Filmemacher wollen wissen, was mit dem Menschen und Musiker Syd Barrett, der zunächst als kreativer Anführer galt, genau geschah. Nach seinem Aus bei Pink Floyd gab es noch wenige Solo-Aufnahmen, dann zog er sich aus dem Rampenlicht zurück. Um mehr zu erfahren, führten Bogawa und Thorgerson Interviews mit den Bandmitgliedern David Gilmour, Nick Mason und Roger Waters.
Was sich zeigt: Selbst als Barrett wegen seines offenbar exzessiven Drogenkonsums, aber auch wegen psychischer Probleme und destruktiver Tendenzen die von ihm mitgegründete Band schon verlassen hatte, war der Einfluss auf Pink Floyd weiterhin groß. Auch Stars wie Pete Townshend von The Who und Graham Coxon von Blur kommen zu Wort.
Die Spannungen in der Band hielten lange an: Eigentlich war Gitarrist David Gilmour zunächst "nur" als Backup für Gründungsmitglied Barrett eingeplant gewesen. Vielleicht lag es daran, dass Roger Waters, der daraufhin zum Pink-Floyd-Mastermind avancierte, Gilmour scheinbar nie so recht als vollwertigen Ersatz anerkannte.
Die Geschichte von Syd Barrett & Pink Floyd – Fr. 23.02. – ARTE: 22.35 Uhr