Herr und Frau Bulle
17.11.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Nachdem die Ermittler von dem Fall abgezogen wurden, beziehen Yvonne (Alice Dwyer, r.) und Heiko Wills (Johann von Bülow) zusammen mit Diane Springer (Birge Schade) ihr neues Einsatzquartier im Hause Wills.
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Bisher waren der Rockerclubpräsident Mike (Heinz Hoenig, r.) und seine Gang die unangefochtenen Leader im Viertel. Doch jemand versucht, ihnen Konkurrenz zu machen. Um dem Einhalt zu gebieten, bespricht er die Lage im Kiez mit seinem Sohn Enrico (Florian Lukas).
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Die Tangonacht ist für Yvonne (Alice Dwyer) und Heiko Wills (Johann von Bülow) schnell beendet, als im Klavier eine Leiche gefunden wird.
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Bei einem geheimen Treffen beschließen Kriminaldirektor Pede (Stephan Bissmeier, r.) und Innensenator Schmidt (Walter Kreye, l.), dass Heiko und Yvonne Wills von dem Fall abgezogen werden.
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Yvonne Wills (Alice Dwyer) und ihr Mann Heiko (Johann von Bülow) in ihrem heimischen Wohnzimmer, das zu einer Einsatzzentrale umfunktioniert wird.
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Informant Hamsi (Ayman Cherif, M.) warnt das Ermittlerpaar Yvonne (Alice Dwyer) und Heiko Wills (Johann von Bülow), sich einzumischen.
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Kommissarin Yvonne Wills (Alice Dwyer) befragt die Transgender-Prostituierte Dolores (Ulrich Friedrich Brandhoff) und erfährt, dass der Tangoclubbesitzer das Opfer für den Eröffnungsabend gebucht hatte.
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Nachdem Kriminaldirektor Pede Yvonne Wills (Alice Dwyer, l.), ihren Mann Heiko (Johann von Bülow, 2.v.l.), Diane Springer (Birge Schade) und Kevin (Tim Kalkhof, r.) vom aktuellen Fall abgezogen hat, schmieden diese einen Plan, wie sie ihre Ermittlungen fortsetzen können.
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Urban Developer Vidar Tuxen (Carsten Bjørnlund), der Yvonne (Alice Dwyer) vor ein paar Schlägern gerettet hat, hat sie in sein Loft eingeladen.
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Das Ermittlerpaar Yvonne (Alice Dwyer) und Heiko Wills (Johann von Bülow) kommt sich bei den gemeinsamen Ermittlungen nicht nur inhaltlich näher.
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Heiko (Johann von Bülow, l.) und Yvonne Wills (Alice Dwyer, M.) hören sich gemeinsam mit ihrem Kollegen Kevin (Tim Kalkhof, r.) am Fundort der zweiten Leiche, dem Bülowbogen, um. Sie hoffen, von Obdachlosen und Junkies weitere Informationen zu erhalten.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Serie, Krimireihe

Lieber Junkies und Nutten als Schwaben

Von Maximilian Haase

Trennung von Beruf und Ehe? Das wird manchmal schwer. Die verheirateten "Herr und Frau Bulle" ermitteln in der neuen Berliner Krimi-Reihe gemeinsam.

Aktuelle oder ehemalige Liebschaften zwischen Ermittlern sind im deutschen Krimi keine Seltenheit. Meist beschränken sie sich jedoch auf Turteleien am Arbeitsplatz oder deftiges Angezicke zwischen zwei Ex-Partnern. Flirten und streiten, das tun zwar auch die beiden Hauptfiguren des neuen ZDF-Experiments "Herr und Frau Bulle" – mit dem bereits im Titel angedeuteten Unterschied, dass die beiden ermittelnden Polizisten im Privatleben glücklich miteinander verheiratet sind. Ehepartner, die gemeinsam Mordfälle lösen: Mit dieser reizvollen Konstellation will das Zweite sowohl die üblichen Krimijünger als auch Freunde der klassischen Liebeskomödie erreichen. Denn das als Reihe angedachte Berliner Krimiformat weiß mit gekonntem Witz zu unterhalten. Kriminalistischer Realismus und Charaktertiefe bleiben dafür auf der Strecke.

Was sich liebt, das neckt sich. "Herr und Frau Bulle" beweisen sich das gegenseitig regelmäßig. Das mit Johann von Bülow und Alice Dwyer herausragend besetzte Ehepaar Heiko und Yvonne Wills wohnt und lebt nicht nur, sondern arbeitet bald auch zusammen. Er ist einer der besten Fallanalytiker beim LKA, sie eine begnadete Kommissarin auf den Straßen der Hauptstadt. Als die beiden privat als Paar in einem verruchten Tanzclub unterwegs sind, wird just dort im Flügel des Klavierspielers eine tote Prostituierte gefunden. Kriminalistisch fragwürdig werden die beiden Ehepartner und Zeugen gemeinsam auf den Fall angesetzt.

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Die Entscheidung von ganz oben sorgt bei Ehemann und -frau für Zoff. Er: "Wenn du mich nicht dabei haben willst, dann sag es doch." Darauf sie: "Ich will dich nicht dabei haben." Während für Yvonne Arbeit und Privates nicht zusammengehören, ist Heiko glücklich darüber, seine Frau bald öfter sehen zu können. Die anfängliche Grundstimmung des Formats ist abgesteckt: Er, so Yvonne, wühle am besten "im Seelenülle anderer", aber: "Gerade sind wir auf der Straße. Das ist meine Welt." Frau – Mann, Kommissarin – Analytiker: Die klischeebehafteten Gegensätze spielt der Krimi mit Witz aus.

Bald schon überschlagen sich die Ereignisse der etwas hanebüchenen Story: Im düsteren Gebiet um die Potsdamer Straße, wo die Tote gefunden wurde, tobt ein brutaler Bandenkrieg. Bald schon wird um die Ecke ein Junkie ermordet an einem Seil am Bülowbogen (sic!) aufgefunden. Bülow alias Heiko tippt in seiner Brillanz sogleich auf einen Serienmörder. Doch es ist zu spät: Yvonnes Chef Pede (Stephan Bissmeier) zieht die beiden mit dürftiger Begründung von dem Fall ab. Logische Konsequenz: Gemeinsam mit ihren Assistenzen und Mitarbeitern richten sich die Wills kurzerhand ihr eigenes Polizeiquartier im eigenen Haus ein – und ermitteln heimlich weiter.

"Herr und Frau Bulle" erweist sich in der ersten Folge "Mord im Kiez" als ermittlungstechnisch nicht gerade realistisch. Auch die Charaktere wirken nicht nur schablonenhaft, sondern bisweilen auch absichtlich schief besetzt: Da gibt Ex-"Tatort"-Kommissar Bernd Michael Lade, verunstaltet in der Maske, den halb-kahlen, halb-langhaarigen Prototyp-Schurken, der Dinge sagt wie: "Ich hau doch keine Nutten tot". Klischeesätze wie "Familie muss zusammenhalten" gibt auch Florian Lukas als unglaubwürdiger Vize-Präsident eines zwielichtigen Rockerclubs von sich, dessen Vorsitz – natürlich – Heinz Hoenig alias "Onkel Mike" inne hat.

Und doch: Charme gewinnt das Krimi-Format durch seinen ausgeprägten Hang zum Humor. Sei es mit lokalem Berliner Kolorit, wenn der Hausmeister sagt: "Hier wird ja alles verkooft. In fünf Jahren sieht's hier aus wie am Prenzlauer Berg. Da sind mir die ganzen Nutten und Junkies lieber als die Schwaben mit Kinderwagen." Seien es trockene Nicht-Gags wie der des dänischen Investors Vidar Tuxen (Carsten Bjørnlund), der plötzlich auftaucht und sagt: "Bevor Sie den Witz machen: Wie ich heißt auch ein schwedisches Regal. Was besonders peinlich ist, weil ich Däne bin."

Oder einfach der Umstand, dass der heimische Hund des Ehepaares Wills nach dem Massenmörder Albert Fish benannt ist und es liebend gern mit quietschenden Kuscheltieren treibt. Man ist geneigt zu sagen: Das hat dem deutschen Krimi noch gefehlt.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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