Portugal ist Schauplatz der längsten rechten Diktatur des modernen Europa. Über 40 Jahre beherrscht der "Estado Novo" das Land. An seiner Spitze: António de Oliveira Salazar. 1932 wird er Regierungschef und erhebt sich zum Alleinherrscher. Salazar verfolgt kompromisslos ein Ziel: das Kolonialreich zu erhalten. Es gelingt ihm zwar, Portugal aus dem Zweiten Weltkrieg herauszuhalten, doch das Land verharrt in Armut und Rückständigkeit. Seine berüchtigte Geheimpolizei PIDE unterdrückt jede Opposition. Bei ihren Verhören setzt sie Folter ein, Menschen werden willkürlich verhaftet und über Monate hinweg inhaftiert. Unterstützung erfährt die PIDE auch aus dem westlichen Ausland. Denn: António de Oliveira Salazar ist strenger Katholik und verabscheut den Kommunismus. Er stellt sich auf die Seite des Westens, Portugal wird 1949 sogar Gründungsmitglied der NATO. Die anderen Mitgliedsstaaten nehmen die diktatorischen Verhältnisse in Salazars Portugal billigend in Kauf - ein verlässlicher Bündnispartner im westlichsten Europa hat Vorrang. Während im Jahr 1960 zahlreiche afrikanische Kolonien anderer Imperialmächte in die Unabhängigkeit entlassen werden, hält Salazar an den portugiesischen Überseegebieten fest. Doch ein Jahr später brechen Kämpfe in Angola aus. In der damals größten portugiesischen Kolonie beginnt Salazar einen zermürbenden Krieg um den Erhalt der kolonialen Macht. Der Konflikt breitet sich auf weitere Kolonien aus und wird immer weniger beherrschbar. Währenddessen wird in Portugal die Wehrpflicht auf vier Jahre erhöht, fast jeder junge Portugiese muss nun in den Überseegebieten kämpfen. Der Krieg wird sich über 13 Jahre hinziehen und den portugiesischen Staatshaushalt ruinieren. António Salazar selbst stirbt 1970 nach einem Schlaganfall. Doch sein Nachfolger Marcelo Caetano führt die Diktatur und deren Kriege mit unverminderter Härte fort. Die zahlreichen Verluste und die Aussichtslosigkeit der kolonialen Konflikte führen zu einer Abkehr vom Regime des "Estado Novo" - nicht nur in den Reihen der Soldaten, sondern auch in der breiten Bevölkerung. Am 25. April 1974 putschen linksgerichtete Soldaten gegen die Diktatur, besetzen Lissabon - und werden von den Menschen begeistert empfangen. Innerhalb weniger Stunden ist die Diktatur gestürzt. Der Aufstand verläuft friedlich und geht als "Nelkenrevolution" in die Geschichte ein. Die afrikanischen Kolonien Portugals werden binnen anderthalb Jahren in die Unabhängigkeit entlassen. Mit dem Untergang der Diktatur findet auch die Kolonialgeschichte der einstigen See- und Handelsmacht ihr Ende. Das moderne Europa gilt heute als Zusammenschluss gefestigter und freiheitlicher Demokratien. Dabei konnten sich Diktaturen bis in die Mitte der 1970er-Jahre sogar in Griechenland und Portugal halten. Der Weg dieser Länder in die Demokratie war kaum einfacher als der von anderen autoritären Systemen. Die Reihe zeigt zwei der letzten Diktaturen Europas und dokumentiert, wie der Westen und andere Akteure diese brutalen und repressiven Systeme bis zuletzt unterstützt haben.
Francis Tobolsky: "Wir sind nicht so leicht unterzukriegen"
Wucan aus Dresden gehören zu den deutschen Bands der Stunde. Stilistisch kaum einzuordnen, färbt die Wucht und Faszination ihres emotionalen Vortrags auf viele Musikliebhaber ab. Mit Sängerin Francis Tobolsky sprach prisma über das neue Album „Axioms“.
Im Herbst ist der richtige Impfschutz von großer Bedeutung, um vor Grippe, Corona und anderen Infektionen zu schützen. Besonders Risikogruppen sollten auf Auffrischungen achten. Welche Impfungen jetzt wichtig sind und worauf geachtet werden sollte.
Am Weltdiabetestag am 14. November klären Organisationen weltweit über Diabetes auf. In Berlin findet am 16. November eine Veranstaltung zum Thema "40 Jahre erster Insulin-Pen" statt. Mehr als 90 Prozent der Diabetes-Patienten in Deutschland haben Typ-2-Diabetes.
Bei Diabetes kann die Wundheilung problematisch werden. Unterschätzte Wunden können sich entzünden und schwere Infektionen verursachen. Frühzeitige ärztliche Hilfe ist entscheidend.
Hoher Blutdruck erhöht das Risiko etwa für Schlaganfall oder Herzinfarkt. Deshalb ist es wichtig, zu hohe Werte schnell zu erkennen und in den Griff zu bekommen. Doch nicht immer helfen Medikamente.