Die ZDF-Reportagereihe "37°" begleitet die junge Frau Corinne bereits seit 15 Jahren. Sie ist mit dem HI-Virus infiziert. Wie hat sich das Leben der 25-Jährigen in dieser langen Zeit verändert?
Schon bei ihrer Geburt war Corinne mit dem HI-Virus infiziert. Ein schwerer Start: Erst recht, da sie schon in sehr jungen Jahren ihre Mutter verlor. Diese starb an AIDS. Bei Corinne hingegen ist die Krankheit nicht ausgebrochen. Dafür nimmt das Mädchen, das nun zu einer jungen Frau gereift ist, aber auch schon jahrelang Medikamente. Diese hielten die Viruslast zumindest unter der Nachweisgrenze. Corinne lässt sich bereits seit 15 Jahren von Kameras begleiten. Im ersten Film "Niemand darf es wissen" im Rahmen der Reportage-Reihe "37°" im Zweiten war sie 2015 zunächst als junger Teenager zu sehen. Damals lebte sie noch bei einer Pflegefamilie in Bayern. Corinne machte ihr Abitur. Und sie machte ihre Infektion öffentlich.
In "37°: Ich lebe positiv", dem zweiten Porträt von Filmemacherin Maike Conway, hat Corinne als nunmehr 25-jährige junge Frau erste Berufserfahrungen als Ferien-Betreuerin auf Fuerteventura hinter sich. Und sie hatte in dem Spanier Alexis auch einen Freund. Ihre Infektion war zwischen beiden kaum ein Problem. "Wir wussten, dass er sich beim geschützten Sex nicht anstecken kann", erklärt sie im Film. Der Barkeeper Alexis war ihre erste große Liebe.
Gehalten hat ihre Beziehung nicht. "Aber wir sind Freunde geblieben", so Corinne. Das erzählt sie bei ihrer neuen Arbeitsstelle als Hotelfachfrau in Mecklenburg-Vopommern. Auch hier hatte sie sofort mitgeteilt, dass sie "positiv" lebe. Corinne blickt zurück: "Es ist ein Wahnsinnsgefühl, dass alle Leute immer so gut reagiert haben. Das hätte ich niemals für möglich gehalten. Für manche bin ich sogar ein Vorbild. Ich würde sagen, dass ich mit meiner ganzen Offenheit alles richtig gemacht habe." Ein einfühlsames Porträt einer starken jungen Frau.