Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi
07.03.2020 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Kriminalfilm
Lesermeinung
Der Kini (Martin Feifel) wird in den See getrieben.
Vergrößern
Der Kini (Martin Feifel) wird in den See getrieben.
Vergrößern
Der Kini (Martin Feifel) wird tot im See aufgefunden.
Vergrößern
Der Kini (Martin Feifel) wird in den See getrieben.
Vergrößern
Originaltitel
Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2014
Fernsehfilm, Kriminalfilm

Noch ein Kini im See

Von Rupert Sommer

Dominik Graf jongliert im "Starnbergkrimi" mit Bayern-Mythen und Reichen-Klischees. Trotz erhöhten Stil-Willens bleibt sein Heimatkrimi etwas brav.

Kaum zu glauben, aber offenbar wahr: Es ist derselbe aufgedunsene Körper, ein mächtiger Wanst, ein eher bizarrer als aristokratischer Bart. Und natürlich dürfen die von zu vielem ungebremsten Naschen verfaulten Zähne nicht fehlen. Wen die verdutzten Polizisten am Ostufer des Starnberger Sees aus dem Wasser ziehen? Das ist doch tatsächlich "der Kini". So wird noch immer durchaus ehrfürchtig der legendäre bayerische Märchenkönig Ludwig II. genannt. Doch der Kini-Wiedergänger ist tot, gestorben auf dieselbe mysteriöse Weise wie einst der reale Monarch. Für den sehenswert bizarren, dabei aber etwas zu "brav" gebliebenen Dominik-Graf-Film "Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi" (2014), den das BR-Fernsehen nun wiederholt, ist der abgesoffene Regent Ausgangspunkt für eine wild wuchernde Bayern-Mythen-Ermittlung im Postkartenidyll.

Der tote Ludwig-Doppelgänger (Martin Feifel) bleibt nicht das einzige Verbrechen, mit dem sich Lu Reinhold (Andreas Giebel), Revierleiter der Polizei Starnberg, herumschlagen muss. Schon bald ereilt ihn und seine neue Kollegin Ariane Fink (Annina Hellenthal) ein schicksalshafter Anruf: Ausgerechnet "die Sissi" wurde entführt. So nennen alle Reichen und Schicken am See das Millionärstöchterlein (Alicia von Rittberg), das ebenso unglücklich wirkt wie die einstige bayerische Fürstentochter und spätere österreichische Kaiserin, die man ebenfalls aus den Heimatfilmen kennt. Gibt es tiefere Verbindungslinien, die beide Fälle zusammenführen könnten?

PRISMA EMPFIEHLT
Täglich das Beste aus der Unterhaltungswelt bequem in Ihr Mail-Postfach? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "PRISMA EMPFIEHLT" und erhalten ab sofort die TV-Tipps des Tages sowie ausgewählte Streaming- und Kino-Highlights.

Die Besetzung, unter anderem mit Hannes Jaenicke als Schnösel-Papa, Eisi Gulp als schrullig-fanatischem Kini-Experten sowie Saskia Vester als resolute Revierpolizistin, ist erstklassig. Dennoch bleibt das schale Gefühl, dass sich der mehrfache Grimme-Preisträger Dominik Graf diesmal selbst ein wenig an die Leine nahm. Was der Regisseur gemeinsam mit Drehbuchautor Sathyan Ramesh entwickelt hat, bleibt trotz der Stilisierung und der zu erwartenden Verzerr-Effekte unterm Strich ein eher biederer Krimi.

Die reichen Leichen. Ein Starnbergkrimi – Sa. 07.03. – BR: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Darsteller

Florian Stetter
Lesermeinung
Wurde 1998 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet: Hannes Jaenicke.
Hannes Jaenicke
Lesermeinung
Eisi Gulp belebt als Schauspieler und Kabarettist die deutsche TV- und Theaterlandschaft. Der gebürtige Münchner ist durch Rollen wie im "Tatort" oder in "Willkommen bei den Hartmanns" bekannt geworden.
Eisi Gulp
Lesermeinung
Weitere Darsteller

Top stars

Das beste aus dem magazin

Claudia Michaelsen ist als "Polizeiruf 110"-Kommissarin zu sehen.
HALLO!

Claudia Michelsen: "Es geht um zunehmend verloren gehende Empathie"

"Polizeiruf"-Kommissarin Claudia Michelsen spricht im Interview über ihre Figur, Moral in Krimis und ihre kommenden Projekte.
Stefan Fink ist Leiter einer Apotheke in Weimar 
und Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands des Deutschen 
Apothekerverbands.
Weitere Themen aus dem Magazin

Haarausfall – was hilft?

Stefan Fink ist Fachmann für das Thema Haarausfall. In der Arzt-Kolumne gibt der Apotheker Tipps für eine Behandlung.
Michael Kaeshammer ist ab Mitte Mai auf Deutschland-Tournee.
Weitere Themen aus dem Magazin

Michael Kaeshammer: „Wenn man nichts zu sagen hat, kann man nichts Echtes kreieren“

Michael Kaeshammer füllt in Nordamerika große Säle und hat im kanadischen TV sogar seine eigene Kochshow namens „Kaeshammer‘s Kitchen“. Seine Musik, natürlich vom Jazz beeinflusst, vereint Pop, Blues und Rock’n‘Roll - und überzeugt nicht zuletzt durch Kaeshammers einzigartigen und mitreißenden „Crossover Style“. Mit seinem neuen Album „Turn It Up“ möchte der gebürtige Offenburger, der in jungen Jahren ausgewandert ist, auch in Deutschland den Durchbruch schaffen. prisma hat mit dem Musiker gesprochen.
Ian Hill von Judas Priest!
Star-News

Ian Hill: "Kein Wunder, dass damals so ziemlich jeder übergeschnappt ist"

Ian Hill ist der Bassist der Heavy-Metal-Band Judas Priest. Im Interview spricht der Engländer über die wilden 80er, wie ihre Musik geprägt hat und über vieles mehr.
Professor Dr. Sven Ostermeier
ist Facharzt für Orthopädie und 
Unfallchirurgie, Sportmedizin, 
Chirotherapie und spezielle 
orthopädische Chirurgie. Der 
Schulter- und Knie-Experte arbeitet als leitender Orthopäde 
der Gelenk-Klinik Gundelfingen. 
Außerdem ist er Instruktor der  Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA).
Weitere Themen aus dem Magazin

Sportlich fit bis ins hohe Alter – so geht´s

Welche Sportarten Best Ager ab 55 Jahren starten können und welche besser nicht, hat prisma Sportmediziner Dr. Sven Ostermeier im zweiten Teil der Serie „Sport im Alter“ gefragt.
Dr. Melanie Ahaus 
ist niedergelassene Kinder- und Jugendärztin in Leipzig und Sprecherin 
des Berufsverbandes der Kinder- und 
Jugendärzt*innen 
in Sachsen.
Weitere Themen aus dem Magazin

Dellwarzen – lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad

Dellwarzen sind ein lästiges Mitbringsel aus dem Schwimmbad. Dr. Melanie Ahaus erklärt in der prisma Arzt-Kolumne, was am besten dagegen hilft.