Faszination Erde - mit Dirk Steffens
16.11.2025 • 11:00 - 11:45 Uhr
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
Lesermeinung
Der Rückgang vieler Gletscher in Alaska birgt eine unerwartete Gefahr: Tsunamis.
Vergrößern
Der Klimawandel verändert die Jahresrhythmen in Alaska. Braunbären müssen deshalb ihr Fressverhalten anpassen.
Vergrößern
Im Winter 2015 starben in Alaska etwa eine Million Lummen. Eine nur zwei Grad höhere Wassertemperatur wurde den Seevögeln zum Verhängnis.
Vergrößern
Der Klimawandel verändert die Jahresrhythmen in Alaska. Braunbären müssen deshalb ihr Fressverhalten anpassen.
Vergrößern
Originaltitel
Faszination Erde
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2022
Natur + Reisen, Natur + Umwelt

Faszination Erde - mit Dirk Steffens

Mit Frühlingsbeginn erwacht Alaska aus dem Winterschlaf. Es ist ein Leben im Zeitraffer - nur vier Monate bleiben bis zum nächsten Winter. Doch der Klimawandel bringt Veränderung. Alaska ist geprägt von extremen Wintern und kurzen Sommern. Das Leben hat sich auf diesen Rhythmus eingestimmt. Doch der Frühling in Alaska beginnt nun immer früher. Die Region heizt sich auf. Wie können Tiere und Pflanzen diese Herausforderung meistern? In Alaska herrscht neun Monate lang Winter. Frühling und Sommer sind kurz und müssen von allen Bewohnern des nördlichsten Staates der USA gut genutzt werden. Bären fressen sich über den Sommer Speck an, Wale ziehen in den kalten Norden, um sich am üppigen Nahrungsangebot im Meer zu bedienen, und Lachse nutzen die Zeit zur Paarung und zum Laichen. Während des langen Winters läuft das Leben dann auf Sparflamme. Der arktische Ziesel, ein Erdhörnchen, friert dann regelrecht ein - im wahrsten Sinne des Wortes. Doch diese Jahresrhythmen beginnen, sich zu verändern, denn kaum eine Region ist so sehr vom Klimawandel betroffen wie Alaska. In Alaska leben etwa 100.000 Bären, die größten Exemplare können 600 Kilogramm wiegen. Alaskas Braunbären sind berühmt für ihre Fähigkeit, Lachs zu fangen. Dirk Steffens entdeckt jedoch eine Gruppe von Küstenbraunbären, die ein ganz anders Verhalten zeigen: Sie weiden wie Kühe auf einer grünen Wiese. Und das hat seinen Grund: Durch das Weiden wird die während der Wintermonate lahmgelegte Verdauung wieder in Gang gesetzt. Das gefressene Gras reinigt zudem den Darm und macht satt. Erst, wenn die Lachse beginnen, auf dem Weg zu ihren Laichorten die Flüsse hochzuschwimmen, wechselt der Speiseplan der Bären: Dann steht Lachs ganz oben auf der Liste. Der sogenannte Lachslauf - englisch "Salmon Run" - dauert drei bis vier Wochen. Nicht nur die Bären nutzen diese Zeit des Überflusses. Wie in früheren Zeiten, als es in dem entlegenen Gebiet noch keine Einkaufsmöglichkeiten gab, füllen dann auch die menschlichen Bewohner Alaskas ihre Vorräte für den Winter auf. Der allsommerliche private Fischfang ist in Alaska ein wahres Spektakel. Hunderte Menschen stehen Schulter an Schulter mit Anglerhosen im Meer und ziehen mit mannshohen Keschern Lachse aus dem Wasser. Dirk Steffens begibt sich mitten hinein in diesen Event und lernt, dass in Alaska nicht jeder seinen Kescher ins Wasser halten darf. Wie artenreich der Golf von Alaska ist, bekam das Filmteam hautnah zu spüren. Während der Dreharbeiten begann eine Gruppe von etwa neun Buckelwalen mit der Jagd auf Fisch. Die bis zu 30 Tonnen schweren Tiere ließen sich dabei von Dirk Steffens im Kajak nicht stören. So konnte er ihre besondere Jagdtechnik aus nächster Nähe beobachten: Buckelwale treiben Fisch mit gezielt eingesetzten Blasen ihrer Atemluft zusammen und schließen den Fischschwarm in einem Netz aus Luftblasen ein, um ihn schließlich gemeinsam zu fressen. Im Winter 2015 wurden die reichen Jagdgründe vor den Küsten Alaskas für viele Tiere zur Todesfalle. Dutzende Wale und Hunderttausende Seevögel überlebten den Winter nicht. Damit begann ein regelrechter Forschungskrimi: Wer oder was hatte die Tiere auf dem Gewissen? Dirk Steffens begleitet Forschende bei ihren regelmäßigen Untersuchungen des Ozeans und erfährt, dass damals eine marine Hitzewelle herrschte, mit Wassertemperaturen rund zwei Grad Celsius über dem Durchschnitt. Doch wie kann eine so kleine Temperaturänderung solch dramatische Folgen haben? Und was bedeutet das für die Zukunft der marinen Ökosysteme? Die Veränderungen, die der ewige Frühling in Alaska mit sich bringt, könnten in Zukunft sogar Katastrophen auslösen. Höhere Temperaturen und mehr Niederschlag weichen den Boden auf. In Alaska kommt es deshalb immer häufiger zu gewaltigen Gerölllawinen, die ganze Straßen unter sich begraben - eine Gefahr für Leib und Leben. Die Behörden sind alarmiert und beauftragen internationale Forscherteams, die Hangrutsche zu untersuchen. Eine Flanke des Portage-Gletschers bewegt sich so schnell, dass eine Gerölllawine in den darunterliegenden See rasen und dort sogar einen gigantischen Tsunami auslösen könnte. Die am gegenüberliegenden Ufer liegende Stadt Seward wäre einem solchen Tsunami schutzlos ausgeliefert. Dirk Steffens begleitet ein internationales Team auf den gefährlichen Gletscher. An seinen Hängen installieren die Forschenden GPS-Geräte, die, mit Autobatterien angetrieben, über drei Jahre hinweg Signale der Bewegung senden sollen. In Alaska lässt sich der Klimawandel im Zeitraffer beobachten, denn er hält dort schneller Einzug als im Rest der Welt. Die Veränderungen sind gewaltig. Sind seine Bewohner gewappnet für ein Leben im ewigen Frühling?

Das beste aus dem magazin

Dr. Bastian Marquaß
Gesundheit

Was bei Schulterschmerzen hilft

Schulterschmerzen können viele Ursachen haben. Meistens sind schwache Muskeln oder Bewegungsmangel Schuld. Erfahren Sie, wie einfache Übungen helfen können und wann ein Arztbesuch notwendig ist.
Aylin Tezel
HALLO!

Aylin Tezel über das Sprechen von "Loch Dorcha: See der Verdammten"

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Zoe ins Dorf Loch Dorcha zurück. Dort erwartet sie eine unheimliche Mordserie und eine Reise in die düstere Vergangenheit.
Ein Illustration zum Thema Depressionen.
Gesundheit

Aufklärung über Depressionen

Der Europäische Depressionstag liegt zwar hinter uns, doch der Oktober bleibt im Zeichen der Aufklärung über Depressionen und psychische Erkrankungen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Rund 9,5 Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen, mit steigenden Raten in den letzten Jahren.
Mathias Arnold in einer Apotheke.
Gesundheit

Juckreiz und Schmerzen bei Hämorrhoiden: Das hilft

In der Apotheke werden häufig auch intime Themen angesprochen. In dem Beratungszimmer findet jedes Thema Platz. Dieses Mal ging es um Hämorrhoiden und was dagegen wirkt.
Christoph Maria Herbst
HALLO!

Christoph Maria Herbst über Agatha Christie: "Es wäre falsch, sie darauf zu reduzieren"

Christoph Maria Herbst liest die Hörausgabe von Agatha Christies "Nikotin". Er berichtet von seinen Erfahrungen im Tonstudio.
Lzzy Hale in einem goldenen Kleid.
HALLO!

Lzzy Hale emotional: "Diesem Moment kann man nicht in Worte fassen"

Lzzy Hale ist seit mehr als zwei Dekaden die Frontfrau von "Halestaorm", der Band, die sie als Teenager mit ihrem Bruder gegründet hat. Wir sprechen über das neue Album „Everest“, Lzzys Auftritt bei Ozzy Osbournes Abschiedskonzert und über Herausforderungen, denen man sich stellen muss.