Godzilla
20.03.2020 • 20:15 - 22:50 Uhr
Spielfilm, Actionfilm
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Godzilla
Produktionsland
USA, J
Produktionsdatum
2014
Altersfreigabe
12+
Kinostart
Do., 15. Mai 2014
Spielfilm, Actionfilm

Zu große Fußstapfen

Von Jan Treber

Hollywood versuchte 2014 bereits zum zweiten Mal, das japanische Nationalheiligtum "Godzilla" für den westlichen Markt neu zu erfinden. Ob das gut ging?

Kein Genre ist den Japanern heiliger als ihr heißgeliebter "Kaiju Eiga". Die Tradition des japanischen Monsterfilms lässt sich bis in die 50er-Jahre zurückverfolgen, schon 30-mal verwüstete allein "Godzilla" seither den Inselstaat im Ostmeer. Kaum verwunderlich also, dass aus dem Heimatland der Riesenechse mit Argusaugen auf die zweite Hollywood-Adaption des Stoffes geblickt wurde. War Roland Emmerichs erste Verfilmung 1998 noch Comic-ähnlich überzeichnet, ist Gareth Edwards' "Godzilla" (2014) nun deutlich düsterer geraten – etwas zu düster sogar: Ein bisschen mehr Lockerheit hätten dem fast schon bierernsten Actionstreifen, der jetzt bei ProSieben zur besten Sendezeit wiederholt wird, gutgetan.

Mit großen Ungeheuern kennt sich Gareth Edwards aus – sein Erstlingswerk war "Monsters", eine kleine Indie-Produktion mit nur 500.000 US-Dollar Budget, in der eklige Tentakelviecher für Angst und Schrecken sorgten. Dem gegenüber stehen nun rund 160 Millionen US-Dollar, die der Engländer für "Godzilla" zur Verfügung hatte. Einen Teil der üppigen Summe investierte der 42-Jährige in eine ansehnliche Besetzung, die auf dem Papier leider mehr hergibt als auf der Leinwand.

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Fast 40 Minuten ohne Monster

Vor 15 Jahren havarierte ein japanisches Kernkraftwerk, bei dem der Wissenschaftler Joe Brody (Bryan Cranston, "Breaking Bad") seine Frau Sandra (Juliette Binoche, "Chocolat") verlor. Während das Ereignis von offizieller Seite als Betriebsunfall eingestuft wird, stellt der Witwer eigene Nachforschungen an: Seiner Meinung nach war es kein Erdbeben, das die Atommeiler zum Einsturz brachte. Zusammen mit seinem Sohn, dem Soldaten Ford (Aaron Taylor-Johnson, "Kick-Ass"), geht er in der Jetztzeit auf Spurensuche.

Der Film baut sich langsam auf – sehr langsam. Bis das titelgebende Monster zum ersten Mal auftaucht, vergehen fast 40 Minuten, in denen der britische Filmemacher ("Rogue One – A Star Wars Story") sein Publikum vor allem wissen lässt, dass er kein großer Fan von Kernenergie ist. Den wenigen Actionszenen wurde nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Das größte Problem von "Godzilla" ist aber hausgemacht: Guillermo del Toro ("Shape of Water") zeigte 2013 mit seinem ebenfalls von Warner und Legendary Pictures realisierten Actionfilm "Pacific Rim", wie Materialschlachten mit großen Monstern aussehen müssen und hatte das, was "Godzilla" fehlt: das Herz am rechten Fleck.

Nachdem mit "Kong: Skull Island" (2017) und "Godzilla II: King of the Monsters" (2019) zwei weitere Filme aus dem sogenannten MonsterVerse erschienen, ist nun eine cineastische Zusammenführung der beiden Monster geplant: In "Godzilla vs. Kong" sollen die Riesen nun Ende 2020 unter der Regie von Adam Wingard aufeinandertreffen.

Godzilla – Fr. 20.03. – ProSieben: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

Der Trailer zu "Godzilla"

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