Eine Braut kommt selten allein
06.12.2017 • 20:15 - 21:45 Uhr
TV-Film, TV-Komödie
Lesermeinung
Johnny (Paul "Sido" Würdig) war sogar bereit, ihre Eltern einzuladen, als Sophia Heimweh hatte. Aber es kommen nicht nur Mama und Papa (Nedjdrat Nedjo Osman, re.) zu Besuch, sondern auch der Bruder (Nebojsa Markovic) und Schwestern, Onkel, Tanten, die Nichten (Mimoè Verona und Leyla Alkan), Neffen, Cousins und Cousinen.
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Für Sophie (Michelle Barthel) ist die Familie die Heimat, das Zuhause, das sie nie hatte. Aber sie begreift, dass sie sich von ihr emanzipieren muss.
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Avram (Rauand Taleb) sieht kein Problem, er findet, sie sind ein wunderbares Paar. Sophia (Michelle Barthel) liebt Johnny (Paul "Sido" Würdig), aber für sie ist die Integration dieses Fremden, des Gadjos, in ihre Familie sehr wohl ein Problem.
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Johnny(Paul "Sido" Würdig)sucht eine Frau, im Internet gefunden und an der Weltzeituhr verabredet.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) will eigentlich sein Leben ändern, aber dazu fehlt ihm im Moment die Kraft. Nach der Insolvenz seines Clubs und der Trennung von Frau und Kind ist er in einer Schocksituation. Er wäre gern entschieden, hart, konsequent, aber er ist sanft, gutmütig und entscheidungsschwach. Zum Glück. Sonst wäre ihm die Liebe beinahe durch die Finger geglitten.
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Der Nachbar (Stephan Grossmann) wollte den Geflüchteten helfen, doch sein Angebot, den beiden Mädchen (Mimoé Verona und Leyla Alkan) bei den Hausaufgaben zu helfen, lehnen sie dankend ab. Sie sprechen nicht nur fließend Deutsch, sie sind hochbegabt und wollen später in Oxford studieren.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) sucht eine Frau, im Internet gefunden und an der Weltzeituhr verabredet.
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Lena (Mitzi Kunz) weiß, dass sich Mama (Petra Schmidt-Schaller) und Papa (Paul "Sido" Würdig) immer noch gern haben. Wenn es nach ihr ginge, würden sie alle zusammen leben: Mama, Papa, seine neue Freundin, deren große Familie und sogar der verheiratete Freund von Mama. Aber sie fragt leider niemand.
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Sophia (Michelle Barthel) hat nicht nur ihren Platz geräumt für den Überraschungsgast, sie muss auch erleben, dass Johnny (Paul "Sido" Würdig) sich nicht zu ihr bekennt. Seine Exfrau Katja (Petra Schmidt-Schaller) ist mindestens genauso überrascht, als sie von Alina (Jivka De Col) ihre abenteuerliche Fluchtgeschichte erfährt.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) muss eine schnelle Entscheidung treffen. Die Braut (Michelle Barthel) spricht kein Deutsch, ist scheinbar von ihrer Hochzeit geflüchtet und bitte ihn um Asyl.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) muss eine schnelle Entscheidung treffen. Die Braut (Michelle Barthel) spricht kein Deutsch, ist scheinbar von ihrer Hochzeit geflüchtet und bitte ihn um Asyl.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) ist sich nicht sicher, aber Sophia(Michelle Barthel) kennt es gut: dieses Gefühl ist Liebe.
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Das ist keine Feier, sondern ein normales Abendessen. Die deutschen Nachbarn, die dazu eingeladen wurden, sind beeindruckt. Fremdsein ist auch eine Bereicherung, Menschen bringen ihre Kultur mit, ihre Sprache, ihre Musik und ihr Essen. (V. li.: Leyla Alkan, Stephan Grossmann, Mimoé Verona, Jule Böwe, Predag Bakic, Nedjdrat Nedjo Osman, Nebojsa Markovic, Zejhun Demirov, Justin Omervic).
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Lena (Mitzi Kunz) weiß, dass sich Mama (Petra Schmidt-Schaller) und Papa (Paul "Sido" Würdig) immer noch gern haben. Wenn es nach ihr ginge, würden sie alle zusammen leben: Mama, Papa, seine neue Freundin, deren große Familie und sogar der verheiratete Freund von Mama. Aber sie fragt leider niemand.
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Cathrin Pfeiffer und ihre Band bringt den Saal zum Kochen, an ihrer Seite die fiktiven Musiker mit der Sängerin Sophia (Michelle Barthel) und ihrem Vater (Nedjdrat Nedjo Osman), ihrer Mutter( Natalia Janovitsch) und den beiden Nichten (Mimoé Verona und Leyla Alkan).
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) sucht eine Frau, schnell im Internet gefunden und an der Weltzeituhr verabredet. Aber das Date mit Aishe (Idil Üner) gestaltet sich alles andere als einfach.
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Lena (Mitzi Kunz) mag keine Geheimnisse, deshalb hat sie ihre Mama (Petra Schmidt-Schaller) mitgebracht. Ihr Papa (Paul "Sido" Würdig) hat Mühe zu erklären, warum in der früheren gemeinsamen Wohnung plötzlich so viele Geflüchtete leben.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) kann es immer noch nicht glauben, er ist das Familienoberhaupt der Roma geworden, als erste Aufgabe muss er sich um die Bestattung seines Vorgängers kümmern. Sein Kumpel Gerd (Tristan Seith, re.) hat seinen Teppich zur Verfügung gestellt.
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Johnny (Paul "Sido" Würdig) muss eine schnelle Entscheidung treffen. Die Braut (Michelle Barthel) spricht kein Deutsch, ist scheinbar von ihrer Hochzeit geflüchtet und bitte ihn um Asyl.
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Sophia (Michelle Barthel) liebt Johnny (Paul "Sido" Würdig), allein die Integration dieses Fremden, des Gadjos, in ihre Familie gestaltet sich schwierig. Ein Dilemma.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2017
TV-Film, TV-Komödie

Sido heiratet eine Familie

Von Maximilian Haase

Rapper Sido punktet als Hauptdarsteller der Multikulti-Comedy "Eine Braut kommt selten allein", die Flüchtlinge gekonnt witzig thematisiert.

Einst sorgte er mit Maske und unflätiger Wortwahl für Sorgen in Gymnasiasten-Elternhäusern – heute zeigt sich Rapper Sido als gereifter Künstler, der seine Vergangenheit reflektiert. Und dabei auch Filme dreht: Paul Würdig, so sein bürgerlicher Name, bewies in Gangster-Komödien wie "Blutzbrüdaz" und "Halbe Brüder" durchaus ein Faible für abgefuckte Charaktere. Einen kiffenden Arbeitslosen spielt Sido auch in seiner neuen Hauptrolle im Fernsehfilm "Eine Braut kommt selten allein". Darüber hinaus jedoch funktioniert die Multikulti-Comedy, die das Erste zur Primetime an Nikolaus ausstrahlt, ganz nach französischem Vorbild als moralisches – und witziges – Lehrstück über den Umgang mit Flüchtlingen.

Ja, man kennt es inzwischen: Multikulti-Comedy ist zum Humorselbstläufer geworden; ausgehend von französischen Werken wie "Monsieur Claude und seine Töchter" bis zur deutschen Flüchtlingskomödie "Willkommen bei den Hartmanns" stellen Einwanderung und Integration derzeit die Lieblingsthematiken der Humorschaffenden dar.

Dass auch die ARD keine Ausnahme darstellt, bewies der Sender bereits mit Filmen wie "Krauses Glück". Ähnlich geht es in der neuesten Ethno-Comedy des Ersten zu: Ex-Gangster-Rapper Sido, der sich mit Migranten in Komödien bestens auskennt, wird zum kiffenden Hartz-IV-Empfänger Johnny, dessen Ehe gerade in die Brüche gegangen ist. Prompt verliebt sich der Junggeselle in die Romni Sophia (Michelle Barthel) aus Belgrad, die ebenfalls kurz vor der (Zwangs-)Hochzeit stand.

Um Sidos Charakter, den der Rapper mit Talent und angenehmer Beiläufigkeit spielt, entspinnt sich ein Migrations-Stück wie aus dem Lehrbuch: Sophia gibt dem gescheiterten DJ aus Hellersdorf wieder Sinn im Leben. Doch die junge Frau, die Johnny seiner Tochter als Prinzessin vorstellt, hat Heimweh! Klar: Der Arbeitslose lädt auch Sophias Eltern in die Plattenbauwohnung ein. Doch, der Titel verspricht es: Es kommt natürlich die ganze 16-köpfige Roma-Sippe aus Serbien. Fortan geht es vor allem um eines: Wie kann die Großfamilie in Deutschland bleiben?

Die RomCom unter Regie von Buket Alakus ("Einmal Hans mit scharfer Soße") holt aus der etwas ausgelutschten Szenerie, was geht: Kulturverständigung mit Hindernissen, Appelle an die Empathie und einen humanistischen Grundton in Sachen Flüchtlingspolitik. Vor allem aber einen überraschend guten Humor, in dem die BRD und ihre Asylgesetze nicht gut wegkommen: "Serbien? Keine Chance. Nimm Syrien!", helfen die Mitfahrer Sophia in der U-Bahn auf dem Weg zur Ausländerbehörde.

Ihr Fett weg bekommt aber auch die andere Seite des Diskurses: Man sage nicht Flüchtlinge, sondern Geflüchtete, ermahnt ein Sozialarbeiter Johnny, nachdem dieser den Clan bei sich aufgenommen hat. Er antwortet: "Aber Schmetterling kann ich noch sagen? Oder heißt das jetzt Geschmetterter?" Moralisches Handeln ohne moralischen Zeigefinger ist es, was "Eine Braut kommt selten allein" propagiert. Mit Sido, der selbst Sinti-Wurzeln hat, hat man dafür den richtigen Botschafter gefunden.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

Darsteller

Gehört schon fast zum Inventar der "Mordkommission Istanbul": Idil Üner.
Idil Üner
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Petra Schmidt-Schaller Jule Böwe

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